qualität setzt sich durch?

  • schlechtreden? das bedeutet also, klappe halten, eine krähe hackt der anderen kein auge aus? damit steht man immer auf der sicheren seite. das stimmt allerdings.


    Zitat

    Als Leserin ärgere ich mich über Bücher, die ich als schlecht empfinde, klar.
    Als Autorin wiederum finde ich sie gut, denn die, die Schlechteres abliefern als ich, sichern mir gute Rezensionen
    Und sie sichern mein Dasein.


    der logik vermag ich nicht zu folgen, jenny.


    was interessieren mich die schlechten bücher anderer autorInnen. ich will gute schreiben und fertig :)

  • Zitat

    Original von Hugo


    Meiner Meinung nach ist es ein Zeichen von Respekt vor dem Handwerk von Autoren, wenn man nicht in U- und E-Literatur unterteilt und dabei vielleicht noch in "gut" und "schlecht", sondern wenn man fragt: Welches Ziel wollte der Autor erreichen? Und: Hat er es erreicht?


    .


    gerade, weil ich respekt vor meinen leserInnen habe, versuche ich das beste ausmir rauszuholen :)


    ich unterscheide übrigens nicht in e und u, hugo. für mich gibts nur gute und schlechte unterhaltung.


    ein autor, der das ziel verfolgt, mir z. b. ekeliges, perverses zeug aufzutischen und sein ziel erreicht hat, nämlich, dass ich kotze, der ist demnach gut? ;) kann man so definieren.


    ich finde, wer schreibt, sollte etwas zu erzählen haben, ein thema haben. und nicht irgendwas fantasieren, das nicht mal annährend die qualität von fieberträumen erreicht ;)

  • Sicher?
    Es würde dir nicht das Herz aufgehen lassen, wenn Kritiker schreiben: "Außergewöhnlich!", "sticht aus dem Genre heraus", "mal ganz was anderes!", "besser als man erwartet hätte" ?
    Echt nicht? Komm, ehrlich!


    Du hättest lieber: "Ein guter Roman, wie alle anderen auch." ?


    Ich rede durchaus auch Bücher "schlecht", die ich schlecht finde. Dann setzt es eine Rezi, die sich gewaschen hat. Und dann frage ich mich, wie es sein kann, dass dieses Buch als Hardcover mit fetter Ausstattung bei Blanvalet riesig beworben wird, während ich in Kleinverlag knapse und mir vor Neid die Haare grün werden.
    Es bringt aber nichts, sich darüber zu ärgern oder die zu beleidigen, die das unsägliche Machwerk so schön fanden, dass sie über die schreckliche Sprache, die inhaltlichen Schwächen, die hohlen Fritten - äh, Figuren - und die massiven Logikfehler hinwegsehen können.
    Es bringt nichts, weil es nichts als Neid ist.


    Und ich weiß sehr gut, wie einfach es ist, sich hinzustellen und zu sagen: DAS da ist SCHLECHT!


    Aber - und das ist der Mist bei der Sache - mach es erst mal besser. Wirklich besser machen, meine ich, nicht "glauben, es besser zu machen".
    Selbsteinschätzung ist ein Biest, glaub mir, und sie kann einen übel aufs Glatteis führen.

  • Zitat

    Original von Hugo


    Und wenn Groschenheftchen und Schmachtfetzen bei ihrer Zielgruppe Gefühle erwecken, zeugt das von gutem Handwerk der Autoren. Das ist dann doch ein Zeichen von Qualität,oder?


    ich finde, das ist echt grenzwertig, was du da schreibst, hugo. respektvoll gegenüber der vermeindlichen zielgruppe ist es jedenfalls nicht. denn - zielgruppe von groschenheftchen sein - impliziert leserInnen, die einfach gestrickt sind und nicht bis 3 zählen können. niemand möchte zur zielgruppe von groschenromanen zählen. wahrscheinlich lesen sie auch das BLÖD-blatt und nehmen alles für bahre münze, was da drin steht. was meinst du, hugo? du wärst - zu recht, finde ich - stinksauer, würde ich dir unterstellen, du gehörtest zur zielgruppe von juristen ... äh, arztromanen =) ;).

  • Zitat

    ich finde, wer schreibt, sollte etwas zu erzählen haben, ein thema haben. und nicht irgendwas fantasieren, das nicht mal annährend die qualität von fieberträumen erreicht


    Sagt wer?


    Ich halte Diskussionen über die Qualität von Literatur für mindestens genauso überflüssig wie Aktivitäten auf niedrigem Provokationsniveau. Siempre, das solltest Du eigentlich besser können. ;)

  • Zitat

    Original von Mulle


    Es bringt aber nichts, sich darüber zu ärgern oder die zu beleidigen, die das unsägliche Machwerk so schön fanden, dass sie über die schreckliche Sprache, die inhaltlichen Schwächen, die hohlen Fritten - äh, Figuren - und die massiven Logikfehler hinwegsehen können.
    Es bringt nichts, weil es nichts als Neid ist.


    ich ärgere mich nicht. und, wer beleidigt ist, der muss das mit sich selbst ausmachen. ich bin auch nicht neidisch. worauf denn? :achsel

  • Zitat

    Original von Tom


    Ich halte Diskussionen über die Qualität von Literatur für mindestens genauso überflüssig


    das verstehe ich nicht, tom. ehrlich nicht. das heißt ja, schreiben kann jeder, außer, er oder sie ist analphabeth :achsel

  • Zitat

    Original von Horst Dieter


    PS: Ein zusätzliche Taste für das große "I" wäre so verkehrt nicht …


    :evil


    ich bin nicht die qualitätspolizei, hd. ich habe nur einen mindestanspruch an meinen beruf, den zum lebensunterhalt und den anderen ;) und ich bin auch konsumentin und hasse es im buchladen an den frechen frauenbuchtischen anzuecken, weil die den ganzen laden verstopfen :aetsch

  • Zitat

    Original von siempre


    :evil


    ich bin nicht die qualitätspolizei, hd. ich habe nur einen mindestanspruch an meinen beruf, den zum lebensunterhalt und den anderen ;) und ich bin auch konsumentin und hasse es im buchladen an den frechen frauenbuchtischen anzuecken, weil die den ganzen laden verstopfen :aetsch


    Wo du das Thema gerade ansprichst: Hast du heute sonst nichts zu tun? Koche, Putzen, Geschenke verpacken, Nachbarin auszuspionieren, Männer scheuchen, Hol mir mal dies oder das durch's Haus zu brüllen?


    Ich meine: Gibt's bei dir keinen Herd woran du gehörst? Du bist hier extrem präsent heute :D


    :renn

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann



  • meine kinder wollen was warmes zu essen haben. echt, hd, du stimmts mir sicher zu - das ist unverschämt!


    :attn


    =)


    ;)

  • Zitat

    Original von siempre
    denn - zielgruppe von groschenheftchen sein - impliziert leserInnen, die einfach gestrickt sind und nicht bis 3 zählen können. niemand möchte zur zielgruppe von groschenromanen zählen.


    Ist doch Quatsch.
    Ich oute mich, ich gehörte viele Jahre zur Zielgruppe von Groschenheftchen. John Sinclair, ich hab bestmmt einen Meter hoch Sinclair-Heftchen und lese die immer noch gerne.
    Ja, die sind sprachlich schwach, weil im Eiltempo rausgeknallt. Na und? Sie sind witzig, fantasievoll und meist irgendwie in sich logisch. Ich hätte mir damals eine Hand abhacken lassen, wenn ich dafür ins Jason Dark - Team gekommen wäre, das die schreibt. 8-)
    Sie sind wie Gummibärchen. Satt wird man nicht, es ist nichts Gesundes drin. Aber deshalb drauf verzichten? Zur Hölle - warum?


    Aber wenn ich einfach gestrickt bin und nur bis drei zählen kann, dann weiß ich jetzt endlich, warum. Die Sinclair-Heftchen waren es ... :attn

  • Zitat

    Original von siempre
    ich wundere mich manchmal schon, dass es ausgerechnet in einem forum zur förderung der literatur, so eine unendliche toleranz gegenüber dem schrott auf dem buchmarkt gibt. das finde ich irgendwie grotesk.


    Wieso, bestimmst Du, was Schrott ist und was große Literatur ist?
    Und was Qualität ist? Ein Liebesroman muss genauso Qualität aufweisen wie ein Krimi; beide in ihrem Genre, der dort angelegten Messlatte entsprechen.


