Guten Abend Freunde,
wenn ich mir die Qualität der Übersetzungen aus dem Englischen anschaue, dann denke ich, es ist am besten, die Bücher gleich im Original zu lesen.
Ich weiß nicht, ob hier jeder den "Economist" kennt. Kurz und unscharf gesagt ist der Economist das britische Äquivalent zum Spiegel, zum französischen L'Express und zu Newsweek und Time Magazin.
Mit einem erheblichen Unterschied: der Economist ist viel anspruchsvoller als alle diese Magazine zusammen. Das Englisch ist auf Oxbridge-Niveau, also komplizierter als amerikanisches Englisch, und der Economist verlangt ein gewisses volks- und betriebswirtschaftliches Grundwissen bei seinen Lesern - naja, darum heißt er ja auch "Economist".
Im Gegensatz zum Spiegel ist der Economist nicht nur sportfrei (was für eine Wohltat; der jahrzehntelange Abstieg des Spiegel lässt sich alleine am immer längeren Sportteil erkennen), sondern er verfügt auch über diesen großartigen britischen Humor, bei dem man wirklich lachen kann (wer kann beim Lesen des Spiegel schon lachen?).
Der Economist erscheint ununterbrochen seit 1843 und ist heute das bedeutendste Wirtschaftsmagazin der Welt. Er fängt da mit den Recherchen an, wo andere aufhören. Ich muss immer lachen, wenn ich in der Süddeutschen - grundsätzlich zwei, drei Wochen nachdem ein Thema im Economist behandelt wurde - sehe, dass die SZ nun auch schon auf den Trichter gekommen ist und ganz ungeniert einfach abschreibt.
Besonders schön ist, dass der Economist im Dezember eines jeden Jahres die besten Bücher des bald abgelaufenen Jahres vorstellt. Die Liste der Bücher des Jahres 2005 möchte ich Euch heute hier vorstellen:
Economist Books of the Year 2005
Hier eine Proberezension aus den besten Büchern des Jahres 2005:
Ein ausgezeichnetes Buch, z.B. für Leute, die historische Romane über das Mittelalter schreiben. Ich fand es ungeheuer faszinierend, dass ein Langbogen des Mittelalters mit einer Zugkraft von 75 kg gespannt werden musste.