Internet-Veröffentlichungen und Buchdruck

  • Hallo Experten und solche, die sich dafür halten,


    Es ist in diesem Forum wohl auch schon mal zur Sprache gekommen, dass man ja nicht den "Fehler" machen sollte, Werke, die man später mal in Buchform oder sonstwie zum Druck unterbringen möchte, schon vorab im Internet zu veröffentlichen. Ich hab das so verstanden, dass Texte, die man im Internet veröffentlich, für Verlage uninteressant sind.



    Jetzt würde mich interessieren, mal von den strategisch-kommerziellen Gründen abgesehen, die einen Verlag davon abhalten könnten, solche Texte zu drucken. Was sind denn die rechtlichen bzw. juristischen oder eben die formalen Gründe, die zu Problemen führen, wenn Texte gedruckt und verkauft werden, die schon im Internet zu finden sind?



    Gruss,
    lyrx

  • Hallo, Lyrx.


    Du hast damit bereits Verwertungsrechte entwertet, das Manuskript ist keine Erstveröffentlichung mehr. Üblicherweise sichern Herr oder Frau Autor im Verlagsvertrag zu, daß es sich um eine Erstveröffentlichung handelt, aber das ist eben nicht mehr der Fall. Wenn der Passus gestrichen wird, besteht kein Problem mehr, worauf sich aber vermutlich kein Verlag einlassen wird. Und selbstverständlich müßte der Text umgehend aus dem Netz entfernt werden, was sich als schwierig erweisen könnte.

  • Zitat

    Original von Tom
    Wenn der Passus gestrichen wird, besteht kein Problem mehr, worauf sich aber vermutlich kein Verlag einlassen wird. Und selbstverständlich müßte der Text umgehend aus dem Netz entfernt werden, was sich als schwierig erweisen könnte.


    Also ich versteh das so: Wenn man den Passus über "Erstveröffentlichung" weglassen würde, dann bleiben nur noch die "kommerziellen" Gründe, d.h. Verlage machen das nicht, weil sie glauben, dass sich solche "vor-verwerteten" Bücher schlecht verkaufen werden. Ist das richtig?

  • Hallo, Tom


    Bei Anthologien zumindest scheint es der eine oder andere Verlag nicht ganz so streng zu sehen. Ist mir jedenfalls so widerfahren.


    Grüssli, blaustrumpf

  • Zitat

    Original von Rocker
    Einen Text in die BT zu stellen, gilt aber nicht als Veröffentlichung, oder?


    nein, auf keinen fall, denn die BTs sind nur ca. 30 (??wolf p, iris) leuten zugänglich, die sich registriert haben und für die BTs freigeschaltet sind.



    lyrx: ich weiß wie das ganze in der wissenschaft ist: alles, was eine isbn-nummer hat , gilt als veröffentlicht, auch doktorarbeiten, die als buch erschienen sind; auch online-zeitschriften, alles andere ist "unschädlich".


    alles, was eine isbn hat, ist eine klar definierte publikation, internetinhalte können sich ständig ändern. allerdings hat tom recht, dass man, sobald irgendwas mal im internet war, keinerlei kontrolle mehr über die verbreitung hat.
    auch kann ich verlage verstehen, die es nicht gerne sehen, wenn ein text noch irgendwo im netz rumgeistert.


    viele grüße,
    michael

  • Na ja, - off topic? - stellt euch mal vor, ihr kauft eine Anthologie, und dann stellt ihr fest, einige der Geschichten gibt es im Internet umsonst zu lesen ...
    Ein Bekannter von mir hat einen Text als Fortsetzungsgeschichte im Internet öffentlich diskutieren und kommentieren lassen, und dann im Selbstverlag herausgebracht. Eine Frau hat sich das Buch gekauft und war zuerst begeistert - bis sie irgendwo auf diese Fortsetzungsgeschichte gestoßen ist (auf Schattenseiten? (Mit diesem elektrischen Zeug kenne ich mich nicht so aus!)). Da war ganz schön was los!


    :D