Christof Weigold - Der böse Vater

    • Herausgeber ‏ : ‎ Kampa Verlag; 1. Edition (28. August 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 624 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 331112068X
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3311120681

    51BBxdxx6RL._SX302_BO1,204,203,200_.jpg


    Über den Autor:

    Christof Weigold, 1966 in Mannheim geboren, schrieb Theaterstücke, war fester Autor der Harald-Schmidt-Show und arbeitet heute als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen. 2018 erschien der erste Band der Reihe um den deutschen Privatermittler Hardy Engel, Der Mann, der nicht mitspielt. Weigold gewann damit den Preis des Mordsharz-Festivals für das beste deutschsprachige Debüt und war für den Glauser-Preis nominiert. Es folgten zwei weitere Teile: Der blutrote Teppich und Die letzte Geliebte. Für die Hardy-Engel-Reihe hat Weigold intensiv vor Ort in Los Angeles recherchiert, im Hollywood Roosevelt Hotel gewohnt und im ältesten Restaurant Hollywoods gespeist. Doch seine bewegendste Recherche führte ihn nach Laupheim, dem schwäbischen Geburtsort von Universal-Gründer Carl Laemmle. Christof Weigold lebt in München.



    Inhaltsangabe:

    Hollywood im Jahr des Börsencrashs. Der Privatdetektiv Hardy Engel kommt endlich aus dem Gefängnis frei. William R. Hearst, der mächtige Filmmogul und Verleger höchstpersönlich, hat unter dubiosen Umständen seine Entlassung erwirkt. Jetzt soll Engel herausfinden, wer den Boulevard-Tycoon erpresst. Dabei geht es um einen seltsamen Todesfall, der Hardy immer mehr interessiert: 1924 verstarb der berühmte Filmpionier Thomas Ince kurz nach seiner Geburtstagsfeier auf Hearsts Jacht. War es wirklich ein natürlicher Tod, wie alle Anwesenden bezeugten? Welche Rolle spielt Hearsts Liebesbeziehung mit der Schauspielerin Marion Davies, und war auch der deutsche Universal-Chef Carl Laemmle an Bord? Um der Wahrheit auf den Grund zu kommen, muss Hardy Engel zunehmend gegen seinen eigenen Auftraggeber ermitteln. Ein gefährliches Doppelspiel beginnt …

    In die fesselnde Handlung eingewoben sind zahlreiche Ereignisse und Personen aus Hollywoods goldenem Zeitalter: eine heikle Affäre von Charlie Chaplin, das Aufkommen des Tonfilms, Intrigen um die erste Oscar-Verleihung. Und die Dreharbeiten zur ersten Verfilmung von Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues, die Hardy Engel als Kriegsveteran beratend begleitet und die ihn zusammen mit Laemmle wieder in seine deutsche Heimat führt.



    Meine Kritik:

    Nachdem er mehrere Jahre unschuldig hinter Gittern gesessen hat, erhält Privatdetektiv Hardy Engel 1929 ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: Wenn er für Filmmogul William R. Hearst einen Erpressungsfall untersucht, wird dieser seine Beziehung spielen lassen und ihn aus dem Gefängnis holen. Hardy lässt sich darauf ein und begreift schnell, dass ihm weder sein Auftraggeber noch die Personen, mit denen er sich unterhält, die volle Wahrheit verraten. Jeder scheint etwas zu verbergen und Hardy weiß nicht, wem er vertrauen kann. Noch komplizierter wird es, als ihn Julius Laemmle, der neue Chef der Universal Filmstudios dazu überredet, für ihn zu arbeiten. Nachdem Hardy Julius und dessen Vater Carl Laemmle bereits seit Jahren kennt und auch William Hearst sehr an dieser Verbindung interessiert ist, willigt Hardy auch hier ein. Das erste Projekt in seinem neuen Job ist ein Beraterposten für die Verfilmung von „Im Westen nichts Neues“. Das allerdings bringt Hardy keine Verschnaufpause, sondern macht für ihn alles noch sehr viel verzwickter.

    Mit „Der Böse Vater“ ist Christof Weigold ein grandioser vierter Fall für Hardy Engel gelungen. Es ist zwar von Vorteil, die drei Vorgängerbände zu kennen, jedoch nicht zwingend erforderlich. In die komplexe Handlung findet man sehr rasch hinein und bevor man sich versieht, hat einen der Roman in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist angenehm vielschichtig und zieht sich über einen Zeitraum mehrerer Monate. Beim Lesen spürt man deutlich, dass Weigold auch für diesen Band haufenweise recherchiert hat. Viele Ereignisse im Buch basieren auf wahren Begebenheiten – ganz gleich, wie unglaublich sie einem vorkommen.

    Für Fans von komplexen Noir-Krimis ist die Hardy-Engel-Reihe höchst empfehlenswert.