Beiträge von Kristin

    Unterschiedlich. Ich weiß ja so in etwa, welche Szenen ich für mein Projekt noch brauche. Und da ich ich nie von Anfang bis Ende schreibe, sondern bunt und lustig und völlig unchronologisch durcheinander, habe ich es eigentlich kommod und kann mir aussuchen, was gerade zur Stimmung passt. Das ist der häufigste Fall.


    Manchmal läuft es aber auch umgekehrt. Dann lasse ich mich von der Szene, die ich gerade schreibe, anstecken und in die entsprechende Stimmung versetzen. Das ist auch okay. Und es ist mir schon passiert, dass ich etwas Ernstes schreiben will und zwei Minuten nicht aufpasse, und schon blödeln sie herum, weil ich selbst anscheinend in alberner Stimmung bin. 85,7 Prozent von sowas fallen allerdings der nächsten Überarbeitung zum Opfer! :roll

    Hallo, Birgit,

    Wenn ich ein Gedichtband in den Händen halte mit 100 Seiten, würde mir allein der Anblick des dicken Buches die Laune am Lesen nehmen ...

    Ich denke auch, mehr als ... hm ... drei Dutzend oder so? - würden nicht mehr den Tatbestand des Ausgewählten erfüllen. Jedes Gedicht soll ja etwas ganz Besonderes sein. Viel Spaß und Erfolg beim Zusammenstellen und Gestalten! Erstellst du die Grafiken selbst?

    Ich verstehe es so, das sich sich der Plural Wörter auf das Wort als grammatisches Konstrukt, auf den Bestandteil eines Satzes oder Sprachsystems bezieht. Ein Satz besteht aus (oder eine Sprache umfasst) so und so viele Wörter. Jedem dieser Wörter ist eine klar definiere Bedeutung (z.B. laut Duden) zugewiesen. Der Plural Worte bezeichnet dagegen den Sinngehalt von etwas Gesprochenen oder Geschriebenen, das aus irgendeiner Anzahl von Wörtern besteht - von einem Satz bis hin zu einer längeren Rede: Deine Worte haben mich sehr bewegt. Oder: Er ist kein Mensch vieler Worte.

    Wörter ist konkreter, Worte abstrakter.

    Ich glaube, den Film Genius habe ich mal gesehen. Es ist doch der, wo der Verleger diese coole Passage:

    „Jeder von uns stellt alle Summen dar, die er nicht zusammengezählt hat. Versetze uns in Nacht und Nacktheit zurück, und du wirst erkennen, daß die Liebe, die gestern in Texas endete, vor viertausend Jahren auf Kreta begann. Der Same unseres Verfalls wird in der Wüste blühen, am Fels wächst das Heilkraut, und unsre Leben werden von einer Schlampe aus Georgia heimgesucht, weil ein Beutelschneider in London ungehenkt blieb. Jeder Augenblick ist die Frucht von vierzigtausend Jahren.“

    auf den Satz eindampfen würde: Ich wurde im Jahr xxyy in xy geboren, oder? Sehr empfehlenswert für alle Schreibenden! Und alle anderen auch.

    Ich wünschte, ich hätte noch das Foto von meiner in Gelb- und Orangetönen gehaltenen Tasche, nachdem ich einmal eine halbe Stunde auf einer Bank am Meer gesessen habe ... Das war ein lustiges Foto, und ich würde es euch gern zeigen. Alles schwarz! Ich finde den Vergleich 'rapskäfergroße Buchstäbchen' sehr griffig, Torsten - danke für die schöne Rezension!

    Und was den letzten BT betrifft, finde ich schon dass er in eine Richtung geht, die eine genügende Distanz zum Thema zeigt.

    Danke, Dorit! Genau, den Text habe ich ja auch nicht geschrieben, weil ich 'unbedingt auch mal was zu Corona schreiben' wollte, sondern, weil ich genau diesen Einzelaspekt, um den es geht, spannend finde. Und zu diesem Einzelaspekt habe ich wirklich genügend Distanz, einfach, weil ich über ihn nachgedacht habe. Wie ich schon weiter oben schrieb: Natürlich können wir nicht aus der Vogelperspektive über die Pandemie schreiben - aber über einzelne Facetten, Gedanken, Ideen und Gefühle meiner Meinung nach sehr wohl. Warum soll man nicht über den merkwürdigen Vergleich der Krankheit mit einem Kriegszustand schreiben? Wenn das nicht Stoff für eine Story ist, dann weiß ich auch nicht. Eh klar, dass jeder selbst entscheidet, ob er das lesen will. Es ist völlig legitim zu sagen: Nee, danke, das kann und mag ich im Moment lesen. Oder: Ich mag es heute nicht lesen, heute lese ich lieber Krimi, um das ganze Gesumse mal gepflegt zu vergessen.


    Coroneskes Selbstmarketing - diese Ansicht teile ich eher nicht. Ich sehe es neutral, denke, die meisten Leute wollen mit ihren Liedern, Sketchen, Texten etwas ausdrücken und tun es halt. Mal mehr, mal weniger gelungen, wie Künstler oder generell Leute eben so sind. Diesen speziellen Song empfinde ich am ehesten als leicht satirischen Appell. Und warum auch nicht? Satire, überhaupt Humor, war schon immer das Mittel der Wahl, wenn Menschen zu etwas, was ihnen zu schaffen macht, Distanz gewinnen möchten. Was vielleicht auch die Wahnsinnsschwemme lustiger Videos erklärt.

    sondern vielmehr damit, dass man den Stammtisch sozusagen künstlerisch verlängert, weil einem nichts Besseres einfällt.

