Wer weiß was: Was ist ein Hof-Kriegskonzipist?

  • Genauer: Was ist ein Hof-Kriegskonzipist im 18. Jh. am österreichischen Hof in Wien?


    Welche Aufgaben hatte der, welche Funktionen füllte er aus, was erwartete man von ihm. Wie war seine Stellung?


    Wer Ahnung hat, bitte posten oder direkt bei mir melden.

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    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Irre 8o


    Google findet den Begriff genau 3 Mal. Sonst sind die Treffer zu jedem Begriff ja meist im Millionenbereich. Da steht aber nix, was der zu tun hatte (ich weiß H-D, das hast du auch schon längst probiert). Aber immerhin gab es auch damals den Feldkriegskanzlisten und Feldkriegskonzipisten.


    Also kann der Hofkriegskonzipist eigentlich nur die Kriege (sprich: die Intrigen) am Hofe konzipiert haben. Und dafür hat er auch noch Geld bekommen? =)=)


    EDIT:
    Guckmalhier:


    Der österreichische Hofkriegsrat 1556 - 1848 / von Oskar Regele. - Wien : Verl. Österreichische Staatsdr., 1949 (1949). - 91 S. . - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs : Ergänzungsband ; 1,1)


    Das Buch steht bei uns in Berlin in der Brüder Grimm Bibliothek. Kommste da irgendwie über deine örtliche Bücherei ran (Fernleihe)?


    Gruß
    Achim

  • Irre 8o


    Google findet den Begriff genau 3 Mal. Sonst sind die Treffer zu jedem Begriff ja meist im Millionenbereich. Da steht aber nix, was der zu tun hatte (ich weiß H-D, das hast du auch schon längst probiert). Aber immerhin gab es auch damals den Feldkriegskanzlisten und Feldkriegskonzipisten.


    Nein. Google bietet den drei Mal an. Das ist ein Unterschied. Ein Klick reicht, und man hat schon 5-6 Angebote von Google zu diesem Stichwort. Und wenn man dann etwas breiter sucht, dann findet man schon ein paar Seiten zu diesem Thema, aber …


    Zitat


    Also kann der Hofkriegskonzipist eigentlich nur die Kriege (sprich: die Intrigen) am Hofe konzipiert haben. Und dafür hat er auch noch Geld bekommen? =)=)


    … meistens eben nur Listen, Aufstellungen und Verzeichnisse. Aber auch ein paar Lebensläufe, die zwar nicht erklären, was ein Hof-Kriegskonzipist macht, aber aus diesen Informationen (und ein paar, die mir Jörg noch geliefert hat) schließe ich, dass das eher ein Besoldungsposten und weniger ein Tätigkeitsposten war. Jemand der Verwaltungskarriere machte, ging oft vom Kriegskonzipisten, über den Kriegssekretär in andere wichtiger Positionen über. Und da auch Musiker, Künstler und Handwerker mit dem k.k. Hof-Kriegskonzipisten bedacht wurden (die dann nicht weiter aufsteigen), vermute ich, das war einfach nur eine Möglichkeit, jemanden eine Besoldung zukommen zu lassen, ohne dass sie dafür mehr tun mussten also sie ohnehin schon taten (Stein meißeln, Violine spielen oder was weiß ich).


    Wäre aber schön, wenn doch noch jemand etwas genaueres über diese Position weiß.

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  • Danke für den Tipp. Ich schau mal, ob ich das in die Hände bekommen kann.

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  • Ein möglicher Aufgabenbereich ergibt sich aus einem biographischen Ausschnitt eines Hofrates Namens Franz Joachim von Kleyle. Hier heisst es:


    Zitat

    Studierte 1792-97 an der Universität Wien Jus. Er trat dann in die reichshofrätliche Praxis und war 1803-06 Hofkriegskonzipist beim Militärgrenz-Department, wo er an Entwürfen zur Veränderung im Grenzsystem arbeitete ...


    Ein Jurist also, der in seinem Amt für die Planung und Ordnung der militärischen Grenzordnung zuständig ist.

  • Danke, Schmitt. Da zeigt sich eine Beamtenkarriere wie ich sie weiter oben schon beschrieben hatte. Aber für den von mir gesuchten (konkreten) Fall hilft mir das leider nichts. Diese Persönlichkeit war bis 1740 in Wien k.k. Hof-Kriegskonzipist, aber tätig als Musiklehrer, u.a. für Maria Theresia. Meines Wissens hat er auch nichts anderes als Musik in seinem Leben gemacht. Von 1740 bis 1757 (bis zu seinem Tod) war er dann in Mainz (Kurmainz) und dort ebenfalls als Musiker angestellt, aber eben auch mit dem Titel Kammerdiener, ohne eine damit verbundene Funktion auszuüben.

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  • Hallo Horst-Dieter,


    ich nehme an, dass Du schon hier (wikipedia) gelesen hast?


    lg. Michael


    Ja, das habe ich gelesen. Aber das hilft nicht weiter. Oder nur sehr ungefähr. Grob gesehen bestätigt es meine Vermutung, dass es Ausgangspunkt für eine Beamten oder Verwaltungskarriere war. Aber warum ein Fachfremder, also ein Künstler, Hof-Kriegskonzipist wurde, dafür konnte ich eine Erklärung bislang nicht finden. Deshalb meine oben geäußerte Vermutung, dass es sich um ein Pöstchen handelte, ohne Funktion, nur um eine Besoldung zu begründen.

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  • Diverse Begriffserklärungen im Internet (zB Duden) heben darauf ab, dass es sich um eine niedere Beamtenlaufbahn handelt. Das scheint zwar ein Widerspruch dazu zu sein, dass da jemand ein Hof-Konzipist ist, lässt mich aber vermuten, dass H-D damit recht hat, dass es mehr darum ging, jemandem einen Titel zuzuschanzen. Wie einen Blechorden. Den Österreichern sagt man ja nach, dass sie klingende Titel... mögen. Gut möglich, dass damit auch eine Besoldung und damit eine Grundversorgung verbunden war. Aber das sind nur meine Vermutungen.