Entscheidungshilfe gesucht zur Heyne-Ausschreibung

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    Original von habibi
    Dieser Verlag ist im Aufbau, will sich sozusagen durch den Wettbewerb interessante Manuskripte sichern, an die er sonst nicht so schnell rankäme. Ist kein DKZV, evtl. werden auch nicht nur die Preisträger veröffentlicht, also eine reelle Chance für jemand, der 8 Romane im der Schublade hat, oder?


    Bin am überlegen, ob ich einen der älteren davon einschicke. Was kann ich verlieren?


    Probieren kannst Du es ja. Ich kenne den Verlag nicht, aber er sieht defintiv nicht nach DKZ aus und wenn 3000 Honorar für einen Roman winkt, ist das ja auch nicht schlecht. ;)

  • Wie seht ihr das: Kann man eigentlich einen Wettbewerbsbeitrag dem gleichen Verlag danach noch einmal so zukommen lassen? Oder ist das ein absolutes Don´t? ?( Nur weil man nicht erster wurde, heißt das ja noch lange nicht, das Manuskript ist schlecht ...

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    Original von Petra E
    Wie seht ihr das: Kann man eigentlich einen Wettbewerbsbeitrag dem gleichen Verlag danach noch einmal so zukommen lassen? Oder ist das ein absolutes Don´t? ?( Nur weil man nicht erster wurde, heißt das ja noch lange nicht, das Manuskript ist schlecht ...


    Ich versteh die Frage nicht so wirklich. Wenn Du bei dem Verlag beim Wettbewerb mitmachst, hat der Verlag das Manuskript doch bereits.


    Und nicht gewonnen heißt nicht unbedingt, dass er es nicht will.
    Ich hab letztes Jahr beim el!es Romanwettbewerb mitgemacht. Gewonnen hab ich zwar nicht, mein Roman gefiel aber dennoch und wird in diesem Jahr dort erscheinen. Die hatten ja sehr viele Einsendungen bekommen, gewinnen konnte halt nur ein einziger Roman.

  • Normalerweise würde ich dir da sofort zustimmen, Maren. Wenn ich mir aber durchlese, in welcher Form Tom die Auswahl der Manuskripte bei der Heyne Ausschreibung skizziert, habe ich da so meine Zweifel, wie ein Lektor hier gute Manuskripte herauspicken will. Langsam frage ich mich sogar schon, ob es überhaupt Sinn macht, bei der Ausschreibung mitzumachen und ob meine ursprüngliche Vorgehensweise (Agent suchen) nicht erfolgversprechender ist und ich mir durch die Ausschreibung vielleicht mögliche Wege verbaue. :(

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    Kann man eigentlich einen Wettbewerbsbeitrag dem gleichen Verlag danach noch einmal so zukommen lassen?


    Man kann auch ein- und dasselbe Manuskript dem selben Verlag zig Male nacheinander anbieten. Es gibt keinen Straftatbestand "wiederholtes Manuskriptangebot". 8-)


    Hier geht es um einen Wettbewerb, bei dem einer gewinnt. Das bedeutet ja keineswegs, dass alle anderen Manuskripte Schrott sind, nur etwa neunzig Prozent werden es tatsächlich sein, plusminus fünf Prozent. Der Rest mag tatsächlich noch gewisse Chancen haben, auf dem ganz "normalen" Weg in die Buchhandlungen zu gelangen. Deshalb drängt es sich nachgerade auf, das Werk später wieder anzubieten, auch dem ausschreibenden Verlag. Was gibt es zu verlieren? Viele Autoren scheinen das Verlagsgeschäft misszuverstehen. Hier geht es nicht um Personalbewerbungen und persönliche Reputation, sondern einzig und alleine darum, Bücher zu verkaufen. Auf welchem Weg das geschieht und wie man letztlich an einen Vertrag kommt, das ist völlig egal. Ergebnisse zählen. Ein Manuskript ist "verbrannt", wenn man es im Selbstverlag oder per DKZ veröffentlicht hat. Es verbrennt sich aber nicht dadurch, dass es mal abgelehnt wurde.


    Zitat

    ob meine ursprüngliche Vorgehensweise (Agent suchen) nicht erfolgversprechender ist


    Ist er meines Erachtens grundsätzlich, obwohl es inzwischen fast ebenso schwer ist, eine Agentur von sich zu überzeugen, wie einen Verlagsvertrag auf dem Fußweg zu ergattern.


    Davon abgesehen. Hier findet eine Ausschreibung statt, die gehörige Öffentlichkeit generiert und deshalb auch vermutlich mehrere tausend Zusendungen. Das macht der Verlag ja nicht, weil es ihm an Manuskripten mangelt, sondern aus Marketinggründen. Das aber bedeutet auch, dass die Anforderungen an dieses Projekt andere sein werden als die während der täglichen Autorenakquise. Ich vermute mal, dass Heyne besonderes Augenmerk auf die Vermarktbarkeit der Autorenperson im Rahmen der sicher nachfolgenden Öffentlichkeitsarbeit legen wird. Überspitzt gesagt: Ein sechzehnjähriger, der einen lesbaren, aber nicht notwendigerweise originellen Harry-Potter-Klon vorgelegt hat, könnte höhere Chancen haben, als ein gestandener, aber noch nicht nennenswert veröffentlichter, vierzigjähriger Autor, der es handwerklich drauf hat, sich aber nicht so gut für die Pressearbeit eignet.


    Deshalb sollte man immer mehrgleisig fahren, wenn man schon an solchen Ausschreibungen teilnimmt. Es geht um das Buch, nicht um die Autorenperson. Und Klinkenputzerei ist immer demütigend. ;)

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    Original von Petra E
    und ich mir durch die Ausschreibung vielleicht mögliche Wege verbaue. :(


    Das glaube ich nicht. Eher hast du Vorteile:

    • Du hast jetzt ein optimiertes Expose.
    • Die Jury ist nicht das Heyne-Lektorat, du kannst den Roman also sogar noch Heyne anbieten.
    • Wenn du auf einem der Plätze landest, hast du sogar ein zusätzliches Argument für deinen Roman.
  • Zitat

    Original von Petra E
    Normalerweise würde ich dir da sofort zustimmen, Maren. Wenn ich mir aber durchlese, in welcher Form Tom die Auswahl der Manuskripte bei der Heyne Ausschreibung skizziert, habe ich da so meine Zweifel, wie ein Lektor hier gute Manuskripte herauspicken will. Langsam frage ich mich sogar schon, ob es überhaupt Sinn macht, bei der Ausschreibung mitzumachen und ob meine ursprüngliche Vorgehensweise (Agent suchen) nicht erfolgversprechender ist und ich mir durch die Ausschreibung vielleicht mögliche Wege verbaue. :(


    Wege verbauen nicht, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, denn das ist eine einzige Ausschreibung. Und die nicht gewonnenen Manuskripte werden ja vermutlich vernichtet (zurückgeschickt wohl eher nicht), ist ja nicht so, dass die hinterher im Internet landen, sie sind halt nach wie vor unveröffentlicht.


    Ich wusste nicht, dass Du mit Deiner Frage Dich nur auf Heyne beziehst. Klar, dort ist die Anzahl weitaus höher als in einem Kleinverlag, in dem das Lektorat sich wirklich allles selbst ansieht und dann auch anderen Romanen noch eine Chance gibt.