    Irgendwie sind das für mich zwei verschiedene Dinge. Kunst auf der einen und das ubiquitäre Kundtun von Meinungen auf der anderen Seite. Klar, Corona ist allgegenwärtig - in den sozialen Medien, in den Nachrichten und den Talkshows (bei denen kurz vorm Wegzappen auch oft denke, was unterscheidet die eigentlich von einem Stammtisch?) Wenn ich so drüber nachdenke, dann ist mir das Thema in der Kunst bisher noch gar nicht so viel begegnet. Gibt es schon Corona-Spielfilme und Corona-Romane? Oder viele Corona-Geschichten? Im Radio habe ich bisher ein einziges Lied gehört, in dem jemand den Verlust der Nähe beklagt, aber sonst? Comedy schaue ich allerdings nicht viel, da kann ich nicht mitreden.

    Ob wir alle Coronasongs und Coronageschichten und Coronasketche machen sollten.

    Was künstlerisches Schaffen angeht, kann ich mit dem Begriff sollten wenig anfangen. Was Schriftsteller, Maler, Filmemacher, Comedians etc. meiner Meinung nach höchstens sollten: Es bleiben lassen, etwas rauszuhauen, nur weil sie meinen, sie sollten etwas zur Pandemie schreiben. Alles aber, was einem echten Bedürfnis entspricht, eine Sache kreativ zu ver- oder bearbeiten, und zwar ganz unabhängig davon, ob es sich um die aktuelle Pandemie oder um Schreittänze im 18. Jahrhundert handelt, erfüllt schonmal einen Anspruch der Kunst, nämlich den der Authentizität - weil da jemand eine künstlerische Antwort auf ein bestimmtes Phänomen hat (die selbstverständlich darin bestehen darf, dass er oder sie eben keine Antwort darauf hat, z.B. weil es keine gibt).


    Natürlich ist beispielsweise ein Roman übers Exil, den jemand 1942 schreibt, ein anderer als ein heute geschriebener. Über die Daseinsberechtigung beider Romane sagt das aber nichts aus. Oder anders: Aus heutiger Distanz können wir einen Film über 'die Pest' als solche drehen, und zwar mit der Weitwinkelkamera. Wir wissen, wie die Pest anfing und wie sie endete. Jemand, der zu Pestzeiten lebt, kann aber sehr wohl - und zwar mit der Nahlinse - eine sehr ehrliche Geschichte darüber erzählen, wie sich diese furchtbare Krankheit anfühlt, wie sie aussieht oder riecht. Kein Comedian oder Songwriter schreibt ja einen Sketch über Corona, sondern immer nur über Teilaspekte. Noch anders: Der Raum in der Kunst ist zum Glück unendlich, und auch die Möglichkeiten, einen bestimmten Blickwinkel einzunehmen, sind es.


    Und deswegen:

    Wenn wir schon alle einfordern, dass man uns hört und hilft, weil es ohne uns still wird, dann sollten wir auch etwas liefern, das nicht so aufdringlich und naheliegend ist.

    Nö. Nicht prinzipiell. Ob's wen nervt, ist natürlich eine andere Sache. Mich persönlich würde deine Geschichte über die Altenpflegerin schon interessieren.

    Hi, Basti,


    meine Antwort auf deine Frage ist: Nein, nicht der/die einzige. Und nein, ich glaube nicht, dass du diese Stimme zu ernst nimmst. Es hört sich eher so an, als seist du noch vage unzufrieden, noch nicht restlos begeistert von dem, was du bisher geschaffen hast. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass wir uns in der Regel auf dieses Gefühl verlassen können, und es braucht eine fast übermenschliche Abgebrühhtheit ;), mit kühlem, analytischen Kopf an das Problem zu gehen und nicht "blindwütig" zu verschlimmbessern.


    Mir fiel eben, als ich deine Frage las, ein Artikel von Andreas Eschbach ein, der mich lange Zeit beunruhigt hat. Eschbach, genau, das ist der Mann mit den wunderbaren Schreibtipps. Wenn du Lust hast, schau mal rein.


    Was ist "fertig"? (andreaseschbach.de)

    Auch ich, Ostelbe Sieben, sage es dir hier noch genau einmal, bevor ich deine Posts wie üblich ignorieren werde: Entgegen deiner Annahme, nicht der Anlass fürs weitgehende Ignorieren im öffentlichen Forum zu sein, bist du der Anlass. Grund ist dein Verhalten, und da herrscht vereinsintern große Einigkeit. Ich kenne niemanden im Verein, der noch Lust hat, sich mit dir auseinanderzusetzen, sprich: deine Posts zu beantworten oder PN zu empfangen. Weder Tom noch irgendjemand. Ich ausdrücklich auch nicht. Man kann es auch anders herum ausdrücken: Alle Vereinskollegen haben ausdrücklich keine Lust dazu. Es steht dir natürlich frei, das zu glauben oder nicht zu glauben. Das liegt außerhalb unseres Einflusses, also bleibt uns hier nicht viel übrig, als dich auch in Zukunft weitgehend zu ignorieren. Kommentieren werden wir deine Posts nur noch, wenn sie Leute, die neugierig und unbefangen bei uns hereinschauen, mit konfusen und dunklen Andeutungen über Streitigkeiten in der Vergangenheit verwirren. Es gibt keinen Streit zwischen irgendjemandem hier und dir, weil sich niemand mit dir streiten will, und es gibt für dich auch kein belehrendes "Wir hier" gegenüber Neulingen. Jede vitale Auseinandersetzung und jedes Wir ist entweder gelogen oder eingebildet.