Zuerst die Figur und dann die Handlung? Oder doch umgekehrt?

  • Zitat

    Original von Maren
    Von Schreibratgebern halte ich nur sehr, sehr wenig. Ich besitze einen für romances (auf Englisch, gibt es leider nicht in Deutsch), der wirklich wunderbar ist, aber von den anderen halte ich nichts, die sind mir zu allgemein gehalten und meines erachtens Geldverschwendung. In ein Schreibforum zu gehen ist da weit sinnvoller. ;)


    Hallo Maren,


    na, wenn das nicht eine allgemein gehaltene Aussage ist :D (Vorhebung von mir)


    Ich gestehe, ich habe mich durch ungefähr zwei Regalmeter Bücher über das Schreiben gelesen. Und da gibt es garantiert bessere und schlechtere, verallgemeinerndere und welche, die von 08-15-Ratschlägen à la "Wie verfasse ich den nächsten Bestseller" erfreulich abweichen.


    Ich kann für mich auch nicht behaupten, dass Foren generell besser sind. Immerhin liefert da jeder seine Meinung ab - die kann fundiert sein (und mir als Verfasser des abgelieferten Texten trotzdem nicht zugänglich :D), die kann aber auch völliger Quark sein.


    Also, ich lese *solche* Bücher gern, ohne mich drauf zu verlassen, dass die das Geheimnis, wie man gute Literatur oder einen schnellen Bestseller verfasst, beinhalten.


    Gruß,
    Petra

  • Zitat

    Original von habibi
    Wenn etwas nicht in meinem Kopf fertig ist und danach schreit, aufs Papier resp. in den PC gebracht zu werden, lasse ich es einfach drin. Deshalb kann ich auch all die nicht verstehen, die sich mit der Niederschrift ihres Romans quälen, Schreibblockaden haben, mittendrin nicht wissen, wies weitergeht etc. Bei der geringen Chance, einen anständigen Verlag zu finden, möchte ich all denen zurufen: Warum quält ihr euch? Lasst es doch einfach und genießt das Leben!


    Hallo Habibi,


    :D


    ist das, was in deinem Kopf danach geschrien hat, aufs Papier gebracht zu werden, denn auch (immer) gut?


    Bin ich einer von den Zauderern, den Haderern, den Ständig-an-sich-und-ihrer-Schreibe-Zweiflern, wenn ich spontane Geistesergüsse (die sich nach dem Akt des Schaffens oft gar nicht so brillant lesen, wie sie mir zuerst vorgekommen waren) nochmal überarbeite?


    Also, ich finde: Nicht alles, was aufs Papier geschleudert wird ist gut, und nicht alles, was einige Mühe kostet, geschrieben zu werden, ist Scheiße. Umgekehrt aber selbstverständlich auch nicht.


    Gruß,
    Petra

  • Hallo Petra, ich glaube, du hast da etwas gründlich missverstanden. Es ging mir bei dem, was im Kopf ist und aufs Papier gebracht wird, nur um die Rohfassung. Also den kompletten Roman, mit Handlung, Personen etc. Die "richtige" Arbeit beginnt ja erst dann. Und ich hab noch nicht gezählt, wie oft ich über meine Romane "drübergegangen" bin, zwei habe ich aktuell komplett umgeschrieben, andere Rahmenhandlung, Handlungsarme entfernt etc.


    Doch das ist alles Feinschliff. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Mir ist es halt noch nicht passiert, dass ich irgendwo stand und nicht weiterwusste. Also so in dem Stil: was könnte die Person X jetzt machen, oder was muss passieren, damit die Handlung vorangetrieben wird, oder welches Verhältnis entwickelt sich zwischen Person X und Y. Also das Grobgerüst (und nicht nur das) stand fest, als ich das erste Wort aufs (virtuelle) Papier gebracht habe.


    Vielleicht weiß du jetzt, was ich meine.


    Gruß von Habibi

  • Hmmmm .... ihr seid ja nicht mein einziges und nicht mein erstes Schreibforum. Und nicht, dass es mich überrascht.


    Aber:


    1. Hatte Manuela nicht eine konkrete Frage gestellt, die zu beantworten sie verdient hat (sowohl die Antwort auf die Frage, als auch die Antwort für Michaela)?


    2. Um so ein Zerfleddern eines Themas vorzubeugen, schreie ich immer in den Raum: neues Thema, neuer Thread! - Sorry Monika, aber auch wenn ich einen Satz deines ersten Posts verstanden hätte, hätte ich ihn ignoriert. Verstanden habe ich nur das: mal was anderes ...


    3. Und noch einmal Monika: sehr umfangreicher Anhang. Der mich herzlich wenig interessiert. Veröffentlichte Schriftsteller und ihre Bücher kenne ich genug und solltest du mich über das Interesse eines Forumsmitgliedes hinaus interessieren, werde ich mir deine Bücher kaufen, auch ohne dass sie mir tausend Mal ins Gesicht springen.


    Kehren wir also zurück zu Manuelas Frage?

  • Bei mir ist das oft so, dass ich eine Schlüsselszene habe. Oft ist sie der Kern der Geschichte und sie zeichnet den Prot meist sehr genau vor. Der zentrale Kern des Plots wie in Schweinwerfer getaucht und darin mein Protag. Und je kraftvoller diese Schlüsselszene ist und je interessanter der Protag darin, umso schneller bildet sich darum dann der Gesamtplot.


    Ich hatte mal bei einem Textkrafttraining mitgemacht. Da hat der Trainer eine Szene vorgegeben: Eure Heldin stürzt mit dem Flugzeug in die Beringsee ab. Jetzt überlegt euch 10 Wendungen, um sie zu retten. Ich hatte meine Wendung und über Nacht hatte ich den Plot für einen kompletten Roman. Da macht es bei mir einfach "klick" und das war´s.


    Umgekehrt: Wenn dieses "klick" fehlt, dieses einrasten, dann brauch ich an einer Story auch nicht weitermachen. Dann lass ich sie liegen. Irgendwann kommt dieser Moment und dann fallen alle Puzzleteile an die richtige Stelle. Das ist wie eine Art Erleuchtung. Klingt komisch, ist aber so und es funktioniert. Frage beantwortet?