"Schreibzeug" - der Podcast rund ums Schreiben mit Diana Hillebrand und Wolfgang Tischer

  • Die Autorin und "Schreibcoach" Diana Hillebrand und "Literaturcafé"-Betreiber Wolfgang Tischer haben einen Podcast rund um die Schriftstellerei aufgelegt, von dem die Vorstellung und die erste Runde über Buchanfänge bereits online sind. Ich habe mir beides angehört - es ist ambitioniert, um es nett zu sagen, hat aber, wie ich finde, leider technische Schwächen. Es ist ein wenig anstrengend, der Produktion zuzuhören. Allerdings haben Diana und Wolfgang inhaltlich einiges zu bieten, das sich vor allem für noch-nicht-arrivierte Autoren lohnen dürfte.

  • Ich bin bislang von allen Podcasts enttäuscht worden, aber ich werde mal reinhören. Da lobe ich mir das Lesen. Wenn es langweilig ist, lese ich quer oder überspringe Stellen. Bei Videos und Podcasts ist das nicht so einfach möglich. Und leider kranken alle Podcasts daran, dass sie mit mind. 5 Minuten sinnlosem Geplänkel beginnen, um dann völlig unvorbereitet und inkompetent Fachfragen zu besprechen und nicht in der Lage sind, einfach mal ein bisschen tiefer in die Materie einzudringen. Sowieso richten sich die meisten an Schreibanfänger und wiederholen sich inhaltlich mit immer den gleichen Fragen. Bin gespannt auf diesen hier, danke für den Tipp.

  • Ja, die meisten Schreibpodcasts richten sich an ambitionierte Amateure, und auch dieser hier fällt zu einem Teil in diese Kategorie, aber nicht nur. Ich habe mit dem Podcast-Zuhören die gleichen Schwierigkeiten wie Du, Silke, und ich lese tatsächlich auch lieber, aber beim Fahrrad- oder Autofahren sind Podcasts eine gute Alternative dazu, zum viertausendsten Mal das letzte "The National"-Album zu hören, obwohl das wirklich gut ist. Was mich noch mehr als die Zielgruppe stört, das ist die laienhafte Machart der meisten Podcasts. Einfach mit irgendeiner Open-Source-Software zwei Leute aufzunehmen, die irgendwas in ihre Billig-Computermikros quatschen, ohne es zu pegeln, nachzubearbeiten, überhaupt mal technisch-akustisch auf den Prüfstand zu stellen, das machen leider die meisten, und auch bei Diana und Wolfgang ist in dieser Hinsicht noch einige Luft nach oben. Das fängt schon beim Opener an.

  • Ich finde, diese Folge über den "Anfang" eines Textes ist etwas undifferenziert. Man steigt mit Günter Grass ein und spricht dann eher über "Unterhaltungsliteratur". Es geht darum, dass "in den Text hineingezogen" wird, das "Spannung aufgebaut" werden soll mit einem guten Anfang usw. Das ist ja alles nicht falsch, aber eben nur für Unterhaltungsliteratur gültig. Bei den Beispielen geht es dann manchmal hin und her, auch die Brüder Grimm und Franz Kafka kommen vor. Na ja, vielleicht ist das ja auch ganz gut, dass es nicht so exakt festgelegt ist.


    Das Diana Hillebrand für die Adjektive in die Bresche springt, rechne ich ihr schon mal hoch an. Positiv ist auch, dass der Podcast sehr lebendig ist durch die beiden gleichberechtigten Sprecher. Kein Interview, eher wie eine Diskussion, die man auch über eine längere Strecke gut verfolgen kann. Ich habe nur bis 33:00 gehört und musste dann unterbrechen, höre mir aber den Rest heute Abend sicher noch an.


    Ein Manko ist natürlich, das man gezwungen ist, den Podcast von Anfang bis zum Ende zu hören, ohne springen zu können. Natürlich kann ich den Regler vorschieben, aber ich weiß nicht, wo ich dann lande. Bei den Podcasts von Wolfgang Tischer im Literaturcafe gibt es eine Gliederung, die es mir ermöglicht, uninteressante Abschnitte zu überspringen. Es geht also doch.

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ich habe mir vorgestern die erste Folge angehört und war angenehm überrascht. Die Mikros mögen nicht die besten sein, aber ehrlich gesagt, ich habe dabei das Bad geputzt und keine Kopfhörer getragen, deshalb ist es mir gar nicht aufgefallen.


    Inhaltlich fand ich das Thema gut angegangen und vor allem - es war vorbereitet. Wie oft habe ich jetzt schon Podcasts zum Schreiben gehört, die aus dem Stottern und Ähms nicht mehr herauskommen! Die beiden Sprecher haben sich gut ergänzt und waren bewandert. Das sah man auch an der Auswahl der Bücher (Klassiker und Zeitgenössisches). Besser als der Podcast, dessen Name mir bereits wieder entfallen ist, wo beide Herren null Ahnung von "Vom Winde verweht" hatten, obwohl das Thema "Liebesgeschichten" war.


    Positiv ist mir außerdem aufgefallen, dass sich die beiden das obligatorische 5-7 Einleitungs-Smalltalk-Geplänkel gespart haben und gleich rein in die Materie sind. Es gab keine Werbung und auch keine peinliche Füllermusik aus der Konserve.


    Fazit: Auch die zweite Folge (zum Thema Buchtitel) werde ich mir anhören.

  • Ich habe mittlerweile beide Folgen mit Interesse gehört und werde vermutlich an diesem Podcast dranbleiben.

    Heute resultierte daraus ein spontaner Buchkauf: Paul Auster - Im Land der letzten Dinge

    Danke für den Hinweis!

    Kaum etwas wird gründlicher vorbereitet, als ein plötzlicher Kriegsausbruch!

    (Unbekannt)