Beiträge von Manuela

    Endlich gelesen. Bin schlichtweg begeistert, habe noch nie etwas Vergleichbares gelesen, vielmehr verschlungen. Danke für den Lesetipp.

    Die beiden angeschlossenen Kurzgeschichten fehlen noch, muss erstmals diesen fantastischen "Irrsinn" verdauen, bevor ich erneut aufnahmefähig bin.

    Edit: Das ebook ist auch hübsch illustriert.

    Man kann nichts lachen oder kichern. Man kann kichern oder lachen. Und man kann etwas lachend sagen oder im Anschluss ans Gesagte lachen. Gab erst neulich eine solche Diskussion in einem anderen Forum. Die Mehrheit war sich darüber einig, dass es besser ist derartige Phrasen besser nicht einzusetzen.

    Eine der grandiosesten Jazz-Saxophonistinnen der letzten Jahrzehnte ist verstorben. Mit dem United Jazz & Rock Esemble tourte sie erfolgreich um die ganze Welt, in diesem Orchester spielten anerkannte Größen der Jazz- und Fusionszene, darunter der geniale deutsche Posaunist Albert Mangelsdorff. Ebenso erfolgreich war sie mit ihrer eigenen Formation Paraphernalia, der ich einst das Vergnügen hatte, live beizuwohnen. Sie war viele Jahre, bis zu seinem Tod, mit John Hiseman, dem ehemaligen Schlagzeuger und Gründer der Formation Colosseum verheiratet. Barbara Thompson gehörte zu den wenigen Saxophonisten, die zwei dieser Instrumente gleichzeitig spielen konnten und eine spezielle Ein- und Ausatemtechnik beherrschten. So konnte sie Töne minutenlang unverändert halten, was sie nahezu in jedem ihrer Konzerte demostrierte. Seit Jahren litt Thompson an Parkinson. Vor zwei Tagen ist sie verstorben.

    Fast 40 % des Umsatzes mit Belletristik entfiel 2021 auf die zehn meistverkauften Bücher.

    Das ist nach meinem Wissenstand nichts Neues und im gesamten marktorientierten Kunstbetrieb so.

    10 Prozent der Künstler kassieren rund 90 Prozent aller Honorare, 90 Prozent der Künstler teilen sich die verbleibenden 10 Prozent.

    Sie argumentiert nicht gegen die Rechte von Transpersonen o.ä., sondern gegen Vorgehensweisen wie etwa den irischen Gender Recognition Act, nach dem sich Menschen quasi jederzeit frei und ohne Ansatz irgendwelcher Mechanismen für ein Geschlecht entscheiden und diese Entscheidung auch jederzeit revidieren können.

    Ich habe mich mit keinem Wort zu den Rechten von Transidenten geäußert.

    Gegen die freie Beliebigkeit ohne jede medizinische Begleitung habe ich mich hingegen klar und deutlich in meinem Beitrag geäußert. Ich halte auch nichts davon, MzF an sportlichen Biofrauenwettkämpfen teilnehmen zu lassen, wo es primär auf Körperkraft ankommt. Das ist sportlich unfair und sollte nicht stattfinden.


    Aber danke für Deine Belehrungen. :)

    Gern geschehen!

    ... weil sie eine Gefahr dabei sieht, wenn sich Menschen in männlichen Körpern kurzerhand zu Frauen deklarieren und dann in deren Schutzräume eindringen.

    Fr. Rowling mag gute, kindergerechte Fantasy verfassen. Davon versteht sie etwas. Von Transidentität hat sie hingegen keine Ahnung.

    Die von Fr. Rowling empört zitierten Übergriffe auf Frauen in Frauengefängnissen und öffentlichen Toiletten, die angeblich von Transfrauen verübt werden, bewegen sich im Millionstelprozentbereich. Nur drei von tausend Menschen empfinden transident. Also 3 Promille. Wohlgemerkt transidente Männer und Frauen zusammengenommen! Rund zwei Drittel davon sind MzF. (Mann zu Frau.)

    Bleiben 2 Promille. Wieviele dieser zwei Promille MzF-Transgender vergreifen sich wohl an hilflosen Frauen in ihren "Schutzräumen" ? Da kann man locker weitere ein, zwei Nullen hinter das Komma reihen.

