Benjamin Lebert: Mitternachtsweg

  • ASIN/ISBN: 3455650937


    Ein junger Hamburger Student, Johannes Kielland, Computerverweigerer, schreibt auf einer alten Schreibmaschine merkwürdige Geschichten, die er an die Lübecker Zeitung schickt. Ein Redakteur, Peter Maydell, veröffentlicht sie und sucht den Kontakt zu dem jungen Mann. Als in Sylt eine männliche Leiche angeschwemmt wird, deren Identität nicht ermittelt werden kann, wird Kielland aufmerksam, recherchiert und schreibt erneut einen Bericht, der aber immer länger wird. Das mit dem Toten ein Handschuh beerdigt wird, ist nicht die einzige Merkwürdigkeit und mehr und mehr wird Kielland in eine düstere Geschichte hineingezogen, aus der er sich nicht mehr befreien kann.

    Der Roman ist eine Schauer- und Spukgeschichte, wie sie nicht besser im 19. Jahrhundert hätte erfunden werden können. Drei Erzähler hat der Roman: einmal den Redakteur der Lübecker Zeitung, Peter Maydell, der sozusagen die Rahmenhandlung liefert, dann Johannes Kielland, der sein Manuskript der Geschichte an Maydell schickt und einen neutralen Erzähler, der die Ereignisse aus dem Jahr 1939 auf der Insel Sylt schildert, die Ausgangspunkt für all die schaurigen Verwicklungen sind. Ich habe den Roman gern gelesen und finde ihn gut konstruiert, auch wenn ich meine, dass Fanny Morweiser (1940 - 2014) mit solch einem Stoff noch souveräner hätte umgehen können. Aber die schreibt nun seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr und Benjamin Lebert hat das nicht schlecht hinbekommen.

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann