Wie soeben verlautet, hat die österreichische Schriftstellerin Brigitte Schwaiger heute morgen Selbstmord begangen. Sie litt seit Jahrzehnten an massiven psychischen Problemen und war deshalb häufig in stationärer Behandlung. Diese Nachricht hat mich betroffen gemacht, ich kenne zwei ihrer Romane und halte beide für großartige Literatur. Berühmt wurde sie 1977 mit ihrem Debüt-Roman: "Wie kommt das Salz ins Meer", der zum sechsstelligen Bestseller geriet.
Zu diesem Buch ein paar Worte:
Am Beispiel einer unglücklichen Ehe zeigt sich das Dilemma einer jungen Frau, die unter dem sozialen Erwartungs-Druck ihrer Eltern und dem kühlen Unverständnis ihres Ehemannes letztlich resigniert. Sie versucht auszubrechen, aber auch ihr neues Verhältnis, der Mann einer Freundin, missbraucht nur ihre Ich-Schwäche und nötigt sie, von ihm schwanger geworden, zur Abtreibung.
"Wie kommt das Salz ins Meer", ist ein sprachlich und inhaltlich hervorragendes Werk eines (tragischen) Ausnahmetalents und bildet mMn einen unverzichtbaren Teil intellektueller, österreichischer Literatur.
Manuela
P.S. Hier noch ein Link zu ihrem letzten veröffentlichten Text. (diePresse)