Michel Houellbecq und der Pornofilm - oder: Verträge sollte man lesen

  • Der französische Autor Michel Houellebecq (die SZ schreibt "Skandalautor") hat in einem Pornofilm mitgewirkt. Freiwillig. Und jetzt ist er schockiert und verklagt den niederländischen Filmemacher. Die SZ hat ihn dazu interviewt (SZ Nr 76, 31.3.23, S. 10). Er sagt in dem Interview: "Ich weiß nicht, wer die Idee hatte, dass ich mit meiner Frau und dieser jungen Frau schlafen sollte, die ihr Geld damit verdient, dass sie pornografische Videos auf die Plattform 'Onlyfans' hochlädt. Aber ich habe Ja gesagt. Auch meine Frau hat zugestimmt." Dann gibt es einen Trailer, in dem er vorkommt und nun ist er schockiert, hat versucht zu klagen. Das hat nicht geklappt, denn er hat einen Vertrag unterschrieben. Dazu befragt, sagte er: "Ja, das war vielleicht das Dümmste, was ich je in meinem Leben getan habe. … Aber viele unterschreiben Verträge, ohne sie wirklich zu lesen." Nachdem er mit der Klage gescheitert ist, will er in Berufung gehen. "Zunächst wollte ich nicht, weil ich mir so wenige Chancen ausrechnete. Aber mein Agent bestand darauf. Er meinte, ich hätte schon so viel Geld für einen Anwalt bezahlt, dass es nun auch nicht mehr darauf ankomme, wenn es noch etwas mehr kosten würde."


    Nun, ich finde, Houellebecq ist eine Knalltüte. Aber Recht hat er, wenn er sagt, viele lesen die Verträge nicht, die sie unterschreiben. Das bertrifft auch Autorinnen und Autoren. Ich rate dazu, dieses Verhalten zu ändern. Verträge lesen und über alles, was einem nicht passt, verhandeln. Man fährt besser damit, ganz bestimmt.

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ich habe täglich anderthalb Stunden alleine dafür reserviert, Lizenzbedingungen zu lesen, denen ich zustimmen soll. Da ist kein Platz mehr für Verträge. 😎