    Für manche Menschen, wie Fr. Rowling, ist das dennoch eine schreckliche Perspektive. Tatsächlich ist diese sogenannte Problematik eine herbeigeschriebene. Vor allem die rechte Flanke weidet dieses Thema lustvoll aus und berichtet gar von Werbung und Anleitung zum Geschlechtswechsel oder der Homosexualität bei Kindern. Als ob sexuelle Veranlagung etwas mit Beliebigkeit zu tun hätte.

    Deshalb lehne ich auch die derzeitige gesetzliche Regelung ab, nachdem das Geschlecht offiziell gewechselt wird, ohne vorheriger psychiatrischer Abklärung, ohne Therapie, ohne Alltagstest, ohne geschlechtsangleichender Operation. Wer diese früher verpflichtende Abklärung als Zumutung empfindet, ist nicht transident, sondern hat möglicherweise andere psychische Probleme.

    Tatsächlich ist jede Abweichung vom "normativen Sexualverhalten" häufig mit gesellschaftlicher Ächtung und Ausgrenzung verbunden, unter der diese Menschen leiden und die mehrheitlich ihr Lebensproblem Nummer 1 darstellen.

    Noch was zu den "Schutzräumen". In Österreich gibt es kein Gesetz, das Männer oder Frauen zwingt, auf die geschlechtsspezifische Toilette zu gehen. Gab es nie. Wenn dort nichts anderes passiert als das, was man halt so auf Toiletten macht, ist das keine Verwaltungsübertretung. Wenn Unstatthaftes passiert, ist das eine Anstandsverletzung oder sexuelle Belästigung und wird entsprechend geahndet. Egal, wer sie begeht. Gleiches geschieht in Gefängnissen bei Sexualdelikten, egal welcher Art.

    Kaum ein transidenter Mensch will ein drittes oder viertes Geschlecht sein. Auch diese Begrifflichkeit existiert primär medial, ebenso wie der Terminus LGBTQ-Community. Keine dieser Gruppen hat etwas mit den anderen gemein.

    Es gibt auch keine Geschlechtsumwandlung, die gelingt vielleicht im Raumschiff Enterprise, aber nicht in der Realität. Man nennt diese OP eine Geschlechtsangleichung. Mehr ist medizinisch nicht drin.

    Und noch etwas: Ein transident empfindender Mensch hat kein sexuelles Problem, sondern ein Identitätsproblem. Deshalb nennt man diese Menschen auch nicht mehr transsexuell, sondern transident.

    So gut wie alle Betroffenen wollen bloß in die Reihe treten und, so gut es geht, unerkannt in ihrem empfundenen Geschlecht leben. Nur den wenigsten gelingt dies.

    Fr. Rowling hat m.A.n. eine manifeste Abneigung gegen transidente Menschen, das lässt sich an einigen ihrer öffentlichen Äußerungen erkennen. Sie bringt Argumente, die teils an den Haaren herbeigezogen sind. Deshalb auch der social-mediale Shitstorm gegen sie.

    Wir brauchen mehr Menschen mit gesundem Hausverstand. Heute dringender denn je, wenn ich mir die zunehmend suizidal geprägte europäische Politik so ansehe. Leider werden diese Leute immer weniger.

    Deine Thesen versuchen, diesen Erfolg zu verkleinern, ihn auf viel Glück usw. zu reduzieren. Ich verstehe die Intention, aber Du hast trotzdem unrecht.

    Ich verkleinere und neide niemandes Erfolg. Aber ich überhöhe ihn auch nicht.

    Einen Teil müssen wir selbst dazu beitragen und ein Teil wird uns von Gott geschenkt. Ich glaube viel genauer kann man die meisten Dinge nicht erklären.

    Das ist schön formuliert. Und exakt das, was ich mit anderen Worten sagen wollte. Auch wenn ich Glück nicht mit Gottes Willen gleichsetze.

    Ich habe mich ungeschickt geäußert, mit: Etwas erreichen. Hätte besser geschrieben: Etwas Außergewöhnliches erreichen.

