Der Novum-Verlag ruft zu einer neuen Anthologie auf. Die …
ZitatAnthologie erscheint rechtzeitig vor der Frankfurter Buchmesse 2007 und wird auch auf der Leipziger Buchmesse, auf der Münchner Bücherschau, auf der Buchmesse in Basel sowie auf der Österreichischen Buchwoche präsentiert, zahlreichen Zeitschriften sowie Fernseh- und Radiostationen vorgestellt und zur Rezension angeboten. Erhältlich in allen Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz oder auch über amazon.
Das klingt doch sehr verlockend. Eine breite Öffentlichkeit wird bedient. Nichts kann Autor/Autorin lieber sein. Endlich ist ein kleines Türchen für den künftigen Erfolg offen. Alle werden einen kennen, nachdem der eigene Beitrag in dieser Anthologie veröffentlicht wurde.
Aber da war doch noch was?
ZitatBei Annahme Ihres Beitrages, wird ein Kostenbeitrag von Euro 35,– inkl. MWSt. je Buchseite fällig. Mit der Einsendung Ihrer Texte erklären Sie sich bereit, diese nach einer erfolgreichen Annahme durch den Verlag auch gemäß vorhergehenden Kosten veröffentlichen zu lassen. Die Stornogebühr bis 15.8.2007 beträgt 50%, danach 100% der Kosten. Nach der Annahme durch den Verlag erhalten Sie eine Veröffentlichungsvereinbarung, eine Rechnung über den vereinbarten Kostenbeitrag und einen Fragebogen für Ihre biografischen Daten. Dieser Lebenslauf soll höchstens 300 Zeichen umfassen und ist kostenfrei. Jeder teilnehmende Autor erhält kostenlose 3 Belegexemplare zzgl. Versandspesen und kann weitere Exemplare mit einem Rabatt von 30% beziehen.
35 Euro pro Seite? Angenommen, das Buch hat 250 Seiten (solche Anthologien haben i.d.R. mehr) so nimmt der Verlag 8750 Euro "Kostenbeiträge" der Autoren ein. Der Druck eines entsprechenden Buches (Paperback, keine Farbseiten innen) kostet bei einer Auflage von 2000 Exemplaren etwa die Hälfte. Mit dem Rest des Kostenbeitrages der Autoren können also auch Layout, Lektorat und Korrektorat finanziert werden. Trotz der Belegexemplare für die Autoren für den Verlag ein Nullsummenspiel. Nichts finanziert und doch ein Buch, das verkauft werden kann.
ZitatDie Beiträge durchlaufen ein Korrektorat und Lektorat. Ein Korrekturabzug für die AutorInnen ist nicht geplant. Beiträge in der Anthologie stellen eine Werbung für die teilnehmenden Autoren dar. Die Bezahlung eines Honorares ist leider nicht möglich.
So ist das also. Sobald die Anthologie fertig ist, kann sie verkauft werden und der Verlag verdient sofort, weil er ja keine Kosten zu decken hat. Der Break-Even-Point liegt ganz weit unten. Vermutlich werden nicht wenige Autoren nachbestellen und erhalten die Bücher dabei zu einem recht ungünstigen Satz (30 % bekommen Buchhandlungen allenfalls bei Einzelbestellung). 70 % verbleiben beim Verlag, der sich ja mit der Ausschreibung sehr verdient gemacht hat.
Ach, nicht vergessen sollte man
ZitatIhr Beitrag muss aus mindestens 4 Druckseiten (eine Druckseite im fertigen Buch besteht aus ca. 1800 Anschlägen) bestehen, Sie können aber auch gerne mehr Buchseiten belegen. Im Anhang des Werkes wird eine Biografie aller teilnehmenden Autoren abgedruckt. Beiträge können bis zum 20. 7. 2007 als eine WORD Datei, per Mail oder auf Datenträger eingereicht werden. Wenn der Text nicht in digitaler Form eingereicht wird, ist eine Texterfassung um Euro 10,– inkl. MWSt. für jede Buchseite, notwendig.
140 Euro sind also auf jeden Fall fällig, die nicht mehr hereingeholt werden können. Ist ja auch klar - die Beiträge der Autoren sind "Anzeigen" und diese werden nun mal teuer bezahlt.
Horst-Dieter