Ich habe das hier an die taz geschrieben:
Liebe taz-Redaktion,
im - ansonsten lesenswerten - Beitrag "Schreiben können!" über Schreibschulen für angehende Schriftsteller verweist Ihr Interessierte u.a. an die "Cornelia Goethe Akademie". Mal davon abgesehen, dass in vielen Fällen äußerst fraglich ist, ob sich die Investition in solche Kurse lohnt oder auszahlt, schickt Ihr die Leser mit diesem Hinweis direkt in die Arme der Abzocker und Bauernfänger. Die "Cornelia Goethe Akademie" ist ein Bestandteil der "Frankfurter Verlagsgruppe", ein Konglomerat aus wohlklingenden "Pseudoverlagen", etwa dem "August von Goethe Literaturverlag" oder der "Brentano-Gesellschaft". Die Firmen in dieser Gruppe sind schon häufig Bestandteil sehr kritischer Berichterstattung gewesen, zuletzt entlarvte eine Schriftstellergruppe, der ich auch angehöre, mit Hilfe einer Kunstfigur namens "Rico Beutlich" (einfach mal googeln) die Machenschaften solcher "Zuschuss-", oder, wie sie sich selbst nennen, "Dienstleistungsverlage". Der Spiegel, die Süddeutsche, WDR, MDR und viele andere Medien berichteten hierüber. Die "Cornelia Goethe Akademie" gilt als Tor in die Welt dieser "Vanity-Verlage", die ihr Geld an Autoren verdienen, und nicht mit Buchverkäufen. Wenn ein kritisches Printmedium ungeprüft solche Informationen veröffentlicht, und zwar unkommentiert, ist Zweifel an der Seriösität einer ansonsten sehr guten Zeitung geboten. Also. Bessert Euch.
Herzliche Grüße,
Tom Liehr