Wo ich meine Bücher kaufe

  • Ich bin seit meiner Kindheit Kundin der Buchhandlung Mügge in Bremerhaven, und seit des buchkatalog.de gibt, ist es für mich Landpomeranze , die bequemerweise gern im Internet bestellt, möglich, der BUCHHANDLUNG MEINES VERTRAUENS auch online die Treue zu halten. Dann schicken sie einem die Zigans und Deterings und Poraths und Linnenbrinks und Kammerers und Liehrs und alle anderen 42er und Nicht42er dieser Welt portofrei zu und überleben hoffentlich dennoch, was mir ganz wichtig ist. Eine Buchhandlung ist und bleibt ein wunderbarer, nahezu mystischer Ort für mich. Ansonsten kaufe ich bei der Büchergilde, WBG, 2001.
    Jutta

  • Ja, Tom, das ist eine wunderschöne Bücherwand, da werd ich richtig neidisch ;)Nun, ich habe auch eine Wand voll Billy-Regale und im Arbeitszimmer noch welche, aber trotzdem, manchmal wird es zuviel ?(Natürlich hätt ich auch gerne so ein richtige Bibliothekszimmer und an allen Wänden von oben bis unten nur Bücher :brille aber im Moment muß ich mit weniger Platz Vorlieb nehmen, also sortiere ich ab und zu mal aus, was mir nicht so gefallen hat, und reiche es an soziale Einrichtungen weiter. Da gibt es z.B. ein Antiquariat, das von ehemaligen Obdachlosen geführt wird, oder so ein ABM-Projekt-Laden, der billig Bücher weiterverkauft. Und da gibt es noch diese Leute, die einfach ihre Bücher irgemdwo liegen lassen, damit sie ein anderer findet nach dem Motto: Regalhaltung ist Literaturquälerei.Nee, das ist mir dann doch wieder zu extrem :achsel

  • Klar, Basare und "Book-Crossing" sind gute Moeglichkeiten, Unmoegliches wieder loszuwerden. Ich sag nur: Weihnachten! Bestseller! (3x Bastian Sick), Kunstbaende, Katzenbuecher (fast alle schlecht) anstatt John van Dueffel, Treichel, Lyrik, meinetwegen auch Potter. Ich waere ja fuers E-Book zum Runterladen und Loeschen, aber das setzt sich einfach nicht durch.

  • Hiho,


    ich kaufe hier in Marburg eigentlich nur bei Elwert, die bestellen innerhalb eines Tages, und wenn's mal komplizierter wird, bleiben die trotzdem hilfsbereit und geben sich Mühe.
    Bei Amazon kaufe ich nur im Notfall, vor allem DVDs und CDs, die ich sonst schlecht bekomme.


    Viele Grüße
    Heike

  • Da ich im Ausland wohne, kaufe ich deutschsprachige Bücher ausschließlich bei amazon, weil die einfach in Auslandsgeschäften die billigsten und besten Konditionen haben und das Paket spätestens in einer Woche da ist. Wohin ich auch über die Grenze nach Deutschland fahre - es gibt keine richtigen Buchhandlungen mehr. In allen der gleiche Schrott und Bestellen dauert mindestens 10 Tage plus wieder eien Auslandsreise. Bei der ZVAB habe ich auch schon Verschollenes erstanden.
    In der WBG bin ich auch, kaufe da aber eher Recherchematerial.


    Natürlich liebe ich auch Bücher zum Anfassen, beim Bouquinistenmarkt in Strasbourg gerate ich in Rauschzustände und bei Frankreichs Bouquinisten im Internet muss ich jedes Mal mein Konto beäugen... Da findet man auch deutschsprachige Raritäten um vieles billiger als im Ursprungsland. Bei neueren Büchern kaufe ich am liebsten bei der FNAC, mal im Laden, mal online.


    Überflüssige Bücher (kommt selten vor) spende ich hier an Emmaus, die verkaufen sie in ihren Depots sehr billig an Leute mit wenig Geld und finanzieren damit Eingliederungsprojekte von sozial Schwachen.


    Meine Auswahl läuft meist gezielt mit Suchmaschine bei amazon (Rezis dort lese ich allenfalls gegen den Strich). In letzter Zeit kaufe ich erschreckend oft Bücher von Kollegen, die ich in Foren kennenlerne ;-) oder nach Empfehlungen in Foren.


    Schöne Grüße,
    Petra

  • Ach ja, die FNAC!!!Die gab's bei uns in Berlin auch mal. In bester Lage, Nähe Kudamm, Anfang der 90er. Hat nach anderthalb Jahren wieder dicht gemacht. :(Da war Deutschland wohl nicht reif für ;(

  • Zitat

    Die gab's bei uns in Berlin auch mal.


