Bundesakademie Wolfenbüttel - mein Seminar bei Burkhard Spinnen

  • Hast du nicht diese Geschichte um eine Fussballerlady geschrieben? Wenn das kein chick-lit ist, dann weiss ich auch nicht :D


    stimmt, ich wollte eine chick-lit-story schreiben. es ist misslungen, ich kann das nicht. es engt mich ein, weil ich meine, mich an regeln halten zu müssen, die ich doof finde. und lesen mag ich chick-lit (wer denkt sich solche panne-begriffe aus? ein männliches pendant zu diesem genre gibt es nicht. dafür sind sich männer zu schade. gut so, können wir mal was lernen von :evil ) sowieso nicht.
    tja.
    jetzt wird das wohl ein roman zu einem thema deutscher wirklichkeit anno 2016. hört sich staubtrocken an oder? nö, ist aber ganz amüsant und nicht schlecht so weit, finde ich. und jetzt flutscht es auch wieder mit dem schreiben ;)

  • Zitat

    stimmt, ich wollte eine chick-lit-story schreiben. es ist misslungen,
    ich kann das nicht. es engt mich ein, weil ich meine, mich an regeln
    halten zu müssen, die ich doof finde. und lesen mag ich chick-lit (wer
    denkt sich solche panne-begriffe aus? ein männliches pendant zu diesem
    genre gibt es nicht. dafür sind sich männer zu schade. gut so, können
    wir mal was lernen von :evil )
    sowieso nicht.

    Doch, natürlich gibts die.Diese Bücher von Tommy Jaud (oder so ähnlich) und anderen. Musst mal danach gucken. Sie sind nicht rosa aber oft ein bemüht lustiges Cover. Du findest sie meist im Eingangsbereich der Buchhandlung. Typische Titel sind 'einen Scheiss muss ich' oder ähnliches


    So misslungen fand ich dein Chick lit nicht. Es haben noch ein paar handwerkliche Dinge gefehlt, aber es hätte klappen können.

  • Doch, natürlich gibts die.Diese Bücher von Tommy Jaud (oder so ähnlich) und anderen. Musst mal danach gucken. Sie sind nicht rosa aber oft ein bemüht lustiges Cover. Du findest sie meist im Eingangsbereich der Buchhandlung. Typische Titel sind 'einen Scheiss muss ich' oder ähnliches


    Es nennt sich Dick-Lit.

  • Zitat

    ein männliches pendant zu diesem genre gibt es nicht. dafür sind sich männer zu schade.


    Nein, das liegt nicht daran, dass sich Männer dafür zu schade sind (tatsächlich hat der deutsch-dänische Autor Michel Birbaek eine Zeitlang versucht, den Begriff "DickLit" durchzusetzen, aber das hat nicht geklappt). Es liegt einfach daran, dass es vergleichbare Bücher für Männer nicht oder nicht in nennenswerter Anzahl gibt. "ChickLit" bezeichnet freche, vergnügliche, einfache, (sehr) sanft emanzipatorische Literatur, die sich an Mädchen und junge Frauen richtet. Ein männliches Pendant beispielsweise zu Bridget Jones wäre ein dicker, unglücklich verliebter Mann, der sich in einer Frauenwelt durchzusetzen versucht, um parallel auch noch schlanker zu werden und die richtige Frau abzukriegen. Während man dieses Thema mit weiblichen Protagonisten offenbar endlos durchnudeln kann, ohne dass irgendwer "Jetzt reicht's aber mit diesen bescheuerten Klischees!" schreit, wäre nach zwei, drei männlichen Protagonisten definitiv Feierabend, vermutlich aber schon weit vorher. Einfach, weil es keine Frauenwelt gibt, in der sich ein Mann durchsetzen müsste. Weil die Klischeethemen LiebeKarriereFamilieDiätMenopause keine Pendants in der Männerwelt haben. Und davon abgesehen sind die meisten Leser, gleich welcher Literatur, auch noch Frauen.
    Es gibt "Jungsbücher", in denen gesoffen und herumgevögelt und Fußball geschaut oder gespielt wird. Manchmal taucht ein schnelles Auto auf. Eine hübsche Frau (die oft auch noch klug ist). Ein Widersacher. Aber von diesen Romanen gibt es erstens wenige und zweitens haben diese wenigen nicht genug Gemeinsamkeiten, um ein Subgenre zu bilden. Sven Regener und Matthias Sachau und Oliver Uschmann und Michel Birbaek (und meinetwegen Nick Hornby) passen nicht so gut unter einen Deckel wie Kerstin Gier, Susanne Fröhlich, Sophie Kinsella und Helen Fielding.

