Eduard von Keyserling: Schwüle Tage. Novelle

  • Keyserling wurde 1855 auf Schloss Paddern in Kurland als Sohn einer deutschstämmigen Adelsfamilie geboren. 1899 zog er in das leuchtende München, wo er 1918 - seit elf Jahren erblindet - starb. Der Klappentext des schmalen Bändchens verrät u.a. über den Inhalt: "Graf Bill von Fernow ist im Abitur durchgefallen und muss zur Strafe seine Ferien mit dem Vater auf dem ländlichen Stammsitz verbringen." Eigentlich soll Bill sich den "Studien" widmen, lieber aber sucht er nach erotischen Abenteuern (z.B. bei seiner Cousine auf dem Nachbargut). Was er im Grunde sucht, ist das "Leben", also echte, tiefe Empfindung, etwas, das ihn innerlich ausfüllt. Aber das findet er nirgendwo, sondern glaubt immer nur die anderen im Besitz eines solchen "Lebens".

    Schließlich entdeckt er, dass auch andere (sein Vater) nach Liebe und Leben suchen, aber von sich aus Verzicht üben (wörtlich zu nehmen).

    Fazit: Ein feiner, kleiner Nebenzweig aus der Blütezeit der deutschen Literatur.