Bhavya Heubisch: Das süsse Gift des Geldes

  • Adele Spitzeder, eine mittellose Schauspielerin, gründete 1869 in München eine Bank, indem sie Geld zu 10% Monatszinsen annahm und die Zinsen sofort auszahlte. Das sprach sich herum und sorgte für einen enormen Zulauf an Geldgebern, später auch an solchen, die sich Geld von der Spitzeder liehen. Sie machte sich nicht nur Freunde damit, insbesondere die Münchner Sparkasse geriet dadurch in Schwierigkeiten. Da es keine Buchführung gab und das Geld in der Wohnung herumlag, die Spitzeder zudem einen aufwändigen Lebensstil pflegte, musste es irgendwann zu einer Katastrophe führen. Aus dieser historische Begebenheit machte Bhavya Heubisch einen (historischen) Roman. Dafür nutzt sie alle verfügbaren Quellen – sie sind sogar im Anhang des Romans aufgelistet! – weist aber im Nachwort darauf hin, dass sie sich keiner Quelle verpflichtet fühlt und einen eigenen Weg gegangen ist. Das ist ihr gut gelungen, sie hat die Persönlichkeit der Adele S. nicht verzerrt, sondern ist bei allen Freiheiten, die sie sich genommen hat, nah bei realen Persönlichkeit geblieben. Die eingebauten Figuren und Schicksale, zeigen ein lebendiges Bild der Münchner Gesellschaft um 1870 herum und machen deutlich, warum solch ein Aufstieg damals überhaupt möglich war. Ein lesenswertes Buch.


    ASIN/ISBN: 3862223531

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann