ich versuch's mal

  • ein herzliches Hallo an alle!


    hmmm, trotz der Eingangstipps ganz schön schwierig, etwas über sich selbst zu erzählen, das für Andere interessant sein soll.
    Also, ich bin Autorin und möchte gern Schriftstellerin werden :-) Geschrieben habe ich schon immer, aber durch private und berufliche Auslastung war es bisher nur etwas wie Hobby und nur für familiäre Zwecke. Beides bestimmte den Anspruch an die Qualität der Texte, also so lala, ganz nett, mehr nicht.


    Seit 2004 ist der Anspruch in dem Maße gestiegen, wie ich mehr Zeit übrig hatte. Und ich konnte herausfinden, was ich gerne irgendwann einmal schriftstellerisch erreichen möchte: Romane/Belletristik schreiben, die vom Stil unterhaltsam, leicht und flüssig geschrieben sind, vom Inhalt aber menschlich mehr bieten, als im Mainstream der Belletristik zu finden ist. Daneben habe ich an meine Kurzgeschichten stilistisch und inhaltlich höhere Ansprüche. Gesellschaftlich oder politisch interessante Themen oder zumindest menschliche Ausnahmesituationen. Und als letztes schließlich ab und zu Lyrik schreiben, ganz egoistisch für mich zur Freude an der Sprache und dem Rhythmus der Worte, also ohne konkreten Anspruch, schon gar nicht um zu publizieren.


    Mein erstes Buch, ein Sachbuch, habe ich 2002/2003 geschrieben, ohne jemals ans Veröffentlichen gedacht zu haben. Habe es auch nie einem Verlag angeboten. Es war eher für mich ganz persönlich der Beweis, dass ich es überhaupt konnte: ein Buch zu Ende schreiben und dies in einer strukturierten Form. Das zweite Buch, ein Roman, ist im letzten Monat erschienen. "Der Traumapfel" heißt es und ist schuld daran, dass ich mich im Moment eher wie eine Vertreterin fühle als eine Autorin. Berlin ist nicht gerade arm an Autoren und Künstlern aller Art. Und ich finde es verdammt schwer, als Anfängerin irgendwo den winzigen Trampelpfad zu finden, den ich gehen kann, ohne in dem wortschöpferischen Meer Deutschlands unterzugehen.


    Ja, wie schon gesagt: ich wohne in Berlin. Ganz am Rande, fast schon im Wald :-), was unseren diversen Haustieren sehr gut gefällt, meinem Mann und mir natürlich auch, aber einen abendlichen Weg in die "Szene" jedesmal zu einem Kampf mit dem inneren Schweinehund macht. Berlin ist nicht nur reich an Autoren sondern auch an Straßenkilometern :-) Um so wichtiger ist für mich der Austausch mit Anderen aus der Zunft via Internet. Und darauf freue ich mich in diesem Forum!
    Herzliche Grüße
    Cordula

  • Hallo und Willkommen im Forum.
    Außerdem Glückwunsch zu Deiner ersten Veröffentlichung. :dichter
    Ich hab direkt mal bei amazon nachgesehen, um mir was zum Inhalt durchzulesen und mich würde interessieren, welche Zielgruppe du während des Schreibens im Sinn hattest?


    Gruß, Jayden

  • Danke, Jayden, für das Willkommen und den Glückwunsch!


    Beim Schreiben des Buches hatte ich noch überhaupt nicht daran gedacht, etwas zu veröffentlichen. Daher hatte ich auch keinerlei Zielgruppe vor Augen. Ich kann nur sagen, was meine heutige Einschätzung zur Zielgruppe ist:


    Mittleres bis hohes Alter, aber nicht ausschließlich (viele Testleser waren Anfang bis Mitte 20 und begeistert, als Leser im Spannungsfeld zwischen der Protagonistin und dem Detektiv zu sein oder aufgrund der Orte der Geschichte und ihrer Atmosphäre und den indigenen Hintergründen.


    Vorwiegend, Frauen, aber nicht auschließlich (aus den gleichen Gründen wie vor)


    Ansonsten alle, die Reflektionen über das menschliche Leben mögen :-)


    Lieben Gruß

  • Könnte also ein gutes Geschenk für meine Oma sein (an die musste ich denken, als ich mir den Inhalt des Buches durchgelesen habe).
    Ob es auch was für mich ist, da grübel ich noch (lese hauptsächlich Fantasy oder Thriller).


    Hast du dich direkt an Verlage gewandt, oder es über Agenturen versucht? Das würde mich noch interessieren.

