Offenbar hat sich Amazon das netzweite Geunke über die Mysterien des Verkaufsrangs zu Herzen genommen und das System umgestellt. Neuerdings werden Verkaufsränge für alle Titel permanent neu berechnet, so daß einzelne Buchabverkäufe auch schlechter plazierter Titel umgehend einen Katapulteffekt auslösen. Wer seinen Roman, der auf einem Rang jenseits der 100.000 herumhängt, mal im vierstelligen Bereich sehen möchte, bestellt einfach selbst zwei Exemplare - schwupps hängt das Buch bei viertausendlangsam. Trickser bestellen 99 Exemplare und stornieren die Bestellung, bevor Amazon liefern kann, und sehen sich plötzlich - allerdings sehr vorübergehend - in den Top 100. Rasch einen Screenshot gemacht und auf die eigene Site gestellt, und schon kann man sich Bestsellerautor nennen.
Fragt sich, was besser ist. Der (jetzige) Snapshot-Wert, der im Tagesverlauf alsbald wieder absinkt, oder der frühere, der zwar kaum zu verstehen war, aber in Bezug auf alle Abverkäufe über einen längeren Zeitraum bessere Auskunft über den tatsächlichen Verkaufserfolg der Bücher gab.
Okay, das ist eigentlich ein lächerliches Thema. Aber für Autoren, die nicht in den offiziellen Bestsellerlisten geführt werden, ist der Amazon-Verkaufsrang fast der einzige Indikator für den Verkaufserfolg von Büchern.