    Natürlich kann man sagen, ich habe mit Fleiß, Leidenschaft und literarischer Qualität die ersten drei Stufen von dreihundert möglichen erklommen und verdiene damit jährlich 1.800 Euro brutto über reguläre Verlage. Also habe ich etwas erreicht. Stimmt voll und ganz!

    Ich ziehe vor jedem Autor den Hut, der einen regulären Verlag hat und Romane veröffentlicht. Ganz unabhängig davon ob sie sich gut oder schlecht verkaufen.

    Aber um in den Bestsellerlisten nach ganz oben vorzudringen, dort, wo der Weizen blüht, braucht es noch etwas anderes dazu. Und das hat eher wenig mit dem literarischen Anspruch des Werks zu tun. Zu viel davon ist gar hinderlich. Um die Bestsellerlisten zu erklimmen, braucht es auch viel Glück. Also etwas, worauf man selbst kaum Einfluss hat. Fr. Rowling hatte - nebst allem anderen - dieses Glück.

    Also Deutschland hat schon eine Weile gebraucht, bis es auf den Harry Potter Zug aufgesprungen ist und dessen Markt-Potential erkannt hat. Als dann endlich mal der erste Band übersetzt wurde, war der zweite schon im Handel und der erste verfilmt.

    Man braucht halt auch viel Glück, um so etwas zu erreichen. Nachdem Fr. Rowling dutzende Absagen erhalten hatte, fand sich ein Kleinstverlag bereit, das Buch herauszubringen, nachdem er es kurz zuvor abgelehnt hatte. Und wie es der Zufall so will, las ein amerikanischer Medienproduzent den ersten Band während des Heimflugs nach den USA. (Auf Deutsch hätte er ihn wohl kaum gelesen. Nicht mal quer.) Er erkannte sofort dessen Potential und kaufte die US-Filmrechte um 100.000 Dollar, wovon Fr. Rowling immerhin 80.000 erhielt. Nicht schlecht für eine alleinerziehende, langzeitarbeitslose Mutter mit Kindern. Soviel verdienen manche Autoren in ihrem ganzen künstlerischen Leben nicht.

    Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass mit Qualität, Fleiß und Leidenschaft alleine kaum etwas im "marktgerechten Kunstbetrieb" erreicht werden kann. Man muss zur richtigen Zeit die richtige Idee haben und damit an die richtigen Leute kommen. Der Rest ist perfektes Marketing, wie (nicht nur) das verlinkte Beispiel zeigt.

    Die Wiener Zeitung veröffentlichte heute einen informativen Artikel zum Welterfolg des Zauberlehrlings von Joanne K. Rowling. Bei einem Miniverlag, auch erst im zweiten Anlauf, mit einer Erstauflage von 500 Stück erschienen, bis heute wurden davon ca. 500.000.000 Exemplare verkauft.

    Ich behaupte weiterhin: Wäre die Story in Deutsch verfasst und einem deutschen Verlag angeboten worden, es hätte niemals diesen weltweiten Mega-Hype gegeben.

    Ich bin nicht sicher, ob Ratgeber bei irgendwas helfen.

    Ich auch nicht.

    Kommt vor allem darauf an, wer diese Ratgeber schreibt. Wenn sie von jemandem stammen, der nur ein einziges fiktionales Buch in seinem Leben veröffentlicht hat, das heute so ungefähr auf Verkaufsrang 1,7 Millionen bei Amazon liegt, habe ich meine Zweifel bezüglich Kompetenz.

    Iris Kammerer nannte derartige Autoren mal die Eunuchen der Literatur. Sie wissen zwar wie es geht, können es aber nicht.

    Danke für die Warnung.

    Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Und es gibt Rezis zu diesem Buch, die überschlagen sich geradezu vor Begeisterung.

    Offen gestanden mag ich den Typ sogar. Also, den David Roberts, nicht seine Romanfigur, so sehr er ihr auch ähnelt. Hab mir sogar extra von seinem Verlag ein langes PDF-Interview besorgt, in dem er ein wenig über sich und seine Art zu schreiben spricht. Fühle mich durchaus seelenverwandt.

    Und es gibt ja auch Absätze, Formulierungen, die mich sprachlich begeistern. Auch manche Figurenzeichnung, insbesondere im Weltbestseller-Erstling finde ich plastisch und lebendig. Aber das sind leider wenige Passagen. Insgesamt ist mir sein Werk handwerklich zu einfach gestrickt, zu pseudophilosophisch, zu esoterisch, zu zweifelhaft heldenhaft angelegt. Mit einem Wort: Literarisch seicht!