    Als Autorin will ich meine LeserInnen unterhalten. Sie sollen einige schöne Stunden mit meinen Romanen haben, sich wegträumen, fallenlassen können und wissen, das sie aufgefangen werden. Weil ich mein Genre kenne; ich weiß, was LeserInnen in Liebesromanen erwarten, wie weit ich gehen darf, wenn ich einen tortured hero drin habe und wie ich die heroine gestalten muss.
    Es ist mir ganz egal, ob jemand Liebesromane als trivial ansieht oder sonstwie darauf herabschaut. Denn ich weiß, dass es eine Menge LeserInnen gibt, die genau solche Romane lieben. Und zwar für das, was sie bieten.
    Ich gehöre der Zielgruppe, für die ich schreibe, ebenfalls an. Und ich genieße es, wenn ich als Leserin ganz in eine Geschichte eintauchen kann, Sympathie für die Protagonisten empfinde und die wunderbare Handlung genieße.


    Der Buchmarkt ist groß. Wer blutige Thriller will, wird fündig. Wer heiße Erotik will, auch. Bei Liebesromanen gibt es zudem noch zig Untergruppen (bei den amerikansichen sogar noch mehr als bei den auf Deutsch übersetzten).


    Und wenn ich was lernen oder wissen will, dann greife ich direkt zu einem Fachbuch. Ganz sicher nicht zu Romanen. Denn die lese ich zur Unterhaltung.


    siempre, ich habe bei Dir mehr und mehr das Gefühl, dass Du über Deinen eigenen Misserfolg, noch nichts irgendwo groß untergebracht zu haben, dermaßen verbittert bist, dass Du alle möglichen Faktoren suchst, um ja nicht bei Dir die Schuld dafür zu sehen.
    Schreib. Beschäftige Dich mit dem Handwerk, mit Deinem Genre, mit Deiner Zielgruppe und dem, was Bücher ausmacht. Nämlich Geschichten, die Leser fesseln. Ganz egal, wo sie nun spielen, wer die Hauptfiguren sind oder was der Inhalt ist.
    Und stell Dir zuerst mal die Frage, wieso Du noch nichts nennenswertest veröffentlicht hast. Daran ist nämlich nicht der Buchmarkt schuld oder die Leser oder die Verlage.

  • Zitat

    Original von Maren
    ….


    siempre, ich habe bei Dir mehr und mehr das Gefühl, dass Du über Deinen eigenen Misserfolg, noch nichts irgendwo groß untergebracht zu haben, dermaßen verbittert bist,…


    Und stell Dir zuerst mal die Frage, wieso Du noch nichts nennenswertest veröffentlicht hast. …


    Allerliebste Maren :D


    Dies Forum ist ein Autorenforum und da ist es legitim kontrovers über verschiedene Themen des Schreibens, Lesens, Literatur und Randthemen zu diskutieren. Es kommt aber nicht gut in solch einer Diskussion persönlich zu werden. Du darfst dir das alles denken, aber es wäre hilfreich, wenn du so etwas hier nicht schreibst.


    Auf die Finger klopfende Grüße


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von siempre


    nee, das meine ich nicht so, scribbler.


    Ich hatte mich eher auf die Modeerscheinungen bei dieser Form der Literatur konzentriert.


    Handwerklich gute Arbeit? Siehe meinen Kommentar zum letzten Potterteil. Und der wurde von der gesamten Fangemeinde als "mies" bezeichnet. Zumindest war die einhellige Meinung, dass sie es hätte wesentlich besser machen können, auch und gerade im Hinblick auf die Vorgänger.



    Sicher sollte gut recherchiert sein. Aber manchmal denke ich, reicht es, wenn der Autor die Straßennamen (so sie denn real sind) korrekt schreibt. Vor allem, wenn man die schier unglaubliche Masse an "Literatur" so sieht.


    Wenn ich wirklich gut recherchierte Bücher lesen will..., dann muss ich schon etwas länger suchen und meine persönlichen Vorlieben vorn an stellen...


    lg
    scribbler


  • Ich wollte ihr lediglich einen Denkanstoss geben. Denn das ist ja nun wirklich nicht ihr erster Thread, der in eine solche Richtung zieht.


    Wobei mich das mit der Qualität schon sehr wundert, denn auf neobooks bejubelt sie Texte, die vor Fehlern nur so strotzen und greift jene an, die die Schwächen des Textes aufzählen. =)

  • Zitat

    Original von Maren


    siempre, ich habe bei Dir mehr und mehr das Gefühl, dass Du über Deinen eigenen Misserfolg, noch nichts irgendwo groß untergebracht zu haben, dermaßen verbittert bist, dass Du alle möglichen Faktoren suchst, um ja nicht bei Dir die Schuld dafür zu sehen.


    du hast vollkommen recht, maren, eine andere erklärung hab ich auch nicht ;(


    :bye


    muss essen kochen.


    :anbet

  • Zitat

    Original von Maren

    Ich wollte ihr lediglich einen Denkanstoss geben. Denn das ist ja nun wirklich nicht ihr erster Thread, der in eine solche Richtung zieht.


    Wobei mich das mit der Qualität schon sehr wundert, denn auf neobooks bejubelt sie Texte, die vor Fehlern nur so strotzen und greift jene an, die die Schwächen des Textes aufzählen. =)


    Denkanstöße sind o.K. Aber du bist persönlich geworden. Denkanstöße gehen auch ohne so etwas


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von siempre


    ich finde, das ist echt grenzwertig, was du da schreibst, hugo. respektvoll gegenüber der vermeindlichen zielgruppe ist es jedenfalls nicht. denn - zielgruppe von groschenheftchen sein - impliziert leserInnen, die einfach gestrickt sind und nicht bis 3 zählen können. niemand möchte zur zielgruppe von groschenromanen zählen. wahrscheinlich lesen sie auch das BLÖD-blatt und nehmen alles für bahre münze, was da drin steht. was meinst du, hugo? du wärst - zu recht, finde ich - stinksauer, würde ich dir unterstellen, du gehörtest zur zielgruppe von juristen ... äh, arztromanen =) ;).


    Liebe siempre,


    ich möchte gern noch einmal wiederholen, dass ich mit dem Begriff "Respekt" aus meinem letzten Beitrag auf das Handwerk von Autoren abstellte. Und ein ganz wichtiger Teil dieses Handwerks ist für mich, beim Leser Gefühle zu wecken und ihn nicht zu langweilen.


    Ich bleibe dabei, "grenzwertig" hin oder her: Wenn ein Leser den neuen "Perry Rhodan" (gibt's den eigentlich noch?) verschlingt, mitfiebert und Kurzweil erfährt, ist das für mich ein Zeichen von gutem Handwerk des Autors und damit ein Beweis von Qualität.


    Anderes Extrem: "Die Brüder Karamasow". Ich mag den Roman überwiegend, ohne scheiß! Allerdings: Teile darin wie der "Großinquisitor" können tausend Mal ein Geniestreich sein - regelmäßig geht zwischendurch irgendein Sakerdon Michailowitsch zu irgendeinem Fjodor Antonowitsch und lädt sich zum Tee ein ....
    Und dann dauert es erst einmal ein paar Seiten, bis sie endlich sitzen ... Dann noch ein paar Seiten Geplänkel, bis der Samowar endlch fertig ist ... Und irgendwann, wir haben längst das Format der durchschnittlichen Kurzgeschichte weit überschritten, nimmt dann Sakerdon Michailowitsch die Teetasse in die Hand und pustet ... Dabei schaut er dann noch auf irgendein Gemälde der Familie des Fjodor Antonowitsch ...
    Und dann wird es spannend: Sakerdon öffnet den Mund! "Bevor ich aber zum eigentlichen Grund meines Besuches komme, werter Fjodor Antonowitsch, lassen sie mich in aller Kürze ..."
    In jedem Leser mit auch nur ein bisschen Erfahrung schreit es auf:"Neiiiin!" Denn jetzt kommt irgendwelches stink-lang-wei-li-ge Zeugs! Seiten umd Seiten um Seiten! Der Leser schickt Stoßgebete zum Himmel und zu Sakerdon Michailowitsch: "Völlig egal, was du zu sagen hast, was auch immer es sei, bitte sag's endlich!"


    Das ist Langeweile. Das ist keine Kurzweil. Das ist kein Perry Rhodan.


    Herzliche Grüße,


    Hugo

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

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