Wann beim Verlag nachhören?

  • Da hier - so kommt es mir vor - alle bereits auf Buchveröffentlichungen zurückblicken können, folgende Frage: Wann ist der richtige/früheste Zeitpunkt, beim Verlag nachzuhören, was das nach Rücksprache eingesandte Manuskript so macht?


    Ich habe ein kleines Manuskript an einen Mini-Verlag geschickt, rechne natürlich mit einer Absage, aber die hätte ich inzwischen auch gerne der Gewißheit wegen.


    Und: Gibt es - ich blicke es noch nicht ganz - hier unter Euch auch welche mit eigenem Gedichtband?


    LG


    Bianca

  • Hallo, Bianca.


    Zitat

    Wann ist der richtige/früheste Zeitpunkt, beim Verlag nachzuhören, was das nach Rücksprache eingesandte Manuskript so macht?


    Es empfiehlt sich generell sowieso, vor dem Versand beim Verlag anzufragen, sich den Namen eines Lektors nennen zu lassen (oder mit ihm/ihr zu sprechen), um das Manuskript dann direkt an diesen Lektor zu schicken (und das Anschreiben entsprechend persönlich zu adressieren). Da erfährt man auch gleich, mit welcher Bearbeitungszeit zu rechnen ist.


    Ansonsten denke ich, schadet es nicht, wenn man nach vier, sechs Wochen mal anruft. Bei kleinen Verlagen ohnehin.

  • Hallo Pearl,


    wenn du im Verlag anrufst, hast du doch meistens zunächst eine Sekretärin an der Strippe, der auch schüchterne Mädels (jajajaja, ich auch!) wie wir die freundliche Auskunft zu entlocken vermögen, was der Verlag an Textproben etc erwartet. Ansonsten haben die meisten Verlage das schon auf ihrer Internetseite ausführlich behandelt, daran kann frau sich gut orientieren. Meistens wollen die Exposè, Bibliografie und Vita und - das ist unterschiedlich - 20 bis 50 Seiten Text. Evtl kannst du darüber hinaus ja noch mit Rezis oder Pressestimmen trumpfen, das enthebt dich der Aufgabe, selbst werben zu müssen. Ansonsten erkläre einfach deine Tochter zu deiner Agentin (macht sich bei ihrer Adresse doch sowieso ganz toll) und lass sie ÜBER dich schreiben. Geht viel, viel besser.


    Liebe Grüße, auch an deine Tochter,


    Jutta

  • Danke für Eure Antworten!


    Ich hätte, glaube ich, auch nicht den Mut aufgebracht anzurufen (zu schreiben "ich schreibe" ist noch etwas anderes, als das laut zu sagen :D ). Der Verlag ist SEHR klein, ein Ein-Frau-Betrieb, und ich habe per Mail ganz formlos angefragt, ob ich was einschicken darf und in welchem Umfang. Daraufhin kam auch prompt die Antwort, ich könnte gerne und auch die Angabe, wieviel. Das war Ende September.


    Tom, nach vier bis sechs Wochen bin ich noch gar nicht jeden Morgen nervös zum Briefkasten gelaufen. Das fing erst danach an.


    Also, ich müsste dann quasi jetzt nachhören, aber das ist per Mail richtig blöd. Bleibt nur anrufen.


    Lieben Gruß



    Bianca

  • Hallo Bianca,


    nun atme mal tief durch, warte, bis die Uhr 11 geschlagen hat und dann heb entschlossen den Hörer ab! Ein Vierteljahr sollte wirklich die äußerste Schamfrist. markieren (Bist du sicher, dass der Ein-Frau-Betrieb überhaupt noch existiert?)!


    Und grundsätzlich ist es zwar so, dass die Verlage am längeren Hebel sitzen, aber ohne uns sind sie auch nix, daher werden sie es wohl verkraften können und müssen, hin und wieder von einem Anruf "belästigt " zu werden!


    Liebe Grüße und kräftiges Daumendrücken


    Jutta

  • Bei einem kleinen Verlag würde ich auch dazu raten, das telefonische Gespräch zu suchen. Schlimmstenfalls kann es Dir passieren, dass man sich an Dich bzw. Dein MS nicht erinnert, was nun wirklich nichts heißen muss, bei der Fülle an Zeugs was die Verlage zugeschickt bekommen.


    Wenn Du also telefonisch nachhakst, würde ich auf jeden Fall betonen, dass Du Dein Werk auf Wunsch von Herrn/Frau XYZ eingereicht hast. Damit ist die Möglichkeit, Dich abzuwimmeln oder hinzuhalten verlagsseitig erschwert.
    Hier halte ich wie Tom einen Zeitraum von 4- 6 Wochen für realistisch.

  • Hallo Pearl,
    keine Angst vor dem Stammeln... ich kannte mal einen Lektor, der hat gestottert. Sind auch nur Menschen ;-)
    Übrigens erfährst du die Durchwahlen zu den wichtigsