Beiträge von Benedikt

    "Der Eröffnungstermin ist der 30. Oktober 2011."
    "Denn nun gilt es sich auf den 03. Juni 2012 zu freuen, wenn der neue FLughafen eröffnet wird."
    "Nach 12 Stunden Krisensitzung hält der Vorstand am 27. Oktober 2013 fest."
    "Hauptstadtairport eröffnet frühestens 2014."
    "Eröffnung wohl erst 2016; dem Schallschutz zuliebe."


    "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und bedanken uns für Ihre Reise mit der Deutschen Bahn."

    Im Grunde ist die Soziologie ja die Psychologie der Gruppe. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass das hier ein gesellschaftliches Problem ist. Es werden hier wieder alte Werte an Licht gezerrt, die längst überwunden glaubten. Dass dieser IS-Kämpfer tatsächlich der Meinung sein kann, dass Sklaverei etwas gutes und im Grunde reine Nächstenliebe ist, schließlich schützt man die Ungläubigen ja vor sich selber, mutet ja geradezu antik an. So lässt sich vielleicht auch die fehlende Vaterfigur vieler Islamisten in die Gleichung mit aufnehmen. Eine kaputte Familie weckt natürlich Sehnsüchte nach einer anderweitigen Gemeinschaft. Dazu mischt sich eine gewisse Wut, auf die Situation, auf das Leben allgemein und ich kann mir vorstellen, dass daraus schnell Fanatismus erwachsen kann.
    Und ich finde es sehr treffend, dass Herr Todenhöfer ausgerechnet diesen Mann ausgegraben hat und dass Gerald so reagiert hat, wie er reagiert hat. Denn, ohne dir zu nahe treten zu wollen, was macht denn den Loser zum Loser? Er selber, oder diejenigen die ihn als solchen bezeichnen? Ich möchte den Kerl in seiner Absicht für den IS zu töten nicht verteidigen, wohl aber als angeblicher Loser in unserer Gesellschaft. Was nehmen wir uns denn heraus zu sagen: "Du bist ein Loser, du bist es nicht!" Wie weit ist das davon entfernt zu sagen: "Ich bin besser als du, denn ich sage dir, du bist ein Loser." Man ersetze "Loser" durch "Ungläubiger" und die Gleichung ist gelöst.
    Und ich muss mich selber an die eigene Nase fassen, Gerald, also sei mir bitte nicht böse, dass ich hier solche Unterstellungen betreibe ;) Wenn man sich dieses Video anschaut, liegt der Verdacht nahe, dass er keine Freunde hatte und ihm die Frauen nicht gerade zugewandt waren. So funktioniert eben der Mensch als Schubladenwesen. Wirklich traurig ist dabei doch, dass wir behaupten wir seien aufgeklärt. Dass jeder Mensch gleich ist. Dass wir einander respektieren. Dass wir uns wertschätzen. Wir sind nicht alle gleich, weder vor dem Gesezt, noch vor unseren Vorgesetzten. Erst recht nicht vor der NSA. Wir respektieren einander auch nicht, denn dann kämen Aussagen wie: "Was für ein Loser" nicht vor. Ich bin kein Soziologe, aber für mich ist es völlig einleuchtend, dass sich Menschen über andere erheben. Das gibt Sicherheit, Macht, ein gutes Gefühl und Schulterklopfen von der Peer-Group. Wertschätzen tun wir uns auch nicht, denn im Grunde halten wir uns alle für unersetzbar und die Krone der Schöpfung. Und auch wenn ein gesundes Selbstbewusstsein wichtig ist, kreist meine Peer-Group nur noch um sich selbst. Natürlich immer respektvoll und wenn von schon nicht den anderen, zollt man sich den Respekt eben selbst.
    Warum ist der Loser aus der Gesellschaft ausgebrochen und jetzt beim IS? Ich bezweifle, dass sie ihn für einen Loser halten. Ist es dann nicht ein logischer Schritt Deutschland zu verlassen und nach Syrien zu gehen? Das leuchtet mit absolut ein.


    Ich möchte mein Statement gerne wiederholen: WIR müssen UNSERE Gesellschaft HIER ändern. Und es geht mir hier gar nicht um irgendwelchen Nächstenliebe-Kram.
    Respekt und Wertschätzung... ich könnte mir vorstellen, dass das die Welt tatsächlich ein kleines bisschen besser machen würde. :blume

    Ja, lach du nur :P... im übrigen hat aber auch der Kurt ans Geld gedacht, er gewann mit der Komposition nämlich 10000 Dollar, weshalb die Sinfonie eben jetzt Dollarsinfonie heißt. Ganz Mann, hat er sich davon erstmal ein Auto gekauft - und das im Jahre 1928 :sonne

    Tom


    Wenn man so möchte, ist das durchaus möglich. Denn wenn ich meine Kinder sozusagen als ein-Teil-von-mir-über-den-Tod-hinaus betrachte, dann geht das natürlich schon. Und wenn mein Leben schon scheiße ist, warum sollte ich dann Kinder in diese Scheiß-Welt setzen?
    Es bestände also schon eine Art des über-den-Tod-hinaus für die unreligiöse Welt. ;)


    @Heike


    Jap, ich denke das Differenzieren ist das A und O. Man wirft der Generation Y vor ja auch gelegentlich alle zu Tode zu differenzieren und keine eigene Meinung zu haben. Auch das stimmt, aber in diesem Fall ist es tatsächlich angebracht zu differenzieren - und sich dann eine Meinung zu bilden. ;)...

    Mich lässt diese ganze Situation sehr hilflos zurück.
    Man sitzt zu Hause, liest sich verschiedene Zeitungsartikel durch, viele davon unreflektiert auf Redaktionslinie oder von vermeintlichen Experten, die eine rein emotionale Diskussion führen und dies als große Errungenschaft ihrer eigenen Differenziertheit feiern.
    Die Generation Y, zu der ich ja nun gehöre, entwickelt gerade eine fast beängstigende Tendenz zur Realitätsflucht. Erst kürzlich habe ich einen Artikel in der 'Zeit' gelesen, der sich genau damit auseinandersetzt. Auch wenn die 'Hipster' argumentieren "Erst wenn man mit sich selbst klarkommt, kann man anderen helfen", wird im Grunde diagnostiziert, dass sich meine Generation vor der Verantwortung drückt. Und genau so ist es!


    In den letzten 300 Jahren drehte sich die Welt immer schneller, in den letzten 70 Jahren durchbrachen wir informationstechnisch die Schallmauer und mit dem Internet haben wir es geschafft, dass jeder immer und überall durch jeden immer und von überall erreicht werden kann. Unsere Zeit ist so schnelllebig, die politischen Probleme so komplex, dass es gar nicht mehr möglich ist alles zu durchschauen. Wer von den Normalbürgen kann sich den rühmen die Finanzkrise wirklich zu durchschauen? Griechenland rein oder raus? Was war das noch gleich mit den Republikanern im US-Senat? Dieses Unvermögen zu verstehen schürt Angst. Ich empfinde es als sehr bedrohlich, was die Finanzkrise da über uns gebracht hat und genauso bedrohlich empfinde ich die Republikaner im Senat der USA.
    "Das beste Mittel gegen die Angst ist Bildung, Aufklärung und Information." Grundsätzlich stimme ich dem zu, aber es gibt so viele tendenziöse Artikel im Internet über die Finanzkrise, dass ich nach deren Lektüre genauso klug bin wie vorher, nur jetzt habe ich noch mehr Angst, weil jeder Artikel eine ganz konkrete Dystopie ersinnt wie der Euroraum gegen die Wand fährt.


    Und hier spanne ich jetzt den Bogen zur Religion. Solange es die Gesellschaft/Politik nicht schafft, den Menschen einen Perspektive zu geben, werden Religionen Zulauf haben. Meine Kommilitonen wünschen sich ihr Reihenhaus, ihre 2,3 Kinder, die 1,5 Autos und den halben Apfelbaum den sie in ihrem Garten pflanzen. Aber wie realtistisch ist dieser Wunsch für einen Jungen mit 15 in einem der Pariser Brennpunkte, der jeden Tag hoffen muss sein Abendessen zu bekommen? Die Religion dagegen bietet dir eine Perspektive, völlig unabhängig von deinen Finanzen, deiner Herkunft und auch deiner aktuellen Lebensrealität, die geradezu bestechend ist - ein Leben nach dem Tod im Paradies. Über Sinn und Unsinn und über Glaubhaftigkeit lässt sich trefflich streiten, das möchte ich hier auch gar nicht weiter beschreiben. Aber wenn man mal die Realität für einen kurzen Augenblick beisete schiebt, ist das nicht eine verlockende Vorstellung?
    Ich möchte die Attentäter nicht verteidigen. Ganz im Gegenteil, ich klage sie an Menschen umgebracht zu haben, dass ist eine furchtbare Tat. Aber gleichsam klage ich die Gesellschaft an, die Politik, aber auch die Menschen um uns herum, dass sie es zulassen, dass das Leben von Menschen so schlecht ist, dass die hypothetische Möglichkeit eines Paradieses nach dem Tod das verlockenste Angebot ist, was sie ergreifen können.


    Natürlich hat der Islamismus etwas mit dem Islam zu tun, die Kreuzzüge hatten auch was mit dem Christentum zu tun. Wenn man den Vergleich bemüht, dann ist die Zahl der Islamisten geradezu überschaubar.
    Und auch wenn der Islamismus etwas mit dem Islam zu tun hat, widerstrebt es mir zutiefst den Muslimen zu verbieten in Köln Moscheen zu bauen. Auch wenn sie unsere Glaubensfreiheit torpedieren, sollten wir nicht das gleiche im Gegenzug machen. Gleichsam muss man ein Zeichen setzen und ich empfand diesen Marsch in Frankreich mehr als ein Zeichen. Die Berichterstattung hat sich vielerorts wieder nur darauf beschränkt darauf hinzuweisen, dass am Tag darauf alles wieder beim alten ist und die Probleme dadurch nicht gelöst werden. Da haben sie zweifellos recht. Aber wann waren das letzte mal 2 000 000 Menschen auf den Beinen. 2 000 000! Ist das nicht unglaublich? Sollte das einem nicht Mut machen? Ich finde schon.


    Menschen sind Zündschnüre, aber nur wenn die Gesellschaft das Pulverfass ist.

    Also ich muss schon sagen - die 70er waren ein Verbrechen. Und über die 80er hüllen wir lieber das Mäntelchen des Schweigens. :P...
    Aber ich bin mir sicher, dass in zwanzig Jahren alles anders sein wird und dann 'American Hussle' als Stilvorlage gilt. So wie es sich für den modernen Hipster des 21ten Jahrhunderts gehört eine Zeitreise in die 50er zu machen. ;)

    Liebste Max!


    Auch von mir ein ganz herzliches HAPPY BIRTHDAY. :blume
    Ich hoffe, du feierst bis die Schwarte kracht und musst nicht auf irgendeinem Frachtkahn deinen Ehrentag begehen!


    Liebste Grüße
    Benedikt