  • Priwjet Cordula,


    ich gratuliere Dir zu der geschafften Arbeit und würde mich freuen, wenn du ins BT-Leben oder die BT-Grube oder die BText-Folterkammer kommst. Es lohnt sich wirklich, wenn man ein dickes Fell hat.


    solong Stani

  • Hallo, Cordula.


    Willkommen! :)


    Zitat

    Das zweite Buch, ein Roman, ist im letzten Monat erschienen. "Der Traumapfel" heißt es und ist schuld daran, dass ich mich im Moment eher wie eine Vertreterin fühle als eine Autorin.


    Dein Verlag - Novum - war hier (und in vielen anderen Autorenforen) übrigens schon das eine um das andere Mal Diskussiongegenstand. Wenn man bei einem "Dienstleistungsverlag" Kunde wird, ist es leider so, daß Marketing, Presse usw. häufig an einem selbst hängenbleiben. Davon abgesehen sind Erfahrungen mit solchen, generell aber mit allen Verlagen für alle Forenmitglieder von Interesse. Magst Du mal aus dem Nähkästchen plaudern?


    Ansonsten: Viel Spaß im Forum.


    Add: Weil Du selbst so bescheiden warst - hier der Link zu Deinem Buch:


    ASIN/ISBN: 3850220400

  • Hallo Jayden,
    ob es was für Dich wäre? Schau vielleicht mal die Leseproben auf meiner HP an (wenn Du magst). Der novum Verlag ist übrigens ;( auch ein Zuschussverlag. Habe mich nach zwei Jahren schweren Herzens dazu entschlossen. Vorteil allerdings: es ist kein schwarzes Schaf der Branche und ich habe nur einen wirklichen Zuschuss bezahlt (1.500 €) und sie nehmen nicht alle, die zahlen wollen. Es gibt wenigstens so etwas ähnliches wie Qualitätskontrolle. Und irgendwie hatte ich nicht die Geduld noch länger zu warten und es war auch nicht so mein Ding, zig Verlage anzuschreiben. Nachdem ich bei so circa 10 bis 15 Verlage angefragt hatte und mich parallel dazu über die Branche informiert hatte, war die Zeit reif zu entscheiden: Schublade oder "Starthilfe". Es war auch durchaus nicht alles negativ bei dem Verlag, aber eben manches schon. Sollte es nicht nach diesem Roman nicht mit einem "richtigen" Verlag klappen, werde ich auf gar keinen Fall wieder bei novum abschließen. Mein Vorteil im Moment ist: viele Buchhändler etc. in Deutschland kennen den novum noch nicht als DZV. Ich befürchte nur, es wird sich bald ändern. Denn inzwischen verlegt novum ca. 250 Bücher pro Jahr.


    und hallo Stanislav
    Danke für die Begrüßung. Ich glaube, ich stehe gerade auf dem Schlauch: wo und was ist BT-Leben, Grube oder Folterkammer?????


    Grüße
    Cordula

  • Hallo, Cordula.


    Die BT-Ecke ist ein abgeschlossener Bereich, für den man gesondert um Zugang bitten muß. Alle Infos dazu hier:


    Das Forum: Organisation, Gliederung, Rechteverteilung


    Edit: "BT" steht für "Besprechungstext". In der Mördergrubenfolterkammervorhölle wird wöchentlich der Text eines Delinquenten seziert. :evil

  • Danke :)


    PS:
    Sorry Tom. Ich hatte nicht hochgescrawlt und deshalb deinen ersten Beitrag nicht gesehen. Danke für das Bild vom Traumapfel :D . Wenn noch mehr Erfahrungen mit novum für jemanden hier interessant sein sollten ... klar erzähle ich auch gerne noch mehr Einzelheiten.


    Übrigens, das mit dem Marketing etc. ist gar nicht so unbedingt das Problem. Ich denke, da ist der novum Verlag nicht weniger tätig geworden als die vielen kleinen Verlage mit einem geringen Werbebudget. Das Problem ist: Lesungen zu bekommen. ERstens Berlin! Ohnehin schwierig. Und zweitens dann DZVerlag. Und auch bei der Presse sind Vorbehalte. Bei den kleinen Buchläden habe ich gar keine Probleme, weil das Buch sofort bei den deutschen Großhändlern (die auch amazon etc. beliefern), gelistet wurde und somit von jeder kleinen Buchhandlung bestellbar ist. Bei den großen Buchladen-Ketten ist der Unterschied zwischen novum Verlag also DK zu den kleinen Verlagen, glaube ich, auch nicht nennenswert. Hier komme ich nicht auf den Tisch, weil zu wenig Platz, zu viele Bestseller, ich zu unbekannt und überhaupt ....
    Naja, was soll's: Nu isses draußen und schaun wir mal, wie's weitergeht:bitte


    Gute Nacht an alle

  • Hallo, Cordula.


    Kein Problem. ;)


    Du hast Dich immerhin bewußt für einen Dienstleistungsverlag entschieden, was meiner Erfahrung nach schon eine Ausnahme darstellt - viele der Kunden von DKZV geraten in diese Art von Geschäftsbeziehung, ohne zu wissen, daß es normalerweise anders wäre. In einem anderen Forum schrieb letztens sogar jemand, daß er sich über die Branche "schlaugemacht" hätte und daß man ihm einhellig mitgeteilt hätte, daß es inzwischen absolut üblich wäre, daß die Autoren "ins Risiko genommen" werden (juhu, ein Satz mit vier "daß"). Wer also behaupten würde, Autoren würden vorab Geld für ihre Veröffentlichungen bekommen, wäre ein dreister Lügner.


    Was die Lesungen und die Buchhandelspräsenz anbetrifft - das gilt, als kleiner Trost, auch für viele neue Autoren, die bei größeren Verlagen veröffentlicht haben. Da schaffen es die Buchhandelsvertreter zwar, dafür zu sorgen, daß der neue Titel für ein paar Wochen präsent ist, aber wenn er sich innerhalb dieser Zeit nicht zum Seller entwickelt, verschwindet er auch bald wieder. Und Lesungsanfragen von Buchhandlungen sind bei Neulingen, die keine dicke Presse haben, auch selten. Meistens geht es erst beim zweiten, dritten Titel richtig los. Jedenfalls in vielen Fällen.

  • Zitat

    Original von Tom


    Du hast Dich immerhin bewußt für einen Dienstleistungsverlag entschieden, was meiner Erfahrung nach schon eine Ausnahme darstellt - viele der Kunden von DKZV geraten in diese Art von Geschäftsbeziehung, ohne zu wissen, daß es normalerweise anders wäre. In einem anderen Forum schrieb letztens sogar jemand, daß er sich über die Branche "schlaugemacht" hätte und daß man ihm einhellig mitgeteilt hätte, daß es inzwischen absolut üblich wäre, daß die Autoren "ins Risiko genommen" werden (juhu, ein Satz mit vier "daß"). Wer also behaupten würde, Autoren würden vorab Geld für ihre Veröffentlichungen bekommen, wäre ein dreister Lügner.



    Hallo Tom,


    was ja auch stimmt - ich meine die Behauptung aus dem letzten Satz. In der DKZV Branche gibt es vorab für Autoren kein Geld :D


    Derzeit lese ich alle paar Wochen hier in der regionalen Presse, dass wieder jemand ein Buch in einem seriösen Verlag veröffentlicht hat (Bäckermeister Sowieso, Pensionär Hinterher usw.). Ich schau dann immer schon ans Ende des Artikels und bekomme inzwischen die ganze Palette zusammen, von Cornelia von Goethe Verlag bis Novum. Trotz aller Kritik, trotz offenen Diskussionen, trotz Warnungen wirklich an fast allen Ecken - die Branche boomt. :(


    Und dann lies man in den Intervies der Autoren, dass die darum bitten, ein Nachsehen bei Rechtschreibfehlern zu haben. Man wäre darin noch nicht so geübt. War denn da der Lektor in Urlaub?


    Aber da der Ausgangspunkt ja gar nicht das Thema DKZV war, jetzt schnell noch ein …


    Hallo Cordula,


    herzlich willkommen im Forum. Und es ist überhaupt nicht wahr, was Tom über die BT-Gemeinde schrieb. Ganz im Gegenteil. Ein gewisser Wolf wartet bereits sehnsüchtig auf neue Rotk… ähm, Texte.


    Grüße aus dem Taubertal


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Cordula

    Habe gerade, während Du hier geschrieben hast, noch etwas zu der Diskussion Novum bzw. DZVerlage, die es schon einmal hier im Forum gab (Danke für den Hinweis Tom) beigefügt. Wenn Du magst, schau mal dort hinein.
    Lieben Gruß
    Cordula


    Habe ich gemacht - und sehe das trotzdem nicht anders. Novum wird erst dann für mich zu einem seriösen Verlag (unabhängig von den DKZ), wenn er Profil zeigt und sich nicht durch die Flut der veröffentlichungswilligen Autoren und ihrer Manuskript eines aufdrängen lässt (bzw. keines zeigt) und außerdem sich mehr um den Vertrieb (im Buchhandel) kümmert. Derzeit liegen die deutlicheren Aktivitäten von Novum nicht im Buchverkauf sondern in der Autorenaquisition.


    Ich wünsche dir jedenfalls für dein zweites Buch einen richtigen Verlag :)


    Horst-Dieter

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  • Hallo, Horst-Dieter.


    Zitat

    Novum wird erst dann für mich zu einem seriösen Verlag


    Beide Begriffe sind falsch, sowohl das Ajektiv als auch das Substantiv. Zumindest die Dienstleistungssparte von novum ist keine Verlagsleistung im Sinne des Wortes (das ich jetzt nicht schon wieder erklären will), aber unseriös ist das Unternehmen deshalb noch lange nicht. Es wird eine käufliche Leistung angeboten, und man bekommt, was man kauft, fertig. Übrigens betreibt novum auch das originelle Geschäftsmodell "Buchpartys". Man wird Abnehmer und bekommt einen Satz Bücher rabattiert geliefert, die man dann zum Ladenpreis bei Partys zu verkaufen sucht. Die Auswahl macht der Verlag, und wenn man Abnehmer bleibt, bekommt man regelmäßig neue Bücher (welche das sein können, darüber gibt die Verlagsseite Auskunft, möglicherweise finden sich "Bilderkette" von Robert Glabutschnig, "Auch nirgendwo ist irgendwo" von Alexandru Hinta oder "Lebensweisheiten zum Nachdenken" von Walter Veigl im Paket). Auch das ist eine Leistung, die mit normalem Verlagswesen wenig zu tun hat, und möglicherweise kann man damit auch nur vergleichsweise wenig Geld verdienen, aber es ist eine "seriöse" Art von Unternehmung. Autoren, die unbedingt veröffentlicht werden wollen, werden veröffentlicht. Leute, die meinen, man könnte auf Partys Bücher verkloppen wie Tupperware, werden gleichfalls befriedigt. Und mit einem bißchen Glück verkaufen sich auf diese Art ein paar Dutzend Bücher, die sonst keinen Abnehmer gefunden hätten.


    Nur, wie gesagt. Mit dem "normalen" Verlagswesen hat all das wenig bis nichts zu tun.

  • Hallo Tom,


    gut, du hast recht. Ich nehme das "seriös" zurück ;) und ersetze es durch "richtig".


    Du beschreibst das ja auch in deiner langen Ausführung deutlich genug, so dass sich weitere Ausführungen erübrigen.


    Novum betreibt erfolgreich Dienstleistungen um das Buch herum und damit ist es auch gut. Insofern hat auch Cordula recht - es hebt sich mehr als nur ein bisschen von den anderen Konsorten aus dem DKZ Gewerbe ab und damit lassen wir es dann gut sein.


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Cordula,


    herzlich willkommen.



    Zitat

    Original von Horst Dieter
    Und dann lies man in den Intervies der Autoren, dass die darum bitten, ein Nachsehen bei Rechtschreibfehlern zu haben. Man wäre darin noch nicht so geübt. War denn da der Lektor in Urlaub?


    Grausames Lektorat findet sich leider mitunter auch in Büchern anderer Verlage; hab schon Bücher gelesen, die vor Fehlern nur so wimmelten und das von Verlagen, wo man eigentlich glauben sollte, dass genügend Geld für zwei Lektoren und einige Korrekturleser da ist.

  • Zitat

    Original von Maren


    Grausames Lektorat findet sich leider mitunter auch in Büchern anderer Verlage; hab schon Bücher gelesen, die vor Fehlern nur so wimmelten und das von Verlagen, wo man eigentlich glauben sollte, dass genügend Geld für zwei Lektoren und einige Korrekturleser da ist.


    Cordula hat ja an anderer Stelle schon geschrieben, das bei Novum eigentlich kein Lektorat stattfand.


    Unter der Situation, dass ein richtiger Verlag "schlecht lektorierte Bücher" auf den Markt brachte, habe ich selbst schon gelitten (im Sachbuchbereich). Das ist auch nicht gut. Der Unterschied ist, dass DKZ-Verlage sich ja gerade dafür auch bezahlen lassen (zumindest geben das einige ja als Argument an)


    Horst-Dieter

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