Ein fröhliches Ahoi!

  • Hallo Frank62 ,


    herzlich willkommen - ein Ahoi klingt immer gut! Sagt eine, die drei Jahre als Vollmatrosin auf Großseglern gearbeitet hat und race sailing in motorlosen Jachten liebt (Swedish Match 40, mjam) ...


    Giftmorde und Mittelalterkrimis sind zwar nicht mein bevorzugtes Genre, aber wenn gut gemacht super spannend. Vielleicht kennst du ja im gleichen Setting (wenn auch ohne Gift) vom italienischen, anarchistischen Autorenkollektiv Luther Blissett: Q. Es heißt, Umberto Eco habe mitgeschrieben, was ich bei der Qualität zumindest der ersten 3/4 sofort glaube. (Das Buch zerfranst sich ein bissl zum Ende hin.)


    Ich bin settingmäßig eher im nord/osteuropäischen 11. und 12. Jhd., dann wieder im 19. Jhd. (real oder parallel history) sowie in der dystopischen SF zugange. Lasse also die krasseste Zeit des Christentums aus. *gn*


    Vielleicht magst du ja mal eine Textprobe in einer BT-Runde zur Besprechung stellen?


    Viel Erfolg jedenfalls, ich denke auch, dass dein Schwerpunkt zumindest vom Thema/Setting her einen guten Marketingansatz bietet.

  • Frank62

    Hat den Titel des Themas von „Ein fröhliches ahoi!“ zu „Ein fröhliches Ahoi!“ geändert.
  • Hallo Katla,


    Vollmatrosin auf Großseglern – da versinke ich ja gleich voller Demut im Schlamm meines heimatlichen Spreewaldes. :)Bei mir hat es nur immer zum lumpigen Passagier auf einem Spreewaldkahn oder auf einem Kutter zum Kreidefelsen gereicht. Trotzdem liebe ich die See, ähm, die Ostsee. Deshalb fahre ich mit meiner Familie auch jedes Jahr hoch an die Küste und gehe mit Störtebeker auf große Kaperfahrt.:kendo


    Naja, Umberto Eco und all die anderen Schriftsteller habe ich nicht gelesen, ich bin da eher ein schlichteres literarisches Gemüt.:down


    11. – 12. Jahrhundert, Nord/osteuropa ohne die krasseste Zeit des Christentums klingt nach Wikinger? Naja, ich „segle“ in meinem ersten historischen Roman mehr im 15. Jahrhundert (nach dem Tod von Störtebeker) im Raum Wismar umher und scheue mich auch nicht vor einer literarischen Verbeugung des Christentums in Form des Antoniterordens. Aber keine Sorge, nur in meinem Roman werden böse Ketzer brutal verfolgt – im wahren Leben bin ich doch ein recht toleranter Christenmensch.


    Ich danke dir, für deine Einladung zu einer / meiner Textprobe in einer BT-Runde. Habe aber keinen Plan wie das funktioniert bzw. habe mich schon mit einer gewünschten E-Mail an das Autorenteam beworben, aber noch keine Antwort bekommen.


    Ich bedanke mich ganz herzlich für deine maritime Begrüßung und verbleibe mit einem fröhlichen Ahoi.



    Frank62

  • Deshalb fahre ich mit meiner Familie auch jedes Jahr hoch an die Küste und gehe mit Störtebeker auf große Kaperfahrt.

    Auf der Lisa von Lübeck, oder? Sehr hübsch, als Gast war ich da mal von Lübeck nach Wismar drauf unterwegs. Leider war das eine der ersten Fahrten und damals hatten die sich erst auf den letzten Metern getraut, die Segel zu setzen. Inzwischen ist das anders.


    Mir reichen auch Ost- und Nordsee. Erstere wird oft unterschätzt und kann auch ganz schön Waschmaschine werden. Auf der Nordsee nerven mich teils die langen Wellentäler, komischer Rhythmus. :-) Exotisch muss es nicht sein, Nordwestpassage unter Segeln ist aber mein must-do-before-I-die.

    11. – 12. Jahrhundert, Nord/osteuropa ohne die krasseste Zeit des Christentums klingt nach Wikinger?

    Genau, Wikingerzeit (wobei Viking ja eine Tätigkeit und kein Volk ist), Polabier und auch in jüngeren Zeiten das Baltikum. Litauen wurde ja erst nach einem der längsten Kriege Europas (225 Jahre ununterbrochen) um 1440 rum zwangskonvertiert. Ich schiele aber auch Richtung Attila - also noch weiter zurückgezoomt.

  • Nein, eher Touristen-Kutter, die beeindruckenden Segler kenne ich nur vom Film oder aus der Ferne. Für mich sind Segelschiffe samt deren Besatzung die wahren Könige der Meere, dass sogenannte ganz große Kino. Ich kann sehr gut verstehen, dass jeder der je auf so einem großen bzw. auch auf einem kleinen Segler arbeiten und leben durfte, davon angefixt ist und für immer bleibt.


    Du schreibst: Exotisch muss es nicht sein, Nordwestpassage unter Segeln ist aber mein must-do-before-I-die. Für mich Landratte ist die Nordwestpassage unter Segeln genauso exotisch, wie die Reise ums Kap Horn bzw. durch die Magellanstraße - ich habs nur immer mit der MS Kalinin von Sassnitz zum Kreidefelsen geschaft - bin aber nie Seekrank geworden.:freutanz


    Kommen wir zu unseren literarischen Reisen. Da ich zum ersten Mal im historischen Genre unterwegs bin, kann ich ungefähr abschätzen, was für Arbeit allein mit der Thematik Recherche verbunden ist. Deshalb habe ich dieses Genre fast 10 Jahre gemieden und jetzt, da ich es nun doch gewagt habe, konzentriere ich mich ausschließlich auf den Zeitraum um 1500. Das Switchen in andere Epochen scheue ich wie der Teufel das Weihwasser, da dann die ganze Recherche-Arbeit wieder bei Null anfängt. Deshalb schaue ich beeindruckt auf, dass du so einfach von den Vikings zum guten Atilla switchen willst.



    Ich wünsch Dir jedenfalls günstigen Wind und eine Hand voll Wasser unterm Kiel bei deinen literarischen Segeltörns durch Raum und Zeit.



    Frank62