Carson McCullers' Autobiographie

  • Habe gerade angefangen zu lesen. Ich liebe McCullers' Bücher. Eine (Auto-)Biographieleserin war ich dagegen noch nie, aber dieses Buch wurde mir geschenkt und was soll ich da machen. *g*


    ASIN/ISBN: 3442731593


    Der Hammer ist das angehängte Exposé, das McCullers damals mit Anfang 20 für ihren ersten Roman "Das Herz ist ein einsamer Jäger" geschrieben hat. Zu finden in dieser Ausgabe auf den Seiten 307-341(!) - ich bin platt. Bei SchriftstellerInnen dieses Formats fühle ich mich manchmal irgendwie unwürdig, überhaupt etwas zu schreiben ... :baby

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Klingt gut. Ich habe noch nie was von ihr gelesen, wusste nicht einmal, dass es eine Autobiographie von ihr gibt; aber das ist natürlich eine Anregung.


    Was sagst zu dem Vornamen "Carson" für eine Frau? Gut was? Und dann natürlich der Titel: "Das Herz ist ein einsamer Jäger" - einer der besten Romantitel überhaupt, und er funktioniert in jeder Sprache:


    "Le Coeur Est Un Chasseur Solitaire" - wie schön das klingt.

    Fare thee well! Thomas W. Jefferson
    I am mad, bad and dangerous.

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson
    Ich habe noch nie was von ihr gelesen


    Na, dann nix wie ran! Carson McCullers sollte sich wirklich niemand entgehen lassen, der ausgewiesener Fan hoher Literatur ist. ;)


    Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson
    Was sagst zu dem Vornamen "Carson" für eine Frau? Gut was?


    Ja, die Dame hatte ein gutes Händchen für Namen. Carson ist ihr zweiter Vorname (ihre geliebte Großmutter hieß schon so) und McCullers ist der Nachname ihres Mannes gewesen. Ziemlich anstrengende Ehe, aber ich behaupte mal, sie hat sich schon wegen des Namens gelohnt. =)


    Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson
    Und ann natürlich der Titel: "Das Herz ist ein einsamer Jäger" - einer der besten Romantitel überhaupt


    Den Titel mochte ich damals überhaupt nicht, ich fand den schwülstig. Hatte zuerst die Verfilmung im Fernsehen geschaut und danach musste ich das Buch lesen. Es gehört zu den Romanen, die ich ein zweites Mal lesen werde.

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Hallo Berit,


    bist Du gerade da? Ich bin noch gemütlich am Arbeiten und hätte da nebenbei eine Frage: Wie oft liest Du gute Bücher? Zweimal? Dreimal? Noch öfter?


    Ich lese wirklich gute Bücher alle paar Jahre wieder. Ich glaube mein Lieblingsbuch überhaupt ist Anna Karenina - das habe ich dreimal gelesen. Mit 25 Jahren, mit knappen 40 und mit 42 gleich nochmal. Erstaunt hat mich meine ganz unterschiedliche Auffassung des Buches. Mit Mitte 20 habe ich eigentlich wenig verstanden (kommt mir jetzt vor), fand es aber trotzdem ein faszinierendes Buch. Ja, und letzten Herbst kam es mir noch viel wunderbarer vor. Schön, dass es solche Bücher gibt.


    Sartre hat Madame Bovary mehr als 30 Mal gelesen - hat er zumindest behauptet.


    Und wie oft hast Du Madame Bovary gelesen?

  • Hi TWJ,


    ich beantworte erstmal eine Frage, die du nicht gestellt hast *g*: Romane lese ich dann nochmal, wenn sie mir so gut gefallen haben, dass ich mir von ihnen Einblick in das "Wesen der Literatur" (*augenroll*) erhoffe. Besser gesagt, in das, was ich an Literatur liebe, schätze, brauche. Ich müsste länger ausholen um zu erklären warum, aber ich habe relativ wenige Romane gelesen, die als Beispiel klassischer Literatur gelten; Anna Karenina, Madame Bovary und unzählige andere habe ich nur gestreift, wie unverfroren das auch sein mag.


    Ich habe einige Sachbücher mehrmals gelesen, mit Belletristik hab ich mich da immer deutlich schwerer getan. Romane, die mir wichtig sind, nehme ich mir immer mal wieder vor und lese den Anfang, das Ende, spezielle Passagen. Ganz selten lese ich das ganze Buch nochmal. Neulich wollte ich "Die Gesetze" von Connie Palmen ein zweites Mal lesen, aber ich bin nicht weit gekommen; mal schauen, wie weit ich mit McCullers` Erstling voran komme ...


    Nachtgruß
    Berit

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

    Einmal editiert, zuletzt von Berit ()

  • So, guten Abendm Berit!


    ich mach' mal 5 Minuten Pause von der Arbeit hier.


    Du darsft mich übrigens auch "Thomas" nennen!


    Ich finde es gut, dass Du Fragen, die ich gar nicht gestellt habe, beantwortest. Als U-Berater antworte ich auch immer auf rhetorische Fragen des Kunden. Im Gegensatz zu Dir weiß ich leider nicht so ganz genau, was das Wesen der Literatur ist, dafür habe ich recht viel Literatur, gerade auch Klassiker, gelesen.


    Wie "streifst" Du denn Bücher wie Anna Karenina? Machst Du das in Buchhandlungen, quasi im Vorübergehen? Werden die Bücher dadurch beschädigt?


    Wie kannst Du auf das sublime Vergnügen, Bücher wie Anna Karenina zu lesen, nur verzichten? Oder Krieg und Frieden, das ist fast noch besser.


    Berit, jetzt wird's doch Winter, auch hinter Bad Oldesloe, stimmt's? Im Winter liest man am besten Bücher von Tolstoi oder Turgenjew, denn in diesen Büchern ist es oft Winter. Kauf' Dir Krieg und Frieden in der hervorragenden Übersetzung von Hermann Röhl (bei Insel):

    ASIN/ISBN: 3458344578


    Und dann musst Du lesen, wie Natascha Rostowna fast in Ohnmacht fällt, als Fürst Andrei Bolkonski, den sie so sehr liebt, endlich, endlich um ihre Hand anhält. Das musst Du in einer Winternacht lesen, wenn der Schnee fällt hinter Bad Oldesloe, eingewickelt in eine warme Decke, ein Glas Tee vor Dir und die 6. Symphonie von Tschaikowski auf dem CD-Player, am besten mit Bernstein und dem Isreal Philharmonic, aber Karajan und die Berliner tun's auch.


    Ein bisschen Zeit musst Du dir schon nehmen, denn Kieg und Freiden hat vier Bände und 1600 Dünndruckseiten - aber was für Seiten. Ich habe im Dezember 1983 eine knappe Woche für das Buch gebraucht und mich seitdem nie mehr davon erholt.


    Heute sehr wesentlich; Thomas!