Schreiben wie ein Profi

Horst-Dieter · 8. März 2009

In Anzeigen wird neuerdings versprochen, dass »Schreiben wie ein Profi und das Geld verdienen damit nur eine Sache der Schriftsteller-Ausbildung (natürlich zuhause) ist. Die Homepage

http://www.profi-tabel-schreiben.com

bietet dann auch das nötige Zubehör: Ein Fernlehrgang (knapp 200 Euro) und zahlreiche Bücher zu unterschiedlichen Themen (Dialoge, Figuren entwickeln, Verlage und Agenten finden etc.) können dort bestellt werden.

Das Impressum ist überraschend dürftig. Hier in D wäre das abmahnfähig, wie das in Ö ist, kann ich nicht sagen. Immerhin gibt sich auf einer anderen Seite der Initiator - ein Martin Selle - zu erkennen. Der Homepage nach handelt es sich um einen »österreichischen Erfolgsautor und Publikumsliebling«. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich die meisten Bücher als Jugendbücher, im G & G Verlag erschienen, der zumindest mir bislang nicht bekannt war.

Können Forenteilnehmer sachdienliche (und möglichst objektive) Hinweise zu diesem Angebot geben? Und vor allem: Können Kolleginnen und Kollegen aus Österreich ein wenig Aufhellung geben über die Popularität des Autoren im eigenen Land? Zumindest bei mir ist der Name bislang noch nicht angekommen. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass ich aus dem Lesealter seiner Bücher schon ein paar Jahre heraus bin.

Horst-Dieter

Michael Höfler · 8. März 2009

Zitat

Original von Horst Dieter
Und vor allem: Können Kolleginnen und Kollegen aus Österreich ein wenig Aufhellung geben über die Popularität des Autoren im eigenen Land?

sollte er selbst nicht erfolgreich und populär sein, würde das sein schreibkonzept in keinem so guten bild erscheinen lassen ...

Sabrina · 29. April 2009

Oh, das scheint so ein Zuckowski (stimmt die Rechtschreibug so) zu sein, der nicht gerade Wert auf sein Image legt, sondern viel, viel Geld verdienen will. Es wäre ja mal spannend, jemanden aus dem Forum zum Test da mitmachen zu lassen und dann mal zu prüfen, ob DAS wirklich wirklich notwendig wäre, wenn es nicht schon sowieso klar ist, dass wir alle schreiben können ...

Bin skeptisch, aber der Vereinschatz könnte das vielleicht bezahlen. :braue

Saskia

Tom · 29. April 2009

Wer sich selbst als "Bestsellerautor" bezeichnet und davon schwadroniert, dass mit Büchern "enorm viel Geld" zu verdienen sei, mit den eigenen Titeln aber auf einem Amazon-Verkaufsrang weit jenseits der 200.000 herumdümpelt, leidet entweder an maßloser Selbstüber- oder -fehleinschätzung - oder sucht händeringend nach einem neuen Standbein, weil das bisherige ganz schön tief im Modder steckt.

Lustig ist auch die Hintergrundgrafik, wo sich der Initiatorenname zwischen denjenigen von Faulkner, Brown, Tolstoi, Rilke und vielen anderen ständig wiederholt.

Erfolgsplan: Lesen Sie erst das Buch und dann das und dann das und schließlich jenes. Bei all der Leserei werden Sie schnell vergessen, dass Sie eigentlich schreiben wollten.

Horst-Dieter · 29. April 2009

Zitat

Original von Saskia
…

Bin skeptisch, aber der Vereinschatz könnte das vielleicht bezahlen. :braue

Saskia

Liebe Saskia,

ich kann dir versichern, dass Schatzmeister auf solche Aufforderungen nur in zwei Varianten reagieren:

a) überhaupt nicht (weil dieser Frequenzbereich von den Ohren ausgefiltert wird und auch Augen für solche Schriftfolgen blinde Flecken haben)
b) sehr ungehalten

wohlmeinende Grüße

Horst-Dieter

PS: Hinzu kommt, dass in der Vereinssatzung steht, dass wir ein Verein zur Förderung der Literatur sind. Dafür darf der Vereinsschatz gerne herhalten. Aber um auszuprobieren ob sich da wirklich einer lediglich bereichern will - das muss nicht sein.

Michael Höfler · 29. April 2009

also, wenn ich den "dreh" raushätte, wie man einen bestseller schreibt, würde ich das rezept erstmal selber verwenden, bis ich ausgesorgt hätte. und dann trotzdem nicht preisgeben, schon um den eigenen mythos nicht zu zerstören.

Horst-Dieter · 29. April 2009

Zitat

Original von Michael Höfler
also, wenn ich den "dreh" raushätte, wie man einen bestseller schreibt, würde ich das rezept erstmal selber verwenden, bis ich ausgesorgt hätte. und dann trotzdem nicht preisgeben, schon um den eigenen mythos nicht zu zerstören.

Ich stelle mal die Behauptung auf: Den Dreh, wie man einen Bestseller schreibt, hat auch bis jetzt noch niemand verraten.

Horst-Dieter

Tom · 30. April 2009

Zitat

Den Dreh, wie man einen Bestseller schreibt, hat auch bis jetzt noch niemand verraten.

Dabei ist er ganz einfach:

Man schreibe ein Buch, das sich exzellent verkauft.

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