Gibt es überhaupt eine wunderbar funktionierende Unterscheidung nach Zielgruppen? Sicher, Frauen jenseits der 60 haben wahrscheinlich andere Lesegewohnheiten und -vorlieben als pubertierende Jungs. Aber gibt es nicht auch eine stattliche Anzahl von Individuen, die Zielgruppen-Hopper sind?
Ich habe mehrfach die Unterscheidung nach "Feierabendleserinnen" und "bildungshungrigen Lesern" (jeweils geschlechtsunspezifisch, ich habe einfach mal frei gewählt) gelesen - die einen sollen also seichte Unterhaltungsliteratur bevorzugen, während die anderen eher auf Hochliteratur stehen. Sollte es nur ein Entweder-oder geben, wie vielfach behauptet wird, dann bin ich definitiv ein Zwitterwesen in dieser Hinsicht. Mal habe ich extremen Stress, jede Menge Dinge, die ich im Kopf zu wälzen habe, und greife gern zu einem soliden Unterhaltungsroman. Und ja, manchmal sind das auch rein handlungsgetriebene, teilweise unrealistische Werke, so habe ich beispielsweise diverse Bücher von Dan Brown gelesen und stehe dazu. Mal ist mir aber durchaus nach "mehr Substanz" und ich verschlinge gut recherchierte Bücher, aus denen man einiges an Wissen mitnehmen kann, oder Bücher, über die man noch lange nachdenken kann. Das ist sehr situationsabhängig, zusätzlich brauche ich den dazwischen.
Auch was die Genres anbelangt, bin ich (als Leser) nicht auf eines festgelegt, sonder lese beispielsweise gern Romane aus folgenden Genres:
- Thriller
- Horror
- historische Romane
- Fantasy
Eine bunte Mischung, aus der man sich für jede Situation und jede Stimmung bedienen kann.
Seid ihr als Leser auch Genre- und Zielgruppen-Hopper? Und als Autoren: Habt ihr tatsächlich eine festumrissene Zielgruppe vor Augen, für die ihr schreibt - wie von Verlagen gewünscht? Klappt das überhaupt?