Der Bestseller-Code

  • Gestern zur späten Stunde gab es eine äußerst unterhaltsame Sendung auf WDR zu der auch hier schon oft diskutierten Frage, wie man einen Bestseller auf die Welt bringt. Nicht alles ist neu in diesem Film, aber die Interviews sind lebendig, und das Ganze ist ansprechend gemacht. Mir hat es gefallen, und ein paar aktuelle Zahlen gab´s obendrein. Dauer 45 kurzweilige Minuten. Hier geht´s zum Film.

  • Und noch später folgte auf WDR dann die Doku "Storyseller - wie Amazon den Buchmarkt aufmischt". Ich verlinke das hier auch mal, obwohl ich nicht viel dazu sagen kann, weil ich gegen halb eins vom Schlafe übermannt wurde. Das Thema aber ist sicher interessant, und bis mir die Augen zufielen, fand ich´s gut gemacht.

  • danke herr neumann für den tv-tipp! :blume


    ich fand alle 3 autorInnen sympathisch. von fitzek habe ich einen thriller gelesen, absolut nicht meins. erstaunlich, dass er so erfolgreich ist. nix von gable gelesen. sollte ich vielleicht mal tun. und emily bold ist sicher auch nix für mich. aber respekt, sie war rechtzeitig an bord bei amazon und hat die gunst der stunde genutzt.

  • Der Text hätte von mir sein können, danke Alexandra! :) :like

    Arno Grohs: Juliane


    [buch]B012O8E5GK[/buch]
    Genre: Belletristik (Entwicklungs-, Gesellschafts-, Frauenroman mit Spannungselementen)

  • :like arno!


    in der doku storyteller antwortet emily bold auf die frage, ob 1.49 Euro für ein buch nicht sowas wie ein margarinepreis sei:na gut, schmalzig ist es ja. :rofl:like

  • :D
    Sie schreibt für eine Zielgruppe und bedient deren Bedürfnisse.
    Man muss ihre Romane und/oder ihren Schreibstil nicht mögen, aber sie hat einen gewissen Stand erreicht und verdient dafür Respekt.

    Arno Grohs: Juliane


    [buch]B012O8E5GK[/buch]
    Genre: Belletristik (Entwicklungs-, Gesellschafts-, Frauenroman mit Spannungselementen)

  • bin immer noch bei der storyteller doku.


    der französische verleger klagt, fragt, wo bleiben er und sein verlag in der wertschöpfungskette, wenn amazon jetzt alles an sich zu raffen versucht.
    die frage ist legitim.
    ich frage mich das aber auch als minikleines schriftstellerlichtchen. klar, alles kostet geld, der vorschuss, das lektorat, der platz aufm büchertisch bei den großen buchhändlerketten, etc. pp. das verstehe ich. aber ohne manuskripte - ja-ha, auch die von no name schriftstellerInnen (ein bestseller passiert ")") hätten verlage nix zu verkaufen. warum also kommen die lütten in der sog. wertschöpfungskette nur als letzte, als aller letzte (bittstellerInnen) vor?
    ich finde es gut, dass amazon die branche aufmischt und die selbstgefällgen schnarchnasen aus ihrem dornröschenschlaf erwachen. heult doch :evil")"

  • :like


    I have a dream ")"


    Naja - er geschieht, wenn Leute Talent haben, eine tolle Idee, etwas außergewöhnliches schreiben und die Leser berühren. Und dann braucht man noch Glück.


    99 % aller Manuskripte sind einfach Murks. Isso.

  • kein thema, ulli, die meisten manuskripte sind wohl murks im sinne von murks. aber mancher murks verkauft sich trotzdem super und der wird deswegen auch verlegt. wenn es ums geld verdienen geht, sind viele verlage auch für murks zu haben. wer hätte das gedacht? ")" und sicher sind auch murks-manuskripte im sinne von - will niemand lesen - dabei, aber glückwunsch ")" gut geschrieben. wollen sie es nicht mal mit murks versuchen? ")"

  • kein thema, ulli, die meisten manuskripte sind wohl murks im sinne von murks. aber mancher murks verkauft sich trotzdem super und der wird deswegen auch verlegt. wenn es ums geld verdienen geht, sind viele verlage auch für murks zu haben. wer hätte das gedacht? ")" und sicher sind auch murks-manuskripte im sinne von - will niemand lesen - dabei, aber glückwunsch ")" gut geschrieben. wollen sie es nicht mal mit murks versuchen? ")"



    Das ist wieder mal so ein Beitrag von dir, den ich nicht verstehe.

  • so, bin durch mit der doku. hat mir spaß gemacht zu gucken.


    ulli, mein statement oben ist im grunde das fazit der doku. schund sells ")" und bitte schön billig.


    klar kann man den monopolisten amazon als bösen ausfindig machen, wie in der doku geschehen. für mich ist "das böse" erstmal der und die gemeine leserIn. wieso erkennen so viele nicht an, dass es eine unverschämtheit ist, möglichst nix für ein buch bezahlen zu wollen? und dann finde ich auch diesen süffisanten unterton, den ich meine herausgehört zu haben, nervig, nämlich unterhaltungsliteratur ist minderwertig, nur bücher mit potenzial für den lit nobel preis dürfen literatur genannt werden. für mich steht außer frage, ein buch, dass nicht unterhält, ist ein schlechtes buch. punkt ;)

  • Das sind doch verschiedene Paar Schuhe. Die zweite Doku, die über Amazon, habe ich nicht gesehen.
    Ich bezog mich auf die erste.


    Zitat

    für mich ist "das böse" erstmal der und die gemeine leserIn.


    Was ist das denn für ein Schwachsinn? LeserInnen sind doch einfach Konsumenten.


    Zitat

    wieso erkennen so viele nicht an, dass es eine unverschämtheit ist, möglichst nix für ein buch bezahlen zu wollen?


    Wieso kaufen Leute bei Aldi und Lidl? Wieso gibt es da Kämpfe um Produkte - weil Geiz einfach geil ist? Möglicherweise. Vielleicht auch, weil sie für ein Produkt möglichst wenig zahlen wollen. Na, dann sollen sie doch ihre 99 Cent Bücher kaufen - ob als Ebook oder auf dem Ramschtisch (da kaufe ich auch schon mal Bücher und habe kein schlechtes Gewissen - wieso auch?) Als Konsument bin ich doch nicht für das Wohl und Wehe des Autors verantwortlich, ich bin doch nicht sein Arbeitgeber. Es ist doch völlig normal, möglichst wenig bezahlen zu wollen.


    Schund mag sich verkaufen, aber setzt es sich durch? Kaufe ich ein zweites Buch von einem Autor, der Schund geschrieben hat? Wenn ja, dann will ich auch nichts anders.


    Genreliteratur gilt schon immer als minderwertig. Aber - who cares? Genreliteratur ist gefragt und wird gekauft.


    Und nicht verstanden hab ich dieses:

    Zitat

    und sicher sind auch murks-manuskripte im sinne von - will niemand lesen - dabei, aber glückwunsch ")" gut geschrieben. wollen sie es nicht mal mit murks versuchen? ")"


  • Wieso kaufen Leute bei Aldi und Lidl? Wieso gibt es da Kämpfe um Produkte - weil Geiz einfach geil ist? Möglicherweise. Vielleicht auch, weil sie für ein Produkt möglichst wenig zahlen wollen. Na, dann sollen sie doch ihre 99 Cent Bücher kaufen - ob als Ebook oder auf dem Ramschtisch (da kaufe ich auch schon mal Bücher und habe kein schlechtes Gewissen - wieso auch?) Als Konsument bin ich doch nicht für das Wohl und Wehe des Autors verantwortlich, ich bin doch nicht sein Arbeitgeber. Es ist doch völlig normal, möglichst wenig bezahlen zu wollen.



    wir sind vielleicht nicht für das wohl des einzelnen (autors) verantwortlich, wohl aber für die art und weise, wie wir unsere gesellschaft gestalten. also, in welcher welt wollen wir leben? ich finde es normal, für gute qualität, seien es bücher, lebensmittel, klamotten, frisuren, kaffee und was man sonst so braucht, faire preise zu bezahlen.


    so, muss schlafen. mein jugendlicher teint braucht mindestens 8 stunden :evil

  • Die Frage ist - was sind faire Preise?


    Es sind viele tausende LeserInnen bereit, über 26€ für Rebeccas Buch zu bezahlen. 20€ für Fitzek. Diese Bücher werden doch für einen anständigen Preis gekauft.


    Das ist genauso wie bei gutem Fleisch vom Bauern - es hat seinen Preis, aber es wird auch gekauft. Es gibt keine Überproduktion von Wagyu Fleisch.
    Wohl gibt es aber jede Menge Leute, die billig konsumieren wollen - und es können, weil es angeboten wird.


    Meine Bücherr verkaufe ich nicht für 99 Cent - sie werden trotzdem gekauft.
    Ich versteh dein Problem immer noch nicht.

  • Und nicht verstanden hab ich dieses:


    soll heißen, der verlag erkennt das schriftstellerische talent, will sich aber nicht auf das vermeindlich unverkäufliche thema einlassen. bietet dem/r autorIn ein projekt für den mainstreamgeschmack an.

  • Die Frage ist - was sind faire Preise?


    dafür gibt es kriterien. ist an dieser stelle aber nicht wichtig, finde ich, denn faire preise sind auf jedenfall nicht billig.



    Es sind viele tausende LeserInnen bereit, über 26€ für Rebeccas Buch zu bezahlen. 20€ für Fitzek. Diese Bücher werden doch für einen anständigen Preis gekauft.


    das trifft auf eine kleine bande gut verdiender autorInnen zu und die anderen können es sich nicht leisten, full-time-schriftstellerIn zu sein. sie arbeiten deswegen in ihrem beruf weiter und schreiben nebenher oder sie betteln um hartz IV. freie berufswahl - für die meisten schriftstellerInnen ein schlechter witz.



    Das ist genauso wie bei gutem Fleisch vom Bauern - es hat seinen Preis, aber es wird auch gekauft. Es gibt keine Überproduktion von Wagyu Fleisch.
    Wohl gibt es aber jede Menge Leute, die billig konsumieren wollen - und es können, weil es angeboten wird.


    es gibt immer mehr opfer des kapitalismus, die billig konsumieren müssen, weil ihr geld vorne und hinten nicht reicht. z. b. schriftstellerInnen s. o. die, die billig konsumieren, obwohl sie es sich leisten können, faire preise zu bezahlen, können mich mal gerne haben.



    Meine Bücherr verkaufe ich nicht für 99 Cent - sie werden trotzdem gekauft.


    ja und? ein einkommen, von dem du leben kannst, kriegst du nicht zusammen. aber, das findest du ja offenbar in ordnung, wie ich aus deinen ausführungen schließe.



    Ich versteh dein Problem immer noch nicht.


    ich versteh dich auch nicht, ulli.