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Dass es einem Markt für Gewaltdarstellungen bis zur Unerträglichkeit gibt, ist schon seit den kreativen Ausschmückungen christlicher Märtyrerlegenden bekannt. Die Frage nach der Funktion, dem Sinn und der Absicht solcher Darstellungen sollte aber genauer hinterfragt werden, erst diese Differenzierungen würde m.M.n. eine sinnvolle Diskussion über Wert und Werte solcher Darstellungen ermöglichen.
Du übersiehst, das in den Texten des Alten Testaments schon fleißig vergewaltigt und gemordet wird, beispielsweise Genesis 34, 1-31. Diana, Tochter Leas und Jakobs, wird vergewaltigt, worauf - nach bereits ausgehandeltem Sühnepreis - die Söhne Jakobs die komplette männliche Bevölkerung der Stadt ermordeten und Frauen und Kinder entführten. Das geht fleißig so weiter in den biblischen Büchern. Und nicht nur dort. Die Literatur anderer Völker zu dieser Zeit ist ähnlich mit Gewaltszenen durchsetzt. Man kann also sagen, dass die Menschheit, seit sie schreiben kann, eine Freude daran hat, Gewaltdarstellungen zu liefern.