Lulu ist im kommen!?

  • Kommt Lulu nun wirklich? Und wenn - wohin? Näheres dazu im neuesten Podcast des Literaturcafes.


    Ach ja, und nicht vergessen auch den Teil über MySpace anzuhören. Das klingt für Autoren und sonstige Literaten auch recht interessant.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Wenn du den Print-on-Demand-Anbieter Lulu meinst, der eBooks herstellt, den gibt es auch auf Deutsch. Ist gut gemacht. Man muss als Autor finanziell nicht in Vorleistung gehen (soweit ich das überblicke).
    Gruß, Maike

  • Wer sich mal mit lulu.com befassen will, sollte sich die überaus interessanten Diskussionen im dortigen Forum durchlesen. Vor allem jene, die sich um Verkaufszahlen ranken. =)


    Seit es On-demand-Herstellungsverfahren gibt, wird beinhart (meistens von den "Beteiligten") und unermüdlich behauptet, daß diese Verfahren "die Zukunft" seien. Daß die Lieferzeiten hanebüchen sind, die Qualität der Produkte wenig überzeugt und daß Buchhandelspräsenz immer noch Verkaufsaspekt Nummer eins ist, wird dabei gerne unter den Tisch gekehrt. Und die Herstellung auf diesem Weg ist noch immer deutlich teurer als bei herkömmlichem Druck. Bis auf Literaturscherzbold Vito von Eichborn, der sich eine On-demand-Edition "gönnt", gibt es keinen Vertreter des "herkömmlichen" Verlagswesens, der sich mit dieser Thematik ernsthaft beschäftigt. Die Verbreitung von Copyshops hat ja auch nicht dazu geführt, daß plötzlich alle Weltbestseller als Loseblattsammlungen erschienen sind.

  • Zitat

    Original von Tom
    … Bis auf Literaturscherzbold Vito von Eichborn, der sich eine On-demand-Edition "gönnt", gibt es keinen Vertreter des "herkömmlichen" Verlagswesens, der sich mit dieser Thematik ernsthaft beschäftigt. Die Verbreitung von Copyshops hat ja auch nicht dazu geführt, daß plötzlich alle Weltbestseller als Loseblattsammlungen erschienen sind.


    Lieber Tom,


    bei aller berechtigter Kritik leisten sich seit enstehen dieser Print on Demand Technologie eine ganze Reihe Verlage diese Veröffentlichungsschiene. Ein Blick auf die entsprechende BoD-Seite kann dir das schon zeigen. Und BoD ist nicht der einzige PoD-Vermarkter.


    Lulu ist seit etwas mehr als 1 1/2 Jahre auch in Deutschland (bzw. Europa) aktiv. Ich habe an anderer Stelle schon auf die Probleme hingewiesen. Etwa die hohen Versandkosten, die daraus resultieren, dass in Spanien und USA gedruckt und verschickt wird. Das klingt ja auch im Interview an (angeblich soll das demnächst geändert werden). Auch das so locker klingende "wir sind in England, weil hier auf Bücher kein Umsatzsteuer ist" verdeckt nur, dass der Buchproduzent hier in Deutschland dann auch die für ihn anfallende Vorsteuer nicht verrechnen kann (wenn er zum Vorsteuerabzug sonst berechtigt ist).


    Trotz aller negativen Kritik bleibt doch einiges positive:


    • man muss für ein selbstverlegtes Buch keinen hohen Kredit mehr aufnehmen und sich auch die Keller nicht mehr mit Bücherstapel vollstellen (wenn man es nicht lassen kann)
    • es ist möglich, Bücher für einen begrenzten Leserkreis professionell (und für diesen Fall auch kostengünstig) herzustellen (bei Lulu kann man beispielsweise den Käuferkreis stark eingrenzen auf Personen, die man definitiv dafür zulässt!
    • die Möglichkeit, eine Öffentlichkeit für sein geschriebenes zu suchen steht jedermann/jederfrau offen (ohne das jetzt inhaltlich und qualitativ zu bewerten)


    Jeder ernsthafte Autor sucht sich nach wie vor besser einen Verlag. Für alle anderen sind Lulu und BoD (MyBoD macht es inzwischen auch kostenlos) eine gute Alternative.


    Bleibt noch der gute alte Selbstverlag. Wer die nötigen Inhalte hat und die richtigen Helfer, der ist mit einer Druckerei und der Vorfinanzierung natürlich besser bedient. Jede Druckerei liefert günstiger als es BoD und Lulu je können. Hier ein aktuelles Beispiel:


    Günter Wamser hat zum Beispiel sein selbstverlegtes Buch (aus der Not entstanden, weil er keinen Verlag gefunden hat, der vor seiner nächsten Etappe das Buch fertigstellen wollte) zu dieser Vermarktungsform gegriffen. Dabei hatte er aber bereits eine Vorbestellliste von fast 1000 Adressen in der Hand von seinen Diavorträgen, die er landauf landab seit Jahren hält (wurde m.E. von den angesprochenen Verlagen deutlich unterschätzt!). Über die Webseite hat er bereits in den ersten drei Wochen nach Veröffentlichung über 500 weitere Bestellungen hereinbekommen (und dabei ist die Webseite noch nicht einmal sehr intuitiv).


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo, Horst-Dieter.


    Ja, es ist eine gute Alternative zum Druckkostenzuschußverlag. Wobei einige BoD-Werke, die ich gesehen habe, noch schlimmer aussahen als das, was einige der DKZ-Heinis so auf den "Markt" werfen.


    Ja, es ist bei Nischen- und Kleinstpublikationen ein alternativer Herstellungsweg. Gerade bei hochwertigen Fachpublikationen mit geringer Auflage ist das so - und wird deshalb von Fachbuchverlagen genutzt.


    Aber ich rede generell und immer nur von Belletristik. Von allem anderen habe ich so gut wie keine Ahnung. Vor allem nicht von Lürik, natürlich. 8)


    Die Frage, die unbeantwortet bleibt, lautet: Wer braucht diese Bücher?

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Horst-Dieter.


    Ja, es ist eine gute Alternative zum Druckkostenzuschußverlag. Wobei einige BoD-Werke, die ich gesehen habe, noch schlimmer aussahen als das, was einige der DKZ-Heinis so auf den "Markt" werfen.


    Es ist auch gar nicht so leicht, ein gutes Buch zu machen. Der Weg vom Schreiben bis zum Verlegen ist lang und benötigt unterschiedliche Kompetenzen. Das habe ich beim Abenteuer BOD auch erlebt. Dafür musste ich kein Vermögen einsetzen und deshalb ist mir diese Erfahrung auch wichtig. Aber deshalb kommt BoD (ohne sonstige Abwertung) für mich nicht (mehr) in Frage. Lulu einmal auszuprobieren hätte ich schon mal Lust, allein es fehlt die Zeit :achsel


    Zitat


    Aber ich rede generell und immer nur von Belletristik. Von allem anderen habe ich so gut wie keine Ahnung. Vor allem nicht von Lürik, natürlich. 8)


    Schön, dass du aus deiner Unkenntnis heraus auch gleich ein sinnvolles Einsatzgebiet für diese Publikationsform nennst ;)


    Zitat


    Die Frage, die unbeantwortet bleibt, lautet: Wer braucht diese Bücher?


    Diese Frage stelle ich mir auch bei in Verlagen erschienen Bücher immer wieder. Eine Antwort darauf ist generell schwierig.


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo, Horst-Dieter.


    Der 42er hat in seiner ruhmreichen Frühgeschichte auch schon ein BoD-Werk herausgegeben, nämlich das hier:


    ASIN/ISBN: 3831106797


    Das war auch eine interessante Erfahrung, es hat viel Spaß gemacht und zwei von den drei Lesern waren offenbar angetan. :D Aber wir haben das dann auch als Erfahrung abgehakt. Ich habe auch noch ein Manuskript auf Halde, das garantiert - mein Agent hat's versucht - kein Verlag publizieren wird, es sei denn, meine unglaublich großartigen Romane stürmen wider Erwarten weltweit sämtliche Bestenlisten. Ich überlege tatsächlich hin und wieder, das aus Spaß auf diesem Weg in Buchform zu bringen. Aber auch mir fehlt dafür die Zeit, denn ich hätte selbst bei diesem Format den Anspruch, daß es etwas werden sollte, zu dem ich stehen kann. Dafür aber sind, und diese Erfahrung mache ich bei jedem Buch immer wieder, Leute nötig, die einen anderen (professionellen) Blick auf Bücher haben als die Autoren selbst. Deshalb wird's vermutlich auch bei der Idee bleiben.