Natürlich manipulieren McDonald's. Zielt von Manipulation ist es oft, den Verbraucher eine Entscheidung treffen zu lassen, indem man seine Gefühle gezielt beeinflusst, und zwar einen Verbraucher Entscheidungen treffen zu lassen wider jeder Vernunft. Ich bin sicher, dass nicht alle, die dort essen, keine Ahnung hatten, wie schädlich das Essen ist oder wie schlimm diese Werbemaßnahmen sind. Ich glaube nicht, dass alle, die dorthin gehen, es tun, weil sie es einfach nicht besser wissen. Trotzdem tun sie es.
Ist es genau genommen nicht unvernünftig, Lebensmittel zu verzehren, die null Prozent nahrhaft sind und zu gefühlten 99% aus Fett bestehen?
Ist es genau genommen nicht unvernünftig, mit seinem Kind dort essen zu gehen, obwohl man genau weiß, dass es nur um ein Spielzeug geht, das nach 10 Minuten in der Ecke liegt?
Ist es nicht genau genommen unvernünftig, Dinge zu kaufen, die man an sich - vernünftig betrachtet - gar nicht braucht, weil in einem durch einen Markt irgendwie das Gefühl geweckt würde, dass man es haben muss, jetzt, sofort?
Und trotzdem tun wir so etwas. Es ist nicht vernünftig, aber wir tun es.
Genau darauf zielen solche Konzerne ab - die Menschen dazu zu bringen, für sich betrachtet unvernünftige Entscheidungen zu treffen, aus einem emotionalen Grund heraus.
In einer Welt, in der jeder Mensch ein vollkommen vernünftiger Computer wäre, der all seine Emotionen perfekt im Zaum hat - sprich, seine Entscheidungen nicht einem Gefühl heraus, sondern einzig und allein rational fällt -, hätte diese Art von Manipulation keine Chance. Aber wir sind eben alle keine Computer. Ach ja, wie hieß das Fachwort noch für einen Markt, in dem sich alle Teilnehmer rational verhalten? Vollkommener Markt. Den haben wir schon einmal nicht.