    ASIN/ISBN: B01G1SAQ5S


    Ich habe das Buch bloß der Vollständigkeit halber gekauft und gelesen, weil ich zuvor schon Shantaram kannte. Nunmehr erscheint es mir, als hätte David Roberts den ohnehin zu lang geratenen Erstband mit dem Nudelholz auf zweitausend Seiten ausgewalzt.

    Mich hat schon Shantaram nicht von den Socken gerissen, ab der Buchmitte erschien mir die Lektüre wie die Abenteuer Old Shatterhands in Bombay und Afghanistan, nur, dass Karl May literarisch mehr drauf hatte als Roberts.

    Aber den Vogel abgeschossen hat der gute Lin, wie ihn seine indischen Freunde nennen, erst so richtig mit dem Nachfolgeband. Hier reiht sich ein Joint an den nächsten, eine Plattheit an die andere, eine kitschige Formulierung an die nächste, ein pseudophilosophischer Quatsch an den anderen. Es gibt kein Klischee, kein Stereotyp, in das Roberts nicht hineintappt. Vollgestopft mit Adjektiven und Adverbien, redundant, vorhersehbar, dialoglastig bis zum Geht-nicht-mehr.

    Natürlich fehlt auch ein allwissender Guru auf dem heiligen Berg nicht. Tiger gibt es auch, wir sind ja in Indien, dazu eine abstrakte Liebesgeschichte mit Lins götzenhaft angebeteter Karla, die bereits in Shantaram beginnt, um nach rund eintausendneunhundert Seiten endlich ihr Finale zu erreichen. Weiters der mysteriöse Mord an seiner Freundin Lisa, die seltsame Wandlung ihres Mörders vom Saulus zum Paulus und dann noch die geradezu pathologische Beziehung Lins zu seinem Motorrad, ebenfalls eine tragende Figur seines Werks.

    Zweitausend Seiten "Handlung", angesiedelt rund um das berühmte Cafe Leopolds, mitten in Colaba, gespickt mit fiktiven Mafiaklans, Bandenkriegen, Anschlägen, Morden und Bränden, die es dort nie gab. Und all das auf einem Schauplatz, der kaum größer ist als ein paar Dutzend Fußballplätze. Ansonsten: Haschisch, Haschisch, Haschisch ...

    Shantaram, du Friedvoller, ich kann meinen Lesefrust nicht verbergen. Hab mich rund 1000 Seiten lang durch deinen Bergschatten gequält. Bitte, schreib keinen dritten Teil! Alavida mere dost (Leb wohl, mein Freund!)

    Da gab es doch irgendwann in den frühen 80er Jahren einen Mega-Disco-Hit von diesem großartigen Künstler. Der lief überall rauf und runter. Kann mich nicht mehr an den Titel erinnern und fand auch auf Youtube nichts. :achsel


    Edit: Sorry, war eine Namensverwechslung mit Gandalf!

    Ich kann leider nur Herausragendes bewundern. Mittelmaß interessiert mich nicht, das verkörpere ich selbst. Gerade wegen dieser wenigen Titel, die, wie du anmerkst, dicht an der Genialität sind, mag ich Jack White. Denke ich z.B. an Alex Harvey, fällt mir The faith healer ein. Alles andere ist vergleichsweise bedeutungslos. Aber diese eine Nummer war eine Jahrhundertnummer. Auch von Pink Floyd empfinde ich rund zwei Drittel als künstlerisch bedeutungslose elektronische Schwurbelei. Aber für den Rest werden sie vermutlich noch lange gefeiert und bewundert werden. Und das zu Recht!

    Jack White hat durch seine stellenweise hysterisch anmutende, gerade noch nicht überschnappende Stimme ein Alleinstellungsmerkmal. Dazu seine individuelle Interpretation moderner Rockmusik. Kaum eine Nummer ähnelt der anderen.

    Und ja. Auch ich kann kein komplettes Album von ihm durchhören. Das gilt aber für viele andere Musikschaffende ebenfalls.