Im Glarean-Magazin.
Rupert Frieling – "Prinz Rupi" – im Interview
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Mmh. Sich als Vorreiter des erfolgreichen Selfpublishings zu verkaufen/verkaufen zu lassen, dazu gehört schon einiges an Chuzpe. Ich glaube, man braucht keine ganze Hand, um die Bestseller abzuzählen, die es unter den "über zehntausend Autoren" gab, die der "Robin Hood der Autorenszene" in seinem DKZV publiziert hat. Wahrscheinlich braucht man nicht einmal einen Finger. Auch Frieling war seinerzeit von Rico Beutlichs Leseprobe "sehr angetan" (er war nur der einzige, der sich das Gesamtmanuskript genauer angeschaut hat). Das war nicht robinhoodesk, das war schlicht ein exzellentes, kulturfreies Geschäft. Den Mann hat nicht interessiert, was ihm die Leute zur Veröffentlichung gegeben haben, es hat nur interessiert, ob sie zahlen konnten.
Dass er sich später etwas umorientiert hat, ist allerdings zutreffend, doch auch hier ist zu bezweifeln, dass es aus kulturellem Interesse oder aus altruistischen Gründen geschah. Und Rico Beutlich ist nur ein Dutzend Jahre her.
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Frieling verkauft sich hervorragend selbst und er nutzt alles, was sich verkaufen lässt, auch KI. Berührungsängste sind ihm vermutlich fremd. Das ist nicht nur negativ zu sehen, aber auf jeden Fall (über)kritisch zu hinterfragen.
Ich glaube nicht, dass beim Frieling-Verlag (den es übrigens noch gibt, Prinz Ruppi hat ihn verkauft) auch nur ein Buch erschienen ist, dass am Buchmarkt eine mindestens begrenzte Bedeutung gewonnen hat.
Seine Wagner-Geschichten sind aber so unoriginell nicht.
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Vielleicht glaubt einer, der so einen Raubvogel-Verlag betreibt, seine Kundschaft eh trumpmäßig und kontrafaktisch soweit zu haben, dass er weitere Unwahrheit darauf bauen kann. Argumentationstrick: Ich führe einen Existenzbeweis (ein erfolgreiches, vielleicht passables Buch) und tue so, als hätte ich damit gezeigt, dass das ganze Modell in Ordnung ist.