William Golding - Der Herr der Fliegen

  • Eine Gruppe Jugendlicher und Kinder finden sich nach einem Flugzeugabsturz auf einem einsamen, paradisischen Eiland wieder. Der ruhige Ralph, er mag 14 sein, wird zum Anführer gewählt, der wilde, etwa gleichaltrige Jack unterliegt. Sie bauen Hütten, können sich von Obst ernähren, und die Brille des Jungen, der nicht Piggy genannt werden will, dient als Brennglas zum Feuermachen. Damit können sie einerseits die Schweine garen, die es auf der Insel gibt, andererseits soll der Rauch vorbeifahrenden Schiffen auffallen. Mitten im Paradies entsteht allmählich ein animalischer Jagdtrieb, der nicht mehr nur den Schweinen gilt, als die Rivalität zwischen Ralph und Jack und den Gruppen, die sich inzwischen aufgespalten haben, eskaliert. Darüber hinaus gibt es noch ein seltsames Menschtier, den Herrn der Fliegen.


    Dieses surreale Moment und seine Notwendigkeit hat sich mir nicht ganz erschlossen. Doch es gelingt William Golding hervorragend, die Exotik des Ortes mit den archaischen Trieben zu kontrastieren, die ganz normale englische Schuljungs ereilen können, wenn sie in die Wildnis geworfen werden. Sprachlich und erzählerisch ist das sehr schön und glaubwürdig umgesetzt, beispielsweise durch Dickies Brille, das Hauptgerüst der Handlung und Symbol der Macht auf der Insel. Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte.



    ASIN/ISBN: 3596214629