Perspektivwechsel

  • Hallo Topi,


    Zitat

    Original von Topi


    Mir bringt laut lesen nichts-weiß nicht warum. Ich gewine dadurch keinen Abstand.


    Das kann drei Gründe haben:



    • Du liest mit Betonungen, d.h. du bringst auch das ein, was nicht im Text steht, sondern in deinem Kopf den Klang der Szene bestimmt. Damit interpretierst du viel weitgehender, als wenn du ohne Betonung nur den Text selbst sprichst.


    • Du zeichnest das Lesen nicht auf und hörst es später an. Erst hier entsteht die Entfremdung, weil zumindest ungeübte Sprecher während des Lesens ihre gesamte Konzentration für den Akt selbst brauchen.


    • Die Methode funktioniert einfach nicht für dich. ;)



    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]


  • Hallo Judith,
    ich kann mir das schon vorstellen.
    Mit dem Aufnehmen hab ich es noch nicht probiert.


    Laut lesen--- ja, nicht so gerne. Ich glaube, meine Stimme ist etwas monoton und langweilt mich selbst =)


    Ud ich kann mir nicht zuzuhören, wenn ich laut lese. Ich bin dann nicht im Text.


    Aber ich mache etwas anderes:
    Ich versuche das Geschriebene beim Lesen als Film zu sehen.
    Das geht immer kapitelweise, weil es anstrengt. Aber immer dann, wenn ich aus meinem Film falle, stimmt etwas mit dem Text nicht.


    Grüße
    Topi

    Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben,
    wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann.


    Mark Twain

  • Zitat

    Original von Topi
    mir war die Problemstellung nicht ganz klar.


    ich dachte eigentlich, ich hätte mich mal unmissverständlich ausgedrückt, in meiner Frage, aber anscheinend doch nicht.


    Ja, es gibt durchgängig zwei Perspektiven, die Hauptperspektive (sagt man das so?) ist die der Frau (Ich-Erzähler), dann gibt es noch die des Mannes (personal).


    Die Stelle um die es geht ist die einzige im ganzen Roman, wo die Perspektiven innerhalb einer Szene wechseln. Also erst Er dann kurz Ich dann wieder Er.


    Ich werds so lassen. Ich habe rumprobiert und es stört mich einfach, wenn nicht aus ihrer Sicht erzählt wird, wenn sie dabei und bei Bewußtsein ist.


  • Hallo Sim,
    liegt wahrscheinlich an mir..


    Kann es sein, dass du noch etwas über das Kräfteverhältnis der beiden nachdenken mußt?
    Ich weiß nicht, wie weit du mit deinem Roman bist.
    Das ist nur ein Gedanke, der mir gekommen ist.
    Wenn du sagst, dass ist eine besondere Stelle in deinem Roman - dann ist das ja auch eine besonders spannende.


    Es wäre ja auch möglich, dass durch eine Verschiebung in der Perspektive Macht und Kontrolle auf der einen Seite schwinden und auf der anderen Seite wachsen, nachhaltig.


    Ich weiß, dass man, wenn man schreibt genug mit den eigenen Ideen zu tun hat. Nur Gedanken von mir


    Grüße
    Topi

    Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben,
    wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann.


    Mark Twain