Ludovic Roubaudi - Nachrichten aus der provinz

  • Das Journalistenduo "der Große" und der mäßig begabte Fotograf und Alkoholiker Casa werden in die Provinz geschickt, um aus vermutlich einem Eiversuchtsmord eine Zeitungsgeschichte zu machen. Sie besuchen nach und nach einen Supermarktbetreiber, dem man Herzlosigkeit gegenüber Obdachlosen vorwirft, weil er verdorbene Ware vor diesen wegsperrt, die zynischen Obdachlosen selbst, usw. Außerdem gibt es eine scharfe Bürgerrechtlerin, wegen der der Große die Recherche gerne noch etwas ausweitet. Doch die Geschichte weitet sich von alleine aus.


    Der Zweitroman des französischen Erfolgsautors Ludovic Roubaudi um zwei Journalisten zwischen Frauenröcken, Alkohol und Rechercheabenteuer erinnert nicht nur inhaltlich an Hunter S. Thompsons legendäres Buch "Furcht und Schrecken in Las Vegas". Auch die energetische Erzählstimme von Ich-Erzähler der Große zieht einen schnell rein. Sprache und Dialoge sind knapp und weitgehend treffend, man merkt nicht, dass es sich um eine Übersetzung handelt. Allerdings überschreitet Roubaudi die Grenze, wo die coole Distanziertheit des Erzählers zur unglaubwürdigen Attitüde wird. Gleichzeitig wird dies, anders als bei Thompson, nicht so überspitzt, das klar würde, wie's gemeint ist. Das offenbart nicht zuletzt das eigentlich originelle Ende, bei dem der Große seinen Vornamen preisgibt. Wie er wirklich tickt, was sich hinter der Maske verbirgt, erfährt man nicht.


    ASIN/ISBN:
    3865550320

  • Das hört sich ja nach ner Schwulengeschichte an. AArg ...


    Zitat

    Das Journalistenduo "der Große" und der mäßig begabte Fotograf und Alkoholiker Casa


    Bei solchen Worten MUSSTE der Kommentar einfach kommen.


    Herzliche Grüße,
    Saskia

    "Die Literatur hat ihren eigenen Wahrheitsgrund." Jan Drees