Anthologieaufruf des Novum Verlages

  • Der Novum-Verlag ruft zu einer neuen Anthologie auf. Die …


    Zitat

    Anthologie erscheint rechtzeitig vor der Frankfurter Buchmesse 2007 und wird auch auf der Leipziger Buchmesse, auf der Münchner Bücherschau, auf der Buchmesse in Basel sowie auf der Österreichischen Buchwoche präsentiert, zahlreichen Zeitschriften sowie Fernseh- und Radiostationen vorgestellt und zur Rezension angeboten. Erhältlich in allen Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz oder auch über amazon.


    Das klingt doch sehr verlockend. Eine breite Öffentlichkeit wird bedient. Nichts kann Autor/Autorin lieber sein. Endlich ist ein kleines Türchen für den künftigen Erfolg offen. Alle werden einen kennen, nachdem der eigene Beitrag in dieser Anthologie veröffentlicht wurde.


    Aber da war doch noch was?


    Zitat

    Bei Annahme Ihres Beitrages, wird ein Kostenbeitrag von Euro 35,– inkl. MWSt. je Buchseite fällig. Mit der Einsendung Ihrer Texte erklären Sie sich bereit, diese nach einer erfolgreichen Annahme durch den Verlag auch gemäß vorhergehenden Kosten veröffentlichen zu lassen. Die Stornogebühr bis 15.8.2007 beträgt 50%, danach 100% der Kosten. Nach der Annahme durch den Verlag erhalten Sie eine Veröffentlichungsvereinbarung, eine Rechnung über den vereinbarten Kostenbeitrag und einen Fragebogen für Ihre biografischen Daten. Dieser Lebenslauf soll höchstens 300 Zeichen umfassen und ist kostenfrei. Jeder teilnehmende Autor erhält kostenlose 3 Belegexemplare zzgl. Versandspesen und kann weitere Exemplare mit einem Rabatt von 30% beziehen.


    35 Euro pro Seite? Angenommen, das Buch hat 250 Seiten (solche Anthologien haben i.d.R. mehr) so nimmt der Verlag 8750 Euro "Kostenbeiträge" der Autoren ein. Der Druck eines entsprechenden Buches (Paperback, keine Farbseiten innen) kostet bei einer Auflage von 2000 Exemplaren etwa die Hälfte. Mit dem Rest des Kostenbeitrages der Autoren können also auch Layout, Lektorat und Korrektorat finanziert werden. Trotz der Belegexemplare für die Autoren für den Verlag ein Nullsummenspiel. Nichts finanziert und doch ein Buch, das verkauft werden kann.


    Zitat

    Die Beiträge durchlaufen ein Korrektorat und Lektorat. Ein Korrekturabzug für die AutorInnen ist nicht geplant. Beiträge in der Anthologie stellen eine Werbung für die teilnehmenden Autoren dar. Die Bezahlung eines Honorares ist leider nicht möglich.


    So ist das also. Sobald die Anthologie fertig ist, kann sie verkauft werden und der Verlag verdient sofort, weil er ja keine Kosten zu decken hat. Der Break-Even-Point liegt ganz weit unten. Vermutlich werden nicht wenige Autoren nachbestellen und erhalten die Bücher dabei zu einem recht ungünstigen Satz (30 % bekommen Buchhandlungen allenfalls bei Einzelbestellung). 70 % verbleiben beim Verlag, der sich ja mit der Ausschreibung sehr verdient gemacht hat.


    Ach, nicht vergessen sollte man


    Zitat

    Ihr Beitrag muss aus mindestens 4 Druckseiten (eine Druckseite im fertigen Buch besteht aus ca. 1800 Anschlägen) bestehen, Sie können aber auch gerne mehr Buchseiten belegen. Im Anhang des Werkes wird eine Biografie aller teilnehmenden Autoren abgedruckt. Beiträge können bis zum 20. 7. 2007 als eine WORD Datei, per Mail oder auf Datenträger eingereicht werden. Wenn der Text nicht in digitaler Form eingereicht wird, ist eine Texterfassung um Euro 10,– inkl. MWSt. für jede Buchseite, notwendig.


    140 Euro sind also auf jeden Fall fällig, die nicht mehr hereingeholt werden können. Ist ja auch klar - die Beiträge der Autoren sind "Anzeigen" und diese werden nun mal teuer bezahlt.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Der Novum-Verlag ist ein Zuschußverlag, der als erstes das originelle Geschäftsmodell "Buchparty" zelebrierte. Bei diesem, dem Tupperware-Prinzip ähnelnden Schneeballsystem, müssen Leute im Quartalsrhythmus ihnen unbekannte Bücher unbekannter Autoren abnehmen und an die Verwandschaft zu verscherbeln versuchen.

  • Zitat

    Original von Silke Porath
    ;( ;( ;(
    Da haben wieder mal nur Kürzestschreiber eine Chance...
    :bonk WAS es alles gibt... :bonk


    Nicht traurig sein, Silke :streichel1 Ich gründe sofort einen Verlag, den Kumulus-Verlag. Der nimmt auch lange Werke. Sogar gaaaaaaaaaaaaanz lange. Du kannst soviel Seiten schreiben wie du willst. Nachher schickst du das und must auch nur 30 Euro je Seite zahlen (gilt aber nur für dich, die anderen müssen 33,33 Euro zahlen). Und daraus mache ich dann ein schönes Buch. Das stelle ich hier in der Kirchenbücherei ein, lege es (auf Kommission versteht sich) in der kleinen Buchhandlung am Mark (in Lauda) aus und erzähle jedem, der es nicht hören will, dass du ein Buch geschrieben hast, dass in meinem Verlag herausgekommen ist.


    Ach ja, lektoriert wird das auch (ich kenne da eine Grundschullehrerin) und das Layout bekommen wir auch schon irgendwie hin.


    Mutmachende Grüße


    H(interhältiger) D(ieAutorinnenAbzocker)

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    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Der Novum-Verlag ruft zu einer neuen Anthologie auf. (...) Das klingt doch sehr verlockend. (...) 140 Euro sind also auf jeden Fall fällig, die nicht mehr hereingeholt werden können. Ist ja auch klar - die Beiträge der Autoren sind "Anzeigen" und diese werden nun mal teuer bezahlt.


    Hallo Horst Dieter,


    ich schätze und bewundere deine Kenntnisse im Verlagswesen. Aber in letzter Zeit häufen sich derartige Anprangerungen. Mir gefällt daran eine gewisse geheuchelte Empörung nicht. Denn:


    - wer nicht nicht ganz dumm ist, begreift doch sofort, was hier gespielt wird;


    - es ist ein Angebot, das jemand annehmen kann oder nicht; es ist kein Zwang dabei;


    - für Leute, die veröffentlichungsgeil sind (und das sind offenbar viele, sonst würden nicht dauernd solche Angebote aufgelegt) ist das doch eine feine Sache;


    - das stellt eine Chance dar für Leute, die sonst nie Texte veröffentlichen könnten, endlich einmal gedruckt zu werden;


    - und überhaupt: was sind schon 140,00 €? Das ist doch ein lächerlicher Preis.



    Es soll doch jeder nach seiner Facon selig werden; wer will auch beim Novum-Verlag.

  • Ich finde es gut, wenn so ein Nepp gleich als solcher dargestellt wird. Denn es gibt bestimmt viele unerfahrene "veröffentlichungsgeile" Autoren, die der Meinung sind, Druckkostenzuschuss und dergleichen sei in der Branche normal...

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson


    ich schätze und bewundere deine Kenntnisse im Verlagswesen. Aber in letzter Zeit häufen sich derartige Anprangerungen. Mir gefällt daran eine gewisse geheuchelte Empörung nicht. …


    Es soll doch jeder nach seiner Facon selig werden; wer will auch beim Novum-Verlag.


    Lieber Thomas,


    ein bisschen hast du ja recht.


    Ein bisschen aber auch nicht.


    Einmal ist meine Empörung nicht geheuchelt. Kann auch gar nicht sein, ich bin nämlich gar nicht empört. Ich bin lediglich verärgert.


    Manchmal darf man Ärger einfach rauslassen. Hab ich hier gemacht. :)


    Dann ist die Ausschreibung nicht ganz offen. Es wird geschrieben, dass die Autoren sich an den Kosten beteiligen. Verschwiegen wird, dass sich der Verlag NICHT beteiligt. Das ist nicht von jedem einsehbar, auch von denen nicht, denen Dummheit abgeht usw.


    Also bitte ich ein wenig um Nachsicht, wenn ich hin und wieder auf solche Verlagsanerbieten reagiere.


    eingeschüchterte Grüße


    Horst-Dieter


    PS: Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Kostenbeteiligung bei Anthologien und Buchprojekte. Es gibt da Ausnahmen! Keinesfalls aber solche, bei denen ein Beteiligter sich auf Kosten anderer bereichert und die tatsächlichen Verhältnisse verschleiert.


    PS PS: Du hast doch hoffentlich keine Aktien des Novum-Verlages?

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    Emanuel von Bodmann


  • H(interhältiger) D(ummenabzocker),
    DAS nenne ich mal eine Geschäftsidee. Ich glaub, ich schicke gleich mal sämtliches Schubladenmaterial an den Kumulusverlag. Dann nehme ich einen Bankkredit auf, verklopp das Auto, den Hund, die Kinder und los gehts! :rofl
    Doch, das klingt absolut fair. Was sind schon 30 Euronen bei ein paar tausend Seiten? Wenn die ganze Kirchengemeinde das Buch sehen kann? :P ;)
    Genial. Und das mit der Tupperparty gefällt mir. Das stelle ich mir schön vor, so ein Abend mit Plastikdöschen, Kosmetiakrtikelchen und noch dem einen oder anderen Büchlein...muss gleich mal in der Küche gucken, ob ich nicht doch ein paar Plastikkübel brauchen könnte :aetsch

  • Zitat

    Original von Silke Porath
    H(interhältiger) D(ummenabzocker),
    DAS nenne ich mal eine Geschäftsidee. Ich glaub, ich schicke gleich mal sämtliches Schubladenmaterial an den Kumulusverlag. Dann nehme ich einen Bankkredit auf, verklopp das Auto, den Hund, die Kinder und los gehts! :rofl
    Doch, das klingt absolut fair. Was sind schon 30 Euronen bei ein paar tausend Seiten? Wenn die ganze Kirchengemeinde das Buch sehen kann? :P ;)
    …:aetsch


    Liebe Silke,


    wenn du das mit der Bank klar hast, dann sag kurz Bescheid. Ich schicke dir dann meine neue Anschrift aus der Karibik :evil


    H(astig) D(avonreisender)

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Dann ist die Ausschreibung nicht ganz offen. Es wird geschrieben, dass die Autoren sich an den Kosten beteiligen. Verschwiegen wird, dass sich der Verlag NICHT beteiligt. Das ist nicht von jedem einsehbar, auch von denen nicht, denen Dummheit abgeht usw.


    Hallo Horst Dieter,


    Kosten werden grundsätzlich nicht offen gelegt - aus gutem Grund! Kunden wären entsetzt, wenn sie wüßten, wie die Kostenstruktur vieler Unternehmen wirklich aussieht. Ich verstehe nicht ganz, warum ein kleiner Zuschusskostenverlag sich anders verhalten sollte als - sagen wir mal: VW - und dafür gescholten werden sollte, wofür andere bestensfalls Lob, schlimmstensfalls ein Achselzucken bekommen.


    Produkte und Dienstleistungen kosten am Markt nie das, was sie in der Herstellung gekostet haben, sondern das, was sie dem Käufer wert sind. Extrembeispiel: Ein echter Van Gogh.


    Mit Heuchelei meine ich ganz allgemein dieses Verhalten:


    - ein Toyota Corolla mit allem, was man sich denken kann, kostet ca. T€ 25;
    - ein Golf ohne alles T€ 21, mit all dem Zubehör, das im Corolla (siehe oben) drin ist, aber T€ 31.


    Das macht der gute Deutsche seit Jahrzehnten mit, da schreit keiner: Schiebung! Alle deutschen Autos werden aber genau nach diesem Prinzip verkauft: Standardmodell noch einigermaßen günstig, mit allen Extras, die die meisten aber gerne hätten: sauteuer! Lass dir mal in Angebot machen über einen BMW 5er Touring mit allem Drum und Dran! Du wirst staunen!


    Die Testberichte des ADAC sind ausnahmelos zugunsten deutscher Kfz-Hersteller manipuliert; wären sie korrekt, müßten sie auf diese Diskrepanz zwischen Grundmodell und Modell mit allem immer hinweisen. Geht natürlich nicht, weil die deutschen Autohersteller jedes Jahr siebenstellige Beträge an den ADAC bezahlen. Und wer motzt da?


    Von noch eklatanteren Beispielen (Microsoft, Handy-Gebühren, Bausparverträgen) gar nicht zu reden.


    Nun kommt ein kleiner, unfeiner Verlag und bietet "Autoren", die sonst nie veröffentlicht würden, die Chance, ihre - vermutlich schlechten - Texte endlich einmal zwischen Buchdeckeln zu sehen. Das ist doch was für diese Autoren! Da können die mit ihren Büchern bei der Verwandtschaft und bei Freunden hausieren gehen und sagen: Du schau mal, ich hab ein Buch geschrieben.


    Das ist nicht schlechter als ein Silikonbusen, der ebenfalls vollkommen überteuert, ebenfalls künstlerisch wertlos und unecht und außerdem noch gesundheitsschädlich ist.


    Also da würde ich einer schriftstellernden Friseuse oder Sekretärin oder Mutter von vier Kindern doch zum Druckkostenzuschussverlag raten! Mit den Büchern kann man wenigstens noch einheizen, während die leckgewordenen Silikontitten über das Giftmobil zu entsorgen sind!

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson


    Produkte und Dienstleistungen kosten am Markt nie das, was sie in der Herstellung gekostet haben, sondern das, was sie dem Käufer wert sind. Extrembeispiel: Ein echter Van Gogh.



    Das stimmt! Auch das Beispiel ist passend. Das folgende mit den Autos aber nicht mehr. Ich habe zwar an deiner ausführlichen Beschreibung nichts auszusetzen, aber mit dem, was ich angemerkt habe, hat das nichts zu tun.


    Aber wir müssen da auch nicht lange drüber diskutieren. Ich habe einfach das Bedürfnis, mich ab und an über solche Verlagsausschreibungen zu ärgern - und das öffentlich. Ich mach's ja auch nicht jedesmal. Ehrlich! Höchstens jede 10. oder 11. Ausschreibung führt bei mir zu solchen Entgleisungen. Das kannst du mir doch zugestehen - oder?


    hoffnungsvolle Grüße


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Also, ich mag japanische Autos. Ich fahr' die gern.


    Gruss,


    Bernd

    "Der erfolgreiche Abschluss infamer Aktionen steigert Ihren Bekanntheitsgrad, was für Ihren Feldzug zur absoluten Weltherrschaft unglaublich wichtig ist." (aus dem Benutzerhandbuch des PC-Spiels Evil Genius)

  • Zitat

    Original von Bernd
    Also, ich mag japanische Autos. Ich fahr' die gern.


    Gruss,


    Bernd


    Dann kannst du ja mit deinem Flitzer beim Novum Verlag vorfahren und die 140 Euro persönlich und bar abgeben. Macht sich sicher gut (das mit dem Vorfahren - oder heißt das "den Vorfahren"?)


    Horst-Dieter

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Horst Dieter, es betrübt mich sehr, dass Du inzwischen den Eindruck gewonnen hast, dass es bei mir nur noch zu Novum-Verlag-Veröffentlichungen taugt.


    :wow :heul


    :kerze Bernd, auf der Suche nach Trost

    "Der erfolgreiche Abschluss infamer Aktionen steigert Ihren Bekanntheitsgrad, was für Ihren Feldzug zur absoluten Weltherrschaft unglaublich wichtig ist." (aus dem Benutzerhandbuch des PC-Spiels Evil Genius)

  • Zitat

    Original von Bernd
    Horst Dieter, es betrübt mich sehr, dass Du inzwischen den Eindruck gewonnen hast, dass es bei mir nur noch zu Novum-Verlag-Veröffentlichungen taugt.


    :wow :heul


    :kerze Bernd, auf der Suche nach Trost


    Nimms nicht persönlich, Bernd. Ich bin selbst ganz schön depressiv, wo meine Bemühungen um eine DKZ-freie Autorenwelt so wenig Anerkennung finden.


    Horst-Dieter (der jetzt wieder in die Ecke zum Heulen geht) :heul

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Immerhin erhält der zahlende Autor einen reellen Gegenwert, nämlich eine papierene Gedenktafel im Buch der Geneppten. Damit macht man auf den genannten Buchmessen und sonstigen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen sicher einen guten Eindruck. Und das ist doch auch schon mal etwas.


    Why-Not

  • Zitat

    Original von Bernd
    Also, ich mag japanische Autos. Ich fahr' die gern.


    Bernd-Man,


    Da haben wir ja nicht nur die Brille und die Liebe zur Literatur gemein, sondern auch noch japanische Autos. Ohayo gozaimasu! :blume


    PS: Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine japanische Frau mit einem flachen Kopf, die 1,30 m groß ist. Du weißt, warum die so aussieht?


    Ich erinnere hier auch an den wirklich guten Ausspruch von Herbert Achternbusch, als der noch wirklich gut war:


    Also, da hab' ich mir überlegt, was ich gern' mag, und des is':


    - a amerikanisches Einkommen,
    - a englisches Haus,
    - a japanische Frau,
    - und an chinesischen Koch.


    Und dann hab' ich mir überlegt, was ich ned so gern mag':


    - a japanisches Haus,
    - a amerikanische Frau
    - an englischen Koch,
    - und a chinesisches Einkommen.

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson
    Das ist nicht schlechter als ein Silikonbusen, der ebenfalls vollkommen überteuert, ebenfalls künstlerisch wertlos und unecht und außerdem noch gesundheitsschädlich ist.!


    Was ist denn derzeit der Listenpreis für so einen Busen? Oder gibt es da sogar auch Hauspreise? Vielleicht bringt ein Investment in eine Silikonaufpeppung langfristig ja mehr als ein verlagsvertrag jemals bieten kann...<imagine pam anderson smiley>

  • Hallo.


    Zitat

    - wer nicht nicht ganz dumm ist, begreift doch sofort, was hier gespielt wird;


    Das stimmt zwar. Dennoch zielen solche Verlage bewußt auf Leute, die "gutgläubig" sind und das Ganze nicht durchschauen. Je nachdem, wie so eine Anzeige gestaltet wird, kann der "Haken" tatsächlich im Kleingedruckten stehen, das - vor lauter Euphorie - leicht übersehen wird. Ich habe die Anzeige des Verlages selbst nicht gesehen und kann mir daher kaum ein Urteil erlauben, wie "offensichtlich" der Nepp zum Vorschein tritt. Grundsätzlich finde ich es aber gut, dass vor solchen schwarzen Schafen in diesem Forum gewarnt wird.


    Gruß
    Nicola

  • Also: ich bin so eine "Novum-Geneppte/Gedeppte oder wie auch immer". Und deshalb gebe ich auch mal meinen Senf zu dieser, sehr interessanten und vielseitigen Betrachtung in dieser Diskussion. Ich bemühe mich wirklich, beide Seiten zu sehen, aber möchte einige Beiträge einmal kritisch hinterfragen:



    Auch ich finde es gut, wenn in Foren vor schwarzen Schafen gewarnt wird. Nur: novum ist kein schwarzes Schaf. Es gibt keinerlei "Kleingedrucktes", keinerlei Nepp. Jeder nach dem BGB Geschäftsfähige versteht, was genau da abläuft. DENNOCH: Auch novum macht sich gemein mit den übrigen Zuschussverlagen, wenn auch auf seriöserem Niveau im Gegenteil zu Frieling, August-Goethe, Frankfurter ... und wie sie alle heißen und deshalb muss sich auch novum gefallen lassen, von vielen in einen Topf geworfen zu werden. Die Frage ist nur, ob es richtig ist, sich an diesem Werfen zu beteiligen.



    Ich bin der Meinung, dass man - auch wenn es für Einzelfälle durchaus stimmt (veröffentlichsgeil, dumm, schlechte Texte ...) - diese Art der Argumentation unterlassen sollte. Denn damit unterstützt man nicht eine "Säuberung" der Branche von DZ-Verlagen, sondern stellt sich selbst (sofern man bereits bei einem "richtigen" Verlag ist oder hoffnungsvoll darauf wartet) auf einen Sockel, von dem man auf die dummen Opfer der DZV herunterschaut und sich selbst in seinem hohen Anspruch sonnt. Wenn man verantwortungsvoll mit dem Thema umgeht, sollte man aufklären, den Verlagsuchenden mit Tipps zur Seite stehen, Alternativen aufzeigen. Aber von Verallgemeinerungen oder gar Vorabbeurteilung der Texte, die man in der Regel nie gelesen hat, fernhalten, denn solche Pauschalisierungen drehen sich in einer öffentlichen Diskussion leicht gegen einen selbst oder verfehlen bestenfalls ihre Wirkung, weil die andere Seite durch emotionale Verletzung für weitere Argumente "zumacht". Jemand, der meiner Meinung nach ohne Beschönigung aber auch ohne Verletzung aufklärt, ist: http://www.holzinger-verlag.de/r-autorenberatung.html


    Allein der Rückschluss, dass "vermutlich schlechte Texte" der Grund dafür sind, dass der Autor noch keinen ordentlichen Verlag gefunden hat, ist fast ebenso blauäugig und naiv wie das Glauben der Argumente der DZVerlage. Fakten sind: von den circa 80.000 bis 100.000 Neuerscheinungen sind in etwa 0,01 % (nagelt mich bitte nicht fest, aber so in dem Dreh) unbekannte deutschsprachige Autoren. Wer will ernsthaft behaupten, dass es nicht mehr gute Texte und Autoren gibt? Folgerichtig befinden sich also unter den Texten der DZVerlage neben den sicherlich vorhandenen schlechten auch eine Menge guter. Wenn man also durch vorschnelle Argumentation den Graben zwischen den Verlagen größer macht, macht man sich mitschuldig daran, dass zum Beispiel Rezendenten bei guten Zeitungen ebenfalls grundsätzlich kein Buch vom DZV in die Hand nehmen, oder bei Wettbewerbsausschreibungen diese von vornherein ausgeschlossen sind, Bei Bewerbung für Lesungen naserümpfend abgelehnt wird, bevor überhaupt ein Wort des Textes gelesen wird usw. usw. (Gott sei Dank musste ich das Vorgesagte (noch) nicht aus eigener Erfahrung sagen, aber ich habe mich mit einigen Betroffenen unterhalten)
    Irgendjemand (weiß nicht mehr wer) hat gesagt: es gibt nur einen, der über den Erfolg eines Buches entscheidet. Und das ist der Leser.
    Ich meine, es sollte auch so bleiben, oder?


    Ich stehe derzeit vor einer Entscheidung, die ich zu treffen habe: Aufgrund eines Treffens im Literaturhaus Fasanenstraße (sehr gute Adresse hier in Berlin) hat mir der FDA ein Aufnahmeformular übersandt und schickt mir regelmäßig Einladungen etc. Verlockend! Denn sie würden mir auch Lesungen ermöglichen und mich in gewisser Weise fördern. Wenn man von dem dubiosen BDS einmal absieht, zeigt sich die Zweiteilung der Branche auch hier bei den Schriftstellerverbänden. Denn der FDA nimmt alle, die ihnen gefallen. der VS dagegen nur welche, die bereits veröffentlicht haben (bei richtigen Verlagen, versteht sich). Also komme ich da nicht rein. Meine Befürchtung ist, dass ein Beitritt zum FDA als ein Beitritt zu den "schlechten, veröffentlichsgeilen" Autoren, die es nicht bis zum VS geschafft haben, gesehen werden kann. Und Eure Diskussion hat diese Befürchtungen nicht gerade kleiner werden lassen ;(


    Trotzdem Euch allen einen schönen Tag
    Gruß Cordula