DKZ Verlage scheitern erneut vor Gericht

  • Einerseits ist es erfreulich, wenn - wie schon oft zuvor - die Klagen einer DKZV-Verlagsgruppe ins Leere laufen. Erfreulich ist es auch, dass Richter erstmals die Problematik des »Rechtsmissbrauchs« andeuten. Beachtet man aber die Streitwerte und den Hinweis, dass widerum die Kläger die Kosten der Verfahren (sämtliche!) zu tragen haben, dann muss man sich fragen, wie hoch denn der Verdienst dieser Verlage ist, damit sich solche von vornherein aussichtslosen Verfahren rentieren. Wenn sich solche kostenspieligen Rangeleien für diese DKZ-Verlage lohnen, obwohl vom einzelnen Buch kaum nennenswerte Verkäufe stattfinden, dann ist es klar, wer dies Theater eigentlich bezahlt: die Gruppe der bereitwillig zuschießenden Autoren.


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    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Wenn sich solche kostenspieligen Rangeleien für diese DKZ-Verlage lohnen, obwohl vom einzelnen Buch kaum nennenswerte Verkäufe stattfinden, dann ist es klar, wer dies Theater eigentlich bezahlt: die Gruppe der bereitwillig zuschießenden Autoren.


    wer denn sonst? wie du schon immer richtig empfiehlst, sollte die autoren, die bei nicht-dienstleister-verlagen keine chance haben, lieber BOD-angebote nutzen. nur so könnte denen das geld für die klagen ausgehen.


    viele grüße,
    michael

  • Hallo, Michael.


    Das Problem ist, dass diese Leute - jedenfalls viele von ihnen - ja glauben, bei einem richtigen Verlag untergekommen zu sein. Sie schicken ihre Manuskripte an alles, wo "Verlag" draufsteht, und freuen sich über die Zusage des Hauses mit dem wohlklingenden Namen. Dass man nicht dafür bezahlt, veröffentlicht zu werden, wissen viele Anfänger und Erstautoren eben nicht - das klingt seltsam, ist aber so. Zudem wird ihnen ja häufig versprochen, dass die Kosten sehr bald durch die vielen verkauften Bücher wieder ausgeglichen werden. Deshalb ist so eine Kampagne wie das Fairlag-Bündnis auch wichtig und begrüßenswert, wobei die Alternative für die meisten Delinquenten zugegeben darin besteht, überhaupt nicht veröffentlicht zu werden. Weil diese Bücher Mist sind. Es gibt aber auch einige, die sich bewusst für DKZ entscheiden, weil sie um ihre Chancen auf dem richtigen Buchmarkt wissen.


    Der Klagewut der Beteiligten müsste allerdings wirklich endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Es kann nicht sein, dass unsere Justiz dafür missbraucht wird, Kritiker zum Schweigen zu bringen, indem man sie mit immer gleichen Klagen konfrontiert. Deshalb gefällt mir dieser Nebensatz im Urteil besonders gut.

  • Hallo ,


    ich bin seit 2003 in einer realen Literaturgruppe in Frankfurt. So ziemlich das Erste wovor man mich warnte waren die "Schwarzen Schafe" im "Verlags(UN)wesen. :evil


    Im Grunde sind es doch viele selbsternannte Autoren auch selbst schuld, wenn sie eigenverliebt meinen, sie müssten auf jeden Fall und zu jedem Preis ihre Werke gedruckt sehen.


    Ich glaube, dass in der Regel, der persönliche Kontakt zu anderen Autoren sowie die Arbeit in einem Internetl-Literaturforum mit einigem Niveau, davor schützen kann, in eine solche Falle zu gehen.


    Auch wird im Austausch mit anderen Autoren die Reflektion geschult, eigene Texte mit der nötigen Distanz und im Vergleich zu betrachten, wenn man nicht ausschließlich auf die Anfeuerungsrufe aus dem Bekannten-, Verwandten- und Freundeskreis hört.


    Liebe Grüße
    Gerda

  • Zitat

    Original von Gerda


    Im Grunde sind es doch viele selbsternannte Autoren auch selbst schuld, wenn sie eigenverliebt meinen, sie müssten auf jeden Fall und zu jedem Preis ihre Werke gedruckt sehen.


    …Gerda


    Ganz so einfach ist es nicht - da dass aber an anderen Stellen hier im Forum ausgiebig diskutiert wurde, gehe ich da nicht mehr weiter drauf ein.


    Horst-Dieter

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  • hallo tom,


    Zitat

    Original von Tom
    Das Problem ist, dass diese Leute - jedenfalls viele von ihnen - ja glauben, bei einem richtigen Verlag untergekommen zu sein. Sie schicken ihre Manuskripte an alles, wo "Verlag" draufsteht, und freuen sich über die Zusage des Hauses mit dem wohlklingenden Namen. Dass man nicht dafür bezahlt, veröffentlicht zu werden, wissen viele Anfänger und Erstautoren eben nicht - das klingt seltsam, ist aber so.


    weiß ich doch alles, ich wäre dem ja 2003 selbst beinahe auf dem leim gegangen (s.u.)


    Zitat


    Im Grunde sind es doch viele selbsternannte Autoren auch selbst schuld, wenn sie eigenverliebt meinen, sie müssten auf jeden Fall und zu jedem Preis ihre Werke gedruckt sehen.


    ... ich fuhr damals in die besagte stadt und schüttelte dem bekannten herren die hand. man schmierte mir honig um den mund, und ich sah stapel schön gedruckter bücher und eine broschüre mit werbemaßnahmen, die man durchführen würde. ich müsste nur einen sponsor für mein manuskript auftreiben. damals schrieb ich, die adressaten haben das hoffentlich längst vergessen, alles an, was in münchen wirtschaftlich rang und namen hatte.


    viele grüße,
    michael

  • Und wieder ein verlorener Prozess der Frankfurter Verlagsgruppe.


    Näheres hier.


    Aber es wird wohl nicht der letzte Prozess sein, den die führen.

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  • Dass die Frankfurter Dienstleistungsgruppe nicht nur klagefreudig ist, sondern auch zu Diffamierungen neigt, durfte der Inhaber des Autorenhaus-Verlages Manfred Plinke erfahren. Allerdings hat er sich erfolgreich zur Wehr gesetzt und auch die Berufung ist inzwischen abgeschmettert :D


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  • Ich finde, wir könnten ein T-Shirt machen mit dem Aufdruck
    "Wer nicht schreiben kann, muss zahlen!" :evil

  • Zitat

    Original von christianf
    Ich finde, wir könnten ein T-Shirt machen mit dem Aufdruck
    "Wer nicht schreiben kann, muss zahlen!" :evil


    Ist unfair in dieser Hinsicht. Besser wäre: Wer nicht »lesen« kann, muss zahlen, denn wenn die Verträge der DKZV richtig gelesen würden, dürfte eigentlich niemand unterschreiben.

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  • Es geht so weiter und macht außerdem darauf aufmerksam, mit welch skurrilen Klagen die »Frankfurter« dem Autorenhausverlag und seinem Inhaber schaden wollen.


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