Willkommen bei den Sch'tis

  • Auf Druck seiner Frau Julie (Zoe Felix) arbeitet Post-Filialleiter Philippe Abrams (Kad Merad) seit Jahren auf die Versetzung von der Provence in eine Dependence an der Südküste Frankreichs hin. Als er zu diesem Ziel ungeschickt eine Behinderung vortäuscht (plakativ: er steht aus dem Rollstuhl auf), wird er strafversetzt -- nach Bergues in der rauen Region Nord-Pas-de-Calais. Die Leute dort nennt man Sch'tis, weil sie statt "Sch" "S" sagen und umgekehrt (im Französischen "c" und "ch"). Sie sprechen nicht nur unverständlich, sondern mampfen Ungenießbares, benehmen sich plump vertraulich und saufen bei jedem, dem sie einen Brief nachhause bringen. Dennoch nehmen die Postmitarbeiter um den sympathischen Trottel Antoine (Dany Boon, auch Regisseur und Mitautor) Philippe schnell mit ihrer natürlichen Herzlichkeit ein. Auf die Entfernung funktioniert Philippes Ehe besser, da Julie ihn bemitleidet, und er, in Verleugnung der Tatsachen, darauf einschwenkt. Nur dumm, dass ihre neu erweckte Liebe bald so stark wird, dass sie ihm folgt.


    "Willkommen bei den Sch'tis" ist leichter Humor, basiert auf der Bedienung von Klischees über die tumbe Landbevölkerung, überzieht diese so weit, dass man es nicht mehr übel nehmen kann, und setzt zunehmend auf die liebenswerten Züge dieses Menschenschlags. Die Übertragung ins Deutsche ist mit ein paar einfachen Modifikationen der Aussprache und verschrobenen Vokabeln gelungen. Auch Tempo und Bilder des Films sind angenehm. Arg hakt es jedoch bei der Handlung in Beziehung zu den Figuren: Damit das Gros der Zuschauer sich am Schluss wohlfühlen kann, muss Antoine sein Alkoholproblem auf einmal verlieren, müssen seine Gluckenmutter, die grazil-charmante, nicht gerade wie eine Original-Sch'ti wirkende, Kollegin Annabelle (Anne Marivin) und Julie gründlich verbogen werden. Humoristisch ist "Willkommen bei den Scht'is" etwas übergefällig und zu vorhersehbar, dabei taugt der Film als Unterhaltung durchaus.