Macht KI Schreibratgeber überflüssig?

  • Zitat

    Nicht-menschliche Perspektive: Erzähle eine Geschichte aus der Sicht eines Tieres, einer Pflanze oder sogar eines unbelebten Objekts. Wie sieht die Welt aus den Augen eines Löffels aus?

    ;) Hehe ...


    Die Frage im Titel würde ich verneinen - gäbe es keine Ratgeber (oder Tipps online, woher ich die allermeisten kenne), könnte die KI auch keine Vorschläge machen. Zumindest momentan generiert die KI Antworten zu Fragen, aber kann sie antizipieren, was für menschliche Leser wichtig sein wird? Vermutlich nicht, denn obwohl es vielleicht einen Mainstream geben mag - im Sinne von: Harry Potter verkauft sich besser als die surrealistische SF von Autor XY -, rechnet die KI eben einen Durchschnitt (häufigste Nennungen / Hits im www?) und der ist wenig individuell.


    That said: Ich hab nur drei Schreibratgeber gelesen und schnappe das meiste durch Rückmeldungen / Textarbeit auf:

    - Ein erstmals 1914 erschienenes britisches Grammatik-/ Stilbändchen für Journalisten,

    - James Woods How Fiction Works und

    - Jeff VanderMeers Wonderbook.


    Die KI kann keines davon ersetzen, weil #1 harte Vorgaben macht anstatt am weitesten verbreitete aktuelle Nutzungen zu listen; #2 gibt weniger Tipps, als dass es verschiedene Ansätze und auch deren Kombinationen analysiert; und #3 verfolgt neben Analysen verschiedener Vorgehensweisen im Vergleich auch eher organisch interpretierte Methoden im Sinne von trial & error und frei-kreativer Exploration. Gerade letzteres geht der Funktionsweise von KIs / Chatbots entgegen, soweit ich Technik-Dussel das sagen kann.


    Die Liste finde ich dennoch ganz brauchbar, weil sie ziemlich umfassend ist, ohne in BlaBla auszuarten. Ganz gut daran finde ich, dass es konkrete handwerkliche Aufgaben sind und sich nicht so stark auf psychologischen Support beschränkt, was mich bei Tipps im Net oft nervt.