  • Doch, natürlich gibts die.Diese Bücher von Tommy Jaud (oder so ähnlich) und anderen. Musst mal danach gucken. Sie sind nicht rosa aber oft ein bemüht lustiges Cover. Du findest sie meist im Eingangsbereich der Buchhandlung. Typische Titel sind 'einen Scheiss muss ich' oder ähnliches


    So misslungen fand ich dein Chick lit nicht. Es haben noch ein paar handwerkliche Dinge gefehlt, aber es hätte klappen können.


    so misslungen vielleicht nicht, aber dennoch misslungen.


    jaud und co. sie sind auch inhaltlich bemüht lustig oder? aber ich glaube, die männer kommen darin nicht so furchbar flachblöd rüber wie die frauen in den rosa hühnergeschichten. vielleicht hab ich da auch bloß positive vorurteile ")"

  • Thommy Jaud schreibt keine DickLit. Er schreibt mehr oder weniger amüsante Romane, deren Protagonisten überwiegend Männer sind. Irgendwie geht es zwar auch um Liebe und das Lebensglück, aber nicht als zentrale Themen. Und auch Jaud wird überwiegend von Frauen gelesen.

  • Thommy Jaud schreibt keine DickLit. Er schreibt mehr oder weniger amüsante Romane, deren Protagonisten überwiegend Männer sind. Irgendwie geht es zwar auch um Liebe und das Lebensglück, aber nicht als zentrale Themen. Und auch Jaud wird überwiegend von Frauen gelesen.


    jaud ist also auch chick-lit. oder wie oder was?


    =)

  • Ein männliches Pendant beispielsweise zu Bridget Jones wäre ein dicker, unglücklich verliebter Mann, der sich in einer Frauenwelt durchzusetzen versucht, um parallel auch noch schlanker zu werden und die richtige Frau abzukriegen. Während man dieses Thema mit weiblichen Protagonisten offenbar endlos durchnudeln kann, ohne dass irgendwer "Jetzt reicht's aber mit diesen bescheuerten Klischees!" schreit, wäre nach zwei, drei männlichen Protagonisten definitiv Feierabend, vermutlich aber schon weit vorher. Einfach, weil es keine Frauenwelt gibt, in der sich ein Mann durchsetzen müsste. Weil die Klischeethemen LiebeKarriereFamilieDiätMenopause keine Pendants in der Männerwelt haben. Und davon abgesehen sind die meisten Leser, gleich welcher Literatur, auch noch Frauen.


    wenn du erlaubst, den pitch klaue ich mir. danke schön :strauss
    dass es keine frauenwelt gibt, in der sich ein mann durchsetzen müsste und kein pendant in der männerwelt ... genial, ich zeigs dir :write:write:write")"

  • Zitat

    okay, anders als bei hühnern macht allein der name des genres
    unmissverständlich klar, hier handelt es sich nicht um opfer.

    Ich glaube nicht, dass die Leserinnen sich als Opfer empfinden. Sie wollen halt Spass haben. Ich kan mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Autorin sich hinsetzt und denkt : "Jetzt würg ich euch ne dämliche Story rein, ihr Opfer!"


    Chick lit und Feminismus aus den 70ern 80ern gehen allerdings schlecht zusammen :D

  • Anyway. ChickLit ist tatsächlich kein Genre, sondern eher ein Muster. Es handelt sich überwiegend um Liebeskomödien, die einem ähnlichen Schema folgen.