    Fasanenstraße, wenn ich recht erinnere. War sehr gut sortiert - ich habe da ausgesprochen gerne gekauft, Bücher und Musik. Ein angenehmer Laden. Schade drum.

  • Früher, als ich noch in Hamburg gewohnt habe, bin ich immer zu unserem netten Buchladen "Seitenweise" im Stadtteil gegangen. Und natürlich in die Sparten-"Heine"-Buchhandlungen an der Uni und zu Zweitausendeins, das ist auch direkt an der Uni. Das reichte fast immer. Thalia ist nur doof, die werden sicher bald Kaufhausmusik dort einrichten. Was HH nicht hat, ist Hugendubel, den Laden fand ich in München ziemlich nett.
    Inzwischen kauf ich sehr viel über Amazon, da ich so weit ab vom Schuss wohne. So lange ich im Schanzenviertel gearbeitet habe, bin ich natürlich immer rüber zum Buchladen im Schulterblatt. Aber da komm ich ja nicht mehr vorbei. Also doch Amazon. Harry Potter bestellen, das hat letztes Jahr richtig Spaß gemacht. Eine von vielen sein und die Reaktion der Postbotin beobachten, das war mal nett. :)

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Hugendubel am Münchner Marienplatz? ja, darin kann man ganze Regentage verbringen :brille Der hat in München Tradttion seit Jahrzehnten. In Berlin wandelt er ein bischen auf Thalia-Spuren, hat mehrere Filialen in Einkaufscentern und in Kudamm-Lage.
    Gibt's eigentlich noch Bouvier?Der hat nach der Wende diese Ost-Buchhandlungen übernommen, wo früher immer die Touristen billige Klassiker von Aufbau oder sonstwas eingekauft haben. Hat aber nicht funktioniert, er ist schnell wieder weg.
    Erinnert sich noch jemand an Montanus?Definitiv die erste Bücherkette in den Siebzigern. In meiner Heimatkleinstadt gab's einen und dann in München auf der Leopoldstrasse. Dort bin ich fast täglich dringewesen, es war ja gleich um die Ecke von der Uni. Das war aber doch anders als Thalia heute.Die hatten dort auch englische Zeitungen und Bücher von Kleinverlagen, dort habe ich zum ersten Mal was von Bukowski gesehen.Ist inzwischen auch von Thalia geschluckt worden. :rolleyes

  • Kleiner Tipp für alle, die mal in Duisburg vorbeikommen:
    Wohltat'sche Buchhandlung in der Innenstadt, Düsseldorfer Str. 22, dort gibt's Restexemplare zu unschlagbaren Preisen (z.B. Frauen Literatur Geschichte, Suhrkamp, für schlappe 2,50,-, dreibändige Ausgabe Schweizer Erzählungen 1890-1950, Suhrkamp, für sage und schreibe 1,- Euro! undsoweiterundsoweiter).
    Diese Buchhandlung gibt es auch noch in anderen Städten, aber mit sehr unterschiedlichem Sortiment. Billigstbücher soll es noch in der Filiale in Berlin gegenüber der Gedächtniskirche geben ... also nix wie hin ... :)


    Grüße,
    Annette

  • [quote]Original von Annette
    Kleiner Tipp für alle, die mal in Duisburg vorbeikommen:
    /quote]


    Ah, ich hab Tränchen in den Augen ... Gibt es Braun und Atlantis noch? Am Bahnhof? Ich war so ewig nicht mehr in Duisburg ... (Bei Atlantis hab ich _Stunden_ im obersten Stock, bei den Antiquarischen verbracht. Und dann in der Musikecke lecker Kaffee getrunken ... achachach. Und die Braunsche wollte mich nicht als Azubi, ich war denen zu schüchten - da bin ich dann zu Stern's in Düsseldorf gegangen.
    Nee, ist das lange her ...


    Erinnerungsselige Grüße aus Düssi


    Susanne


  • So geht es mir auch. Ich habe schon sehr viele Bücher bei Tauschticket ergattert (man glaubt gar nicht, was man da alles findet...) und mindestens ebenso viele wieder unter die Leute gebracht. Flohmärkte sind auch eine gute Quelle. Da gibt es oft so gut wie neue oder super erhaltene Bücher für 1 bis 3 Euro.


    Ansonsten kaufe ich viel bei Amazon, aber auch bei kleineren Buchhandlungen, in denen ich einfach gern stöbere und nicht ohne Buch hinausgehen kann...


    Empfehlungen entnehme ich lieber Bücherforen und Buchvorstellungen in den Medien als Buchhändlerinnen. Die sind mir auch zu Bestseller-orientiert.

