Verhalten von Literaturagenten

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    Original von claudia
    Auf der einen Seite scheint sie sich Arbeit zu machen, hat oder heuchelt Interesse, aber auf der anderen Seite geht eben nix richtig vorwärts.


    Das muß nicht an deiner Agentin liegen. Das Angebot an derlei Projekten ist gigantisch! Und die Verlage versorgen natürlich zunächst einmal die Autoren, die sie schon haben. Ein eingeführter Name bringt mehr Umsatz. :zwinker
    Dann versucht ein Agent natürlich, das Projekt passend umzuarbeiten. Ich weiß, daß etliche eingeführte Agenturen genau so verfahren, daß sie Manuskripte nach Verkäuflichkeit bewerten und überarbeiten lassen und eben auch Aufträge ranschaffen (tw. auch für Arbeiten unter Pseudonym).


    Zitat

    Ich werde jetzt Toms Vorschlag aufgreifen und sie a) auf einen Vertrag hin ansprechen und b) Änderungen ablehnen, wenn sie nicht von einem potentiell interessierten Verlag kommen.


    Zumindest ansprechen solltest du sie darauf. Ein klärendes Gespräch über die Geschäftsbasis kann Wunder wirken. :)

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    Original von Gerdom


    Komisch - bei mir hat das mehrmals - und zwar bei großen Verlagen - blendend funktioniert. Die Leute waren sehr nett und kooperativ und ich hatte keine Probleme, zu denen durchzukommen.
    Danach hab ich dann mein erstes MS auf den Weg geschickt ... also als so neuer Neuling, neuer gings nicht ...


    Wie lange ist das her? Es soll auch Leute geben - mich! -, die äußerst ungern telefonieren und nicht mit einem gesichtslosen Gegenüber sprechen mögen. Auch welche, die größte Hemmungen haben, sich selbst anzupreisen. Was machen die?

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    Original von Iris
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    Zumindest ansprechen solltest du sie darauf. Ein klärendes Gespräch über die Geschäftsbasis kann Wunder wirken. :)


    Iris Vorschlag kann ich nur unterstreichen. Das ist IMHO das, was du als nächstes machen solltest.


    Übrigens auch wenn es sich rausstellt, dass die Zusammenarbeit platzt, hast du was gewonnen, wenn die vorgeschlagenen Änderungen Hand und Fuß hatten, wie du schreibst.

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    Original von Pearl


    Wie lange ist das her? Es soll auch Leute geben - mich! -, die äußerst ungern telefonieren und nicht mit einem gesichtslosen Gegenüber sprechen mögen. Auch welche, die größte Hemmungen haben, sich selbst anzupreisen. Was machen die?


    Ich sag ja, das ist keine taufrische Info mehr. Warte mal - 2000 ist Elloran erschienen - also etwa 1999 ...
    Und wenn du dich nicht selbst anpreisen magst (das musst du aber eigentlich auch nicht ....) schickst du einfach eine Freundin vor, die das für dich übernimmt. Mir hat das damals eine Freundin sogar angeboten ... ;)

  • Auch wenn es nur sechs Jahre sind - seit 1999 hat sich viel getan. Ein Verlagsmensch hat mir einmal einen bezeichnenden Satz gesagt, der das Hauptproble umreisst: "Mit jeder neuen ALDI-PC-Aktion werden 500 neue Schriftsteller geschaffen." Was er damit sagen wollte, ist klar: Die Menge an angebotenen Texten steigt exponential an, weshalb viele Verlage und Agenten nur noch auf Abwehr gehen.


    Wenn Randomhouse sagt, sie würden keine neue Autoren mehr nehmen, entspricht dies ja keinesfalls den Tatsachen; es ist nur Ausdruck dessen, dass sie keine ungebetenen Zusendungen haben wollen.

  • Zitat

    Original von Gerdom
    [quote][i]Komisch - bei mir hat das mehrmals - und zwar bei großen Verlagen - blendend funktioniert. Die Leute waren sehr nett und kooperativ und ich hatte keine Probleme, zu denen durchzukommen.
    .


    Klasse. Dann sag mir doch bitte mal welche Verlage das waren, und nenne mir die entsprechenden Ansprechpartner. Gerne per PM. Das wäre wirklich lieb

  • [quote]Was er damit sagen wollte, ist klar: Die Menge an angebotenen Texten steigt exponential an, weshalb viele Verlage und Agenten nur noch auf Abwehr gehen.


    Genau. roror bekommt ca. zwischen 230 und 250 unverlangte Manuskripte pro Tag, bei Goldmann sind es um die 150. Wie soll da eine sinnvolle Arbeit möglich sein?


    Die Vorschläge von Agenten werden wohl auf jeden Fall einmal angesehen.

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    Original von claudia
    Genau. roror bekommt ca. zwischen 230 und 250 unverlangte Manuskripte pro Tag, bei Goldmann sind es um die 150. Wie soll da eine sinnvolle Arbeit möglich sein?


    Das hat aber auch den Vorteil, das Verlage sich wahrschenlich nicht an abgelehnte Manuskripte erinnern ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von christianf ()

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    Original von christianf


    Das hat aber auch den Vorteil, das Verlage sich wahrschenlich nicht an abgelehnte Manuskripte erinnern ;)


    Doch, leider. Irgendwie wird man doch registriert.
    Also ich muss mich berichtigen: vor 2/3 Jahren, als ich so todkrank war, dass ich mich um nichts mehr kümmern konnte, hab ich mein letztes Manuskript auch einem Litagenten anvertraut, für ein Jahr. Er hat nicht geschafft es unterzubringen und ich hab es dann in einem kleinen Frauenverlag verlegen lassen, aaaber: er ist sehr rührig und interessiert, hat mich gefragt, ob er auch ohne Vertrag meine Sachen anbieten kann, von denen er überzeugt ist etc. Adresse per PN. Treibt sich jetzt auch auf der Messe rum.
    Überhaupt sollte man in der Zeit um die Messe die Fachleute in Ruhe lassen, die können keine Bücher mehr sehen. Abwarten, bis sie in den Winterurlaub fahren und Manuskripte mitnehmen. Hat mir jedenfalls mal einer gesagt.