(De-)Motivation

Hallo ihr Lieben,

mal abgesehen davon, dass mein PC gerade kaputt ist... wie ist das bei euch mit der Motivation?

Seid ihr immer motiviert zu schreiben?

Was tut ihr, wenn ihr gerade völlig demotiviert seid? (Tut ihr überhaupt etwas? Tut ihr etwas, weil ihr müsst...?)

Was motiviert/demotiviert euch beim Schreiben?

Gibt es Zeiten, in denen ihr mehr/weniger schreibt? Habt ihr Schreibtiefs?

Bei mir ist es bisher noch so, dass ich eine laaange Zeit gar nix schreibe, weil ich einfach keinen Bock habe...wenn ich dann aber mal wieder hier im Forum lese oder mit anderen über Bücher etc. diskutiere, kriege ich wieder Lust und könnte gleich zwei (ja, noch nicht viel, aber immerhin :P), drei Seiten vollschreiben...

Liebe Grüße
Eure Katharina

Hallo, Katharina,

nein, ich bin ganz sicher nicht immer motiviert zu schreiben. Es gibt einfach Tage, an denen man sich nicht so wohl fühlt oder privat irgendetwas nicht so läuft, wie es sollte oder, oder, oder. Da ist die Motivation natürlich auch nicht so da.

Ich zwinge mich aber trotzdem zum Schreiben! Allerdings berühre ich an solchen Tagen NIEMALS mein "richtiges" Projekt, sondern schreibe einfach irgendwelche Kurzgeschichten oder Erzählungen. Meist dauert das nicht mal eine Stunde und das Ergebnis ist....na, nennen wir es mangelhaft.
Aber ich muß ehrlich zugeben, dass mir das in dem Augenblick relativ wurscht ist! Mir geht es dann darum, einfach konsequent dem Schreiben nachzugehen, vielleicht auch andere Genres auszuprobieren, die ich ansonsten niemals anfassen würde und in Übung zu bleiben!

Genauso mache ich es auch mit dem Lesen. Ich lese täglich! Ob ich gerade Lust dazu habe oder nicht, spielt dabei keine große Rolle. Der Unterschied ist nur der, dass ich an "guten Tagen" vielleicht ein halbes Buch auf einmal lese. An schlechten Tagen sind es dann vielleicht nur ein paar Seiten.

Ich bin da ebenso diszipliniert, wie beim Zähneputzen. Es gehört einfach zur Tagesroutine dazu.

Bezüglich Schreibtiefs.... Schwierige Frage! Ich bin leider nicht so gesegnet, dass ich einfach da sitzen und darauf warten kann, bis mich die Muse küßt.
Das heißt, dass ich mir bereits bevor ich ein Projekt starte, immer schon ziemlich genau darüber im Klaren bin, WAS ich schreiben möchte. (Anders bei den Kurzgeschichten. =))
So habe ich dann eigentlich kein Schreibtief in dem Sinn, dass ich vor dem PC sitze und mir nichts einfällt. Was aber vorkommen kann ist, dass ich tippe und tippe und am nächsten Tag feststelle, dass es einfach Müll ist!
Das verbuche ich dann einfach unter "schlechten Tag", lösche das Zeug wieder raus und versuche es besser zu machen.

So mache ich das zumindest. Bin aber sehr gespannt, wie die anderen das so handhaben.

Zitat

Original von Angelcurse
Seid ihr immer motiviert zu schreiben?

Nein!

Aber ich lasse jetzt mal lieber andere für mich antworten ... :zwinker

Zitat

Was tut ihr, wenn ihr gerade völlig demotiviert seid? (Tut ihr überhaupt etwas? Tut ihr etwas, weil ihr müsst...?)

»Als Schriftsteller brauche ich eine enorme Menge an Zeit für mich allein. Schreiben ist zu 90 % Hinhaltetaktik: Zeitschriften lesen, Cornflakes aus der Packung essen, Schleichwerbeshows anschauen. Es bedeutet, alles zu tun, was man kann, um das Schreiben zu umgehen. Bis es ungefähr vier Uhr morgens ist, und du den Punkt erreichst, an dem du schreiben mußt. Und wenn dann irgend jemand zuschaut oder versucht sich irgendwie einzubringen, dann wäre das gräßlich.« (Paul Rudnick)

Zitat

Was motiviert/demotiviert euch beim Schreiben?

»Es gibt Nachrichten, da tun sich Abgründe auf. Die liest man und sitzt nachts im Bus, beobachtet die Lichter in den vorbeiziehenden Fenstern und fragt sich: Wie viele Irre gibt es da draußen?« (F. Patalong, Journalist)

Zitat

Gibt es Zeiten, in denen ihr mehr/weniger schreibt? Habt ihr Schreibtiefs?

»Gibt es den Beruf des Schriftstellers überhaupt? Gegenfrage: Gibt es den Beruf des Lottospielers? Nein, es gibt nur Leute, die es nicht lassen können.« (Georg M. Oswald)

Noch was: Ich bastele immer an meinen Szenen, wenn ich herumlaufe, ob ich nun zum Einkaufen oder im Wald spazieren gehe. okay, im Wald kann ich auch mal laut werden, und die Jogger, die mir entgegenkommen, halten mich für eine Psychotikerin, weil ich scheinbar mit mir rede. Dabei memoriere ich. Meist Dialoge. Und zuhause schreibe ich diese dann auf.

Hallo Katharina,

Zitat

Seid ihr immer motiviert zu schreiben?

nö!

Zitat

Was tut ihr, wenn ihr gerade völlig demotiviert seid? (Tut ihr überhaupt etwas? Tut ihr etwas, weil ihr müsst...?)

Bei Lyrik lasse ich's; irgendwann kommt wieder ein Einfall. Man kann die Einfälle nicht herbeizwingen. Beruflich bei meinen Fachbüchern muss man sich zwingen. Wenn nichts geht, dann mache ich Recherchen mit einem speziellen Programm. Nehme Literaturquellen in meine Programm auf; sammle Ideen, schreibe am Abkürzungsverzeichnis, Lexikonteil des Buches usw.

Zitat

Was motiviert/demotiviert euch beim Schreiben? Gibt es Zeiten, in denen ihr mehr/weniger schreibt? Habt ihr Schreibtiefs?

Für mich gibt's da keinen besonderen Anlass. Es gibt Zeiten da läuft's, zu anderen nicht. Ich veranstalte deswegen auch keinen Aufstand. Wichtig - man sollte nur immer am Ball bleiben.

Liebe Grüße
Tasso J.M.

gelöscht

Hallo,

demotiviert es euch eigentlich, wenn andere scheinbar viiiel besser schreiben als ihr, von allen Seiten gelobt werden - während man euch bestenfalls ein "geht so" bescheinigt?

Liebe Grüße
Katharina

PS: Ist mir gerade so ähnlich passiert - finds blöd :braue

gelöscht

Hallo Katharina,

oh ja! Und wie!!! Im ersten Augenblick deprimiert mich das immer ganz furchtbar! Aber eben nur im ersten Augenblick!

Dann fällt mir immer wieder ein, was mein Vater stets zu mir gesagt hat, als ich noch ein Kind war.
Er sagte "Mädel, in allem was du jemals tun wirst, wird es viele Menschen geben, die schlechter sind als du.
Aber es wird noch viel mehr Menschen geben, die wesentlich besser sind! Vergiß die, die schlechter sind und zieh dir dein Ego daran nicht hoch! Orientiere dich an den Besseren und lerne, lerne, lerne!"

Ich nehme mal an, er hat mir das zu oft gesagt, denn tatsächlich versuche ich immer danach zu leben. Und oft war mir diese Einstellung schon sehr nützlich!

Trotzdem...anfangs tut es fast immer weh! Das ist glaube ich, ganz normal.

Zitat

Original von Doris Konkus
"[...] Orientiere dich an den Besseren und lerne, lerne, lerne!"

Danke Doris!

Aber gilt das auch, wenn diejenige Person wesentlich jünger und noch unerfahrener ist als man selbst?

Liebe Grüße
Katharina

Keine Ahnung! Ich vermute mal schon, Katharina.

Versuch einfach heraus zu finden, WAS an ihrer Arbeit so viel besser war, als an deinen Arbeiten. Vielleicht ist sie etwas mutiger beim Schreiben? Vielleicht war einfach nur diese eine Idee unheimlich gut?
Ich weiß es nicht!
Möglicherweise kannst du aus dem direkten Vergleich einen Nutzen ziehen. Dann hätte das ja was Positives.

Auf alle Fälle würde ich versuchen, es mir nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen! Schließlich war das ja nur ein Kommentar und kein endgültiges "Urteil", das über dich und deine Zukunft Auskunft gibt.

Kopf hoch!!!