  • Alles sehr interessant... :down
    Vielmehr würde mich die Frage interessieren, warum ihr eure Bücher kauft, besser gesagt, was euch dazu bewegt hat, jenes Buch oder ein anderes oder eben gerade nicht jenes oder anderes Buch zu kaufen.
    Um gleich ein Bsp. zu geben, ich habe mein eigenes Filtersystem entwickelt. Ich studiere Die Gesellschaft, lausche was sie liest, lese die Bestsellerlisten, schaue Werbung und Aushänge, wie auch Querverweise und ähnliches, desweiteren befrage ich alle meine Bekannten, welches Buch sie empfehlen könnten. Und welche Titel und Namen bei dieser Untersuchung nicht auftauchen, jene kann ich mit gutem Gewissen kaufen, erstaunlicherweise hatte ich seit der Einführung dieses Filters nie wieder ein schlechtes Buch in der Hand.
    Zum Beweis:
    Vorvorletztes Buch: "Kafka on the shore" Haruki Murakami
    Vorletztes Buch: "Das Leben ist anderswo" Milan Kundera
    Letztes Buch: "Les fleurs du mal" Charles Baudelaire


    Gruß, Andreas :D

  • Hallo, AndreasSchulz


    Was Du Dir für eine Mühe machst!


    Abgesehen davon, dass Du so hauptsächlich den Mainstream durchfischst: Mir wäre das viel zu aufwändig. Und wofür? Für die Gewissheit, höchstwahrscheinlich kein schlechtes Buch zu lesen? Ach. Wo bleibt denn da die Spannung, die Lust, auch scheitern zu können?


    Schöne Grüße von blaustrumpf
    (die ihre Bücher da kauft, wo sie sind. Und sie sind – fast – überall.)

  • Warum den so förmlich Frau Blau Strumpf?
    Gut, es verlangt mir keine Mühe, da das was ich oben beschrieben eher nebenbei abläuft. Wer hat denn nicht erfahren das Harry Potter sich gut verkauft oder ein Dan Brown oder oder oder. Man entkommt der multimedialen temporär unbegrenzten Kommunikation und Informationsflut nur schwerlich.
    Trotz allem hast du meine Frage noch nicht beantwortet, was bewegt dich zum Buchkauf?
    Gruß, Andreas Schulz

  • Hallo, AndreasSchulz


    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich konnte es gestern eindeutig nicht, denn ich hatte überlesen, dass Du jene Bücher liest, die gerne nicht genannt werden. Tut mir leid, ich gelobe Besserung. Also, warum kaufe ich dieses oder jenes Buch? Da gilt bei mir zuvörderst das Mount-Everest-Prinzip: Weil es da ist.


    Ich liebe es, Entdeckungen auf dem Grabbeltisch zu machen. Dorther stammt mein Faible für David Mitchell, dessen Büchern ich nun mittlerweile ausgesprochen aktiv hinterherspüre. Natürlich gibt es dort (auf dem Grabbeltisch) auch bisweilen Flops. Das finde ich aber auch ganz spannend. Da wäre dann das Forrest-Gump-Syndrom erwähnbar (genau, das mit dem Leben und der Pralinenschachtel). Um nicht mitten im Fluss die Metapher zu wechseln: Selbst wenn ich bewusst "Knickebein" und Fondant vermeide: Manchmal versteckt sich in einer ansonsten bestens assortierten Geschenkspackung (Achtung! Austriazismus!) eben doch so etwas.


    Ich vertraue zudem den Empfehlungen belesener freundlich Bekannter sowie dem Geschmack meiner Mutter (durch die ich beispielsweise Richard Powers begegnete).


    Natürlich ist auch das Bewährungsprinzip zu nennen, das genausogut auch als Hang zue Vollständigkeit gesehen werden könnte. Wenn mich ein/e Autor/in mit einem Buch überzeugt hat, dann will ich mehr vom gleichen Tisch lesen – ganz gleich, ob die Bücher inhaltlich eher unterschiedlich ausfallen ( Corinna Waffender, Jeanette Winterson) oder gleich als Serie angelegt sind (Lawrence Block, Charlotte McLeod). Und selbst, wenn sich bei einer Autorin so grundsätzlich etwas ändert wie bei Pat Califia: Wer mich überzeugt, tut das auf Dauer. Die Qualität des Schreibens und die Faszination des Lesens sind es, was mir das Portemonnaie öffnet.


    Mit entsprechender Konsequenz: Das nachgelassene Buch von Douglas Adams möchte ich nicht lesen, weil der Torso eben ein solcher ist. Die andere Konsequenz: Wer es einmal "verschissen" hat mit mir, wird es schwer haben. Namen tun hier nichts zur Sache.


    Schöne Grüße von blaustrumpf