notabene 200X

  • Ich wolte, es gebe hier ein Forum unter der Bezeichung !Meinungen!


    Ich habe den kackebraunen Tunnelblick schon lange satt!


    Jedermann, jedefrau steckt ihren/seinen mehr oder weniger gewaschenen Finger in die nicht und nimmer heilen wollende Wunde der Nazizeit...
    ... und ich frage mich, wie heil die von den Mächtigen befreite Welt seit 1945 ist...


    Wiederholt sich die Geschichte?


    Wer trauert um die Opfer des Kolonialismus, der tief in die 50er Jahre meuchelnden Europäer?
    Wer klagt an... ähnlich wie einem heutzutage noch der Holokaust vorgehalten wird?
    Wo ist mehr Blut geflossen? In Nazideutschland und Umgebung oder in Afrika, in Asien?
    Wer trauert um die Opfer des immerwährenden Neokolonialismus?


    Weiß einer aus Feldstetten, aus Blaubeuren, aus Euskirchen oder Lüdenscheid... überhaupt, was mit Neokolonialismus gemeint ist?


    Brasilianer sind fasziniert, wenn vom 2. Weltkrieg die Rede ist.
    Nach dem Debakel der Brasilianer bei der Fußball-WM schrieb ich einen Text, in dem ich dies mit der Kapitulation nach 8.5.45 verglich.
    Es regnete nicht... es schauerte Reaktionen.


    Gebe es hier ein Forum unter dem Motto "Meinungen", würde sicherlich auch Blut fließen... oder wie wir Österreicher sagen... im Nu würden 7 bis elf Liter Blut verprischelt... aber nur virtuellerweise... :evil

  • Wer hält einem denn den Holocaust vor? Mir hat den noch keiner vorgehalten.


    Was ich aber bemerke, ist eine zunehmende Instrumentalisierung des Holocaust' durch die radikale Rechte, repräsentiert durch Herrn Apfel.
    Hier eine Täterbeschreibung: Volkszorn A.


    Die Taktik: Man behauptet, jemand würde die Deutschen mit ihrer historischen Schuld, die ja gar keine sei, weil alles so lang her sei (das sagt man seit 45), ständig ohrfeigen, so sehr, dass die Deutschen selbst einen ganz verkrampften Umgang mit ihrer Geschichte pflegten. Und sich davon befreien sollten. Am Besten mit dem richtigen Kreuz auf dem Wahlzettel.


    Ein bißchen mehr Verständnis haben die Opfer des Regimes schon verdient. Und vor allem, dass man ihr Leid nicht gegen das der anderen Opfer aufrechnet.


    Gruß ...


    Jo

    4 Mal editiert, zuletzt von Joachim Off ()

  • Zitat

    Wo ist mehr Blut geflossen? In Nazideutschland und Umgebung oder in Afrika, in Asien?
    Wer trauert um die Opfer des immerwährenden Neokolonialismus?


    Weiß einer aus Feldstetten, aus Blaubeuren, aus Euskirchen oder Lüdenscheid... überhaupt, was mit Neokolonialismus gemeint ist?


    Lieber Xará,


    womit wir wieder bei deinem Lieblingsthema wären. 8)


    Die Anzahl der Toten aufzurechnen, ist sicher nicht der richtige Weg. Da gibt's ja dieses Gleichnis mit dem Auge und dem Balken, aber das kennst du sicher besser als ich. Und wie man mit anderen Völkern umgeht, auch die Österreicher haben's in der kuk-Zeit meisterlich mit ihrem Polizei- und Denunziantenstaat vorgemacht - ich sage nur Balkan. Und überhaupt: ich vermag es nicht zu beurteilen. Neokolonialismus? - Bei Wikipedia steht's. Vielleicht auch eine mediale Ausdrucksform des Neokolonialismus?


    In diesem Sinne,
    liebe Grüße
    dein Xará

  • [quote]Original von jessiter
    Wer hält einem denn den Holocaust vor? Mir hat den noch keiner vorgehalten.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß einem jemand wegen dem Holocaust an die Nieren geht... in Waiblingen, in Nürtingen und Umgebung.
    Das muß aber nicht unbedingt für das eine oder andere Ausland gelten.


    Im übrigen bin ich der Meinung, daß uns die Geschehnisse vor 1945 blind machen, nicht zulassen, daß wir den fortwährenden Holocaust wahrnehmen.
    Von Entrüstung angesichts der heute begangenen Schandtaten ganz zu schweigen.


    Vielleicht Ist es bequemer, den Watschenmann von gestern hin und wieder zu restaurieren und aufzumöbeln, als die Unholde von heute zu entlarven.


    Letzteres würde den Opfern des NS-Holocausts ein würdigeres Denkmal setzen als jene aus Beton.

  • Zitat

    Im übrigen bin ich der Meinung, daß uns die Geschehnisse vor 1945 blind machen, nicht zulassen, daß wir den fortwährenden Holocaust wahrnehmen.
    Von Entrüstung angesichts der heute begangenen Schandtaten ganz zu schweigen.


    Vielleicht sind wir auch deshalb garnicht in der Lage uns zu entrüsten, weil man ansonsten von den Amis eine Atombombe aufs Haupt kriegt. Ich bin der Meinung: 60 Jahre Besatzungstruppen sind langsam genug!


    LG
    Tasso J.M.

  • [Lieber Xará,


    womit wir wieder bei deinem Lieblingsthema wären. 8)


    Die Anzahl der Toten aufzurechnen, ist sicher nicht der richtige Weg. Da gibt's ja dieses Gleichnis mit dem Auge und dem Balken, aber das kennst du sicher besser als ich. Und wie man mit anderen Völkern umgeht, auch die Österreicher haben's in der kuk-Zeit meisterlich mit ihrem Polizei- und Denunziantenstaat vorgemacht - ich sage nur Balkan. Und überhaupt: ich vermag es nicht zu beurteilen. Neokolonialismus? - Bei Wikipedia steht's. Vielleicht auch eine mediale Ausdrucksform des Neokolonialismus?


    In diesem Sinne,
    liebe Grüße
    dein Xará[/quote]



    Meil lieber Tasso J.,


    mein Thema sind die "Ressentiments" - ich finde im Deutschen kein passendes Wort dazu... vielleicht erklärt das unsere Unbeholfenheit angesichts dieses Begriffes -
    mein Thema also sind die Ressentiments, die heute aus dem Boden schießen wie Pilze...


    So sehr ich auch am Stöbern bin im Internet, die Menge an deutschsprachigen Texten, die Ressentiments von Minderheiten und von Mächtigen Benachteiligten behandeln ist so unscheinbar, daß ich von einer leeren Menge sprechen möchte.


    Die beiden Reaktionen auf diesen Themenstart scheinen das zu bezeugen.
    Ob auf die Dauer der Teppich groß genug sein wird, um alle Ressentiments daruner kehren zu können? Ich bezweifle das!

  • Zitat


    Ich habe den kackebraunen Tunnelblick schon lange satt!


    Wer hat den?


    Zitat


    ... und ich frage mich, wie heil die von den Mächtigen befreite Welt seit 1945 ist...


    Nicht heiler als zuvor. Wie auch? Die Menschheit an sich lernt nun mal ausgesprochen langsam dazu. Bis man (größtenteils) eingesehen hat, dass Menschenopfer nicht das richtige Mittel sind um es regnen zu lassen und so für eine gute Ernte zu sorgen hat es gedauert. So ergeht es uns doch mit fast allen Segnungen der modernen (oder mordenden?) Zivilisation. Vielleicht sehen auch die Amis und andere Staaten irgendwann ein, dass die Todesstrafe ein mehr als ungeeignetes Instrument zur Bestrafung und Sühne bei Gewaltverbrechen ist, wer weiß? Das unbestellte Feld menschlicher Erfahrung und des Dazulernens ist noch groß.


    Zitat


    Wiederholt sich die Geschichte?


    Vielleicht so oft, bis wir es ALLE gelernt haben.


    Zitat


    Wer trauert um die Opfer des Kolonialismus...


    Ja klar, und wer trauert um die Opfer des 30jährigen Krieges, um die Toten von Bannockburn, um die vielen Ermordeten und Gefallenen bei den diversen Kreuzzügen? Vielleicht wollen wir alle gemeinsam auch noch um die Hetither trauern, die ein paar tausend Jahre vor Christus von den Ägyptern mit Krieg überzogen wurden?


    Fakt ist, dass Krieg, Verfolgung, Gewalt seit jeher die Ausbreitung der Spezies Mensch über diesen Planeten begleitet haben. Fakt ist, dass in Zeitaltern gemessen der Mensch nur sehr sehr langsam zerstörerische Verhaltensweisen ablegt und sich Vernunft aneignet.


    Ja, lasst uns alle Texte verfassen um die Mächtigen aufzurütteln. Die Mächtigen haben ja unser aller Schicksal und so wie wir tagtäglich miteinander umgehen in der Hand. Ja, die Mächtigen tragen alle Schuld, nur wir nicht. Gott sei Dank. Amen.


    Gruss,


    Bernd

    "Der erfolgreiche Abschluss infamer Aktionen steigert Ihren Bekanntheitsgrad, was für Ihren Feldzug zur absoluten Weltherrschaft unglaublich wichtig ist." (aus dem Benutzerhandbuch des PC-Spiels Evil Genius)

  • Lackinger ...


    ... ich sehe das ein wenig anders. Es gibt diesen Nie-wieder-Auschwitz-Effekt, der ganz dynamisch mal bei Außenminister Fischer auftrat. Mit diesem Spruch hat er den völkerrechtswidrigen Krieg gegen Serbien moralisch gerechtfertigt, soll heißen, irgendwie eine moralische Überlegenheit aus der eigenen Nach-Auschwitz-Geschichte gezogen (Unabhängig davon, dass ein Eingreifen notwendig war).
    Dieses hohe moralische Ross bemerke ich öfter, auch beim Irak-Krieg, also kann ich deinem Gedanken, alles aktuelle Unrecht würde im Schatten des großen Holocaust stehen, nicht so recht folgen.


    Und ich war auch schon im Ausland - nicht mal in England hat man mir wegen der Holocaust irgendeinen Vorwurf gemacht.


    Deine Antwort an Tasso von wegen der Ressentiments erschließt sich mir nicht ganz, wenn ich ehrlich bin.


    -jessiter

  • [Ja klar, und wer trauert um die Opfer des 30jährigen Krieges, um die Toten von Bannockburn, um die vielen Ermordeten und Gefallenen bei den diversen Kreuzzügen? Vielleicht wollen wir alle gemeinsam auch noch um die Hetither trauern, die ein paar tausend Jahre vor Christus von den Ägyptern mit Krieg überzogen wurden?


    Fakt ist, dass Krieg, Verfolgung, Gewalt seit jeher die Ausbreitung der Spezies Mensch über diesen Planeten begleitet haben. Fakt ist, dass in Zeitaltern gemessen der Mensch nur sehr sehr langsam zerstörerische Verhaltensweisen ablegt und sich Vernunft aneignet.


    Ja, lasst uns alle Texte verfassen um die Mächtigen aufzurütteln. Die Mächtigen haben ja unser aller Schicksal und so wie wir tagtäglich miteinander umgehen in der Hand. Ja, die Mächtigen tragen alle Schuld, nur wir nicht. Gott sei Dank. Amen.


    Gruss,


    Bernd[/quote]



    um jetzt nicht allgemeinem Zynismus zum Opfer zu fallen, sagen wir es so:
    Wozu in die Ferne, oder besser, in die braune Vergangenheit schweifen??? wenn jetzt und in dem Moment Schlimmstes passiert???
    Private Interessen trixen Staatsmänner aus, stoßen Millionen von Menschen ins Elend, verdrecken die Umwelt.


    Naja, Gott sei Dank habe ich eine weisse Hautfarbe, wohne in keiner Favela und habe, falls ich doch irgendwann ein schweres Delikt und einen Massenmord begehen sollte, Anrecht auf spezielle Haft wie jeder graduierte Brasilianer. :evil


    Hast recht Bernd, Zynismus ist bequemer.

  • Zitat

    Original von jessiter
    Lackinger ...


    Deine Antwort an Tasso von wegen der Ressentiments erschließt sich mir nicht ganz, wenn ich ehrlich bin.


    -jessiter


    Vielleicht versteht einer, was ich mit Ressentiments sagen will erst dann, wenn er/sie/es zu einer Minderheit zählt, er/sie/es die Ohnmacht Tag für Tag am eigenen Körper zu spüren kriegt.


    Vielleicht beginnt gerade hier meine Schwierigkeit, mittels exotischen Texten eine vertraute Welt vorzupinseln...
    Genau genommen... eine eher einfache Rechnung...
    Ich brauche nur Nebensächliches wie Hautfarbe und ddrittweltliche Verrücktheiten herauskürzen und schon sind wir bei den Trümmerfrauen der ersten Nachkriegstage...


    Wenn Tasso sagt, die amerikanischen Besatzungssoldaten sollen sich allmählich schleichen und hingehen wo der Pfeffer wächst ( nur nicht nach Brasilien, wo der Peffer auch gedeiht... ), dannbin ich der selben Meinung.


    Und ich bin froh, bereits einige gute Meinungen geerntet zu haben. :bier

  • Zitat

    Original von Lackinger
    Vielleicht versteht einer, was ich mit Ressentiments sagen will erst dann, wenn er/sie/es zu einer Minderheit zählt, er/sie/es die Ohnmacht Tag für Tag am eigenen Körper zu spüren kriegt.


    Ach du Armer, du! Kannst du eigentlich auch noch was anderes, als das Forum hier volljammern? Du hättest Pfarrer werden sollen, mit deiner Mitleidstour.


    Ach die Minderheiten und die Dritte Welt - vom bösen, ach so bösen Neoliberalismus ausgebeutet. Und der Neokolonialismus, der Bruder des Neoliberalismus, macht da auch noch mit.


    Und der Lackinger aus Kapfenberg, der seinen alten Schulatlas in die Favela gerettet hat, der, ausgerechnet der, muß nun uns in der Ersten Welt die Leviten lesen. Ja und Kriege sind grausam und die Menschen böse, und Nazis gibt's, und Neonazis gibt's auch, und natürlich Fußballspieler, jaja, und die Amis, eh klar, und aus der Geschichte lernt auch keiner (außer dem Lackinger natürlich), alles wiederholt sich, hat schon Nietzsche gewußt, der Lackinger aber nicht (weil der nix liest, dafür aber viel redt'), und Lula ist auch nicht besser als die anderen, und sogar Vicente Fox hat versagt, jaja, die Welt ist schlecht und deshalb reden wir so gern darüber.


    Lackinger: Wer nix wird, wird Wirt! Auch in Brasilien!


    Ach und während ich das geschrieben habe und du das liest, sind schon wieder einige gestorben, besonders in der Dritten Welt, wo das Sterben eh so weh tut. Wo der Neokolonislismus sie niedermäht, die Madln und die Buam, neoliberalistisch, genau, in Havana dagegen stirbt sich's ganz anders, nämlich neosozialistisch, und das tut einem gleich viel besser, gelt Bruder TrariTraraXara.

  • Imo ist ein Zyniker nur eine mögliche Form eines Moralisten. So ein dingsbums umgekehrte Psychologie.


    Also ich wohne ja hier in der Nähe (relativ) der Stuttgarter Ami-Kaserne*, man sieht nicht viel von den Amerikanern, wahrscheinlich treiben die sich in ihren eigenen Clubs rum. Mir ist es ziemlich wurscht, ob sie hier sind, aber, um deinem Klischee zu entsprechen, Lucky-nger ( ;) ) - ohne Churchill und die GIs säßen wir jetzt vielleicht in SS-Uniformen vor dem Relaisrechner mit 12 Kilobyte Speicher und würden an trägen Sprites verzweifeln ;).


    Magst du diskutieren oder "gute Meinungen" hören, also ein paar Schulterklopfer? Gerne ...


    Gruß ...


    Jo


    *ist in Vaihingen, aber das Örtchen ist nicht so weit weg

    Einmal editiert, zuletzt von Joachim Off ()

  • Zitat

    Original von jessiter
    ohne Churchill und die GIs säßen wir jetzt vielleicht in SS-Uniformen vor dem Relaisrechner mit 12 Kilobyte Speicher und würden an trägen Sprites verzweifeln ;).


    Na, da kennst du aber den Zuse schlecht :( der hatte mit seinen Z-Rechner Grafik drauf, da wussten die gegenüber dem Atlantik noch nicht einmal, wie so etwas bewerkstelltigt werden konnte.


    Von wegen Relaisrechner. Davon war er ab, sobald es Alternativen gab. Leider gaben die Banken kein Geld mehr und ... die Geschichte ist hinlänglich bekannt ... versandete die Firma Zuse bei Siemens.


    Digitale Grüße


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Das musst du mir näher erklären, ich bin erst seit dem Amiga 500 (hach je, was waren das für Games, ich sag nur Nuclear War oder Persian Gulf Inferno ;) ) dabei. Kenne noch den C64 und den C128, und noch den Schneider CPC aus der Schule damals - mehr is nich.


    Gruß ...


    Jo

  • Zitat

    Original von jessiter
    Das musst du mir näher erklären, ich bin erst seit dem Amiga 500 (hach je, was waren das für Games, ich sag nur Nuclear War oder Persian Gulf Inferno ;) ) dabei. Kenne noch den C64 und den C128, und noch den Schneider CPC aus der Schule damals - mehr is nich.


    Also gut! Mit Spielen (außer Schach) hatte Konrad Zuse mit seinen Computern nichts vor. Dafür war er aber einer der ersten, der einen Computer zur grafischen Datenverarbeitung (Kartographie) baute und erfolgreich einsetze.


    Hier ein Crashkurs in Zuse: (den Herrn Lackinger bitte ich um Vergebung, dass ich solch ein trockenes Thema in seinen Thread bringe :achsel )


    Konrad Zuse


    Falls du Zugriff auf "Das Science Fiction Jahr 1997" (Heyne Verlag)

    ASIN/ISBN: 3453118960
    hast, da findest du ab S. 573 einen lesenswerten Beitrag: Zuses Maschinen von Günther Luxbacher.


    Reicht das?


    Grüße aus dem bereits abgedunktelten Taubertal, nördlich von Stuttgart


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • [
    Lackinger: Wer nix wird, wird Wirt! Auch in Brasilien!


    Ach und während ich das geschrieben habe und du das liest, sind schon wieder einige gestorben, besonders in der Dritten Welt, wo das Sterben eh so weh tut. Wo der Neokolonislismus sie niedermäht, die Madln und die Buam, neoliberalistisch, genau, in Havana dagegen stirbt sich's ganz anders, nämlich neosozialistisch, und das tut einem gleich viel besser, gelt Bruder TrariTraraXara.[/quote]



    Der Lackinger war nicht immer Wirt... er war auch schon Schichtarbeiter, lernte auf diese Weise gesellige Proleten und deren mehr oder weniger lustigen Derbheiten kennen.
    Wenn der Beislwirt Lackinger seine Kunden mit altösterreichischen Schmankerln auf eine kulinarische Reise ins Alpenland der 50er Jahre schickt, so bewirkten Walkers Kommentare eine ähnliche Erquickung. Vergelts Gott! :bier

  • Zitat


    Hast recht Bernd, Zynismus ist bequemer.


    Nicht bequemer, als über Neokoloniale, Neonationale, Neo-Mächtige und Neo-was-weiß-ich zu jammern und über die Ungerechtigkeiten der Welt zu klagen, im beruhigenden Wissen, dass man selbst die reinste aller Westen trägt.


    Gruss,


    Bernd, der gleich noch ein paar Ikea-Kataloge verbrennen geht (ist ja bekannt, dass die ihre Imbus-Schlüssel von südostasiatischen Kindern schmieden lassen)

    "Der erfolgreiche Abschluss infamer Aktionen steigert Ihren Bekanntheitsgrad, was für Ihren Feldzug zur absoluten Weltherrschaft unglaublich wichtig ist." (aus dem Benutzerhandbuch des PC-Spiels Evil Genius)

  • Zitat

    Original von Lackinger
    [
    Lackinger: Wer nix wird, wird Wirt! Auch in Brasilien!


    Lackinger: weißt du, was die Welt, die dir ja so sehr am Herzen liegt, schon mal gewaltig voranbringen würde? Wenn du einfach mal in der Lage wärest, das Zitieren in diesem Forum zu lernen. Man muß nämlich weder Konrad Zuse noch Bill Gates heißen, um zu begreifen, wie man hier zitiert. Das schafft auch ein ausgewanderter Gulaschkoch und ausgewiesener - wiewohl selbsternannter - Gutmensch wie Du.


    Ich geb' dir meinen Lieblingsspruch mit auf den Weg: Don't cry! Work!


    Und die Opfer des Neokolonialismus klagen stärker an denn je! Ojemine! Denn: nirgendwo ist der Tod so schön wie in der Dritten Welt. 8)


    Ach so, ja: ich bin ja auch ein Gutmensch, Lackinger. Weißt du, was ich mit den Sahnetorten mache, die bei meinen rauschenden Festen übrig bleiben? Die schicke ich immer sofort mit UPS nach Afrika zu den Negern und natürlich auch zu den Straßenkindern in den Favelas und zu den Kindernutten in Manila. Was sagst du jetzt? Gut, was? Hättste nicht von mir gedacht, wa? Wie hat Marie Antoinette (übrigens eine Österreicherin) gesagt, als sie die Armen in Paris sah: Wenn sie kein Brot zu essen haben, ja warum essen sie dann keine Torte? Ja, wirklich - warum eigentlich?

  • Hat hier bitte jemand schon Erich Kästners Text
    "notabene 45" gelesen?


    Unlängst fand ich in einem virtuellen Informativblatt folgendes...


    "Wer möchte, kann dies nun überprüfen. Denn das ursprüngliche
    Kriegstagebuch Kästners, das der Autor vorsichtshalber stenographisch
    führte, liegt erst seit Anfang dieser Woche vollständig ediert vor, als
    Doppelband 111/112 des "Marbacher Magazins". Es löst ein, was "Notabene 45" nur verspricht:
    Es ist tatsächlich ein Dokument aus dem Inneren des
    nationalsozialistischen Deutschland. Und es wirft, was Kästners Rolle
    angeht, neue Fragen auf."

  • Also TWJ, ich merke, deine Augen haben auf deinem laaangen Lebensweg schon sehr viel gesehen. Der erfrischende Zynismus klingt nach einem gealterten Kriegsberichterstatter, so nach Scholl-Latour bei ein paar Promille zu viel, dem das Partygeschwätz der ganzen ahnungslosen Disney-Land-Gutmenschen nicht passt und der jetzt mal richtig aufdreht.


    Hier ist mir ehrlich gestanden der Equalizer etwas zu überdreht, zu viel Bass, wenn du verstehst.


    Horst Dieter: Klar, das war ja auch Grundlagenforschung. Aber mir scheint, der MP3-Effekt, also das Entwickeln in Deutschland und die Nutzung in Amerika, weil man hierzulande keinen Kredit kriegt, hat eine gewisse Tradition. Reicht sie bis in die Nachkriegszeit zurück? Es mag mir scheinen ...


    Gruß ...


    Jo

    2 Mal editiert, zuletzt von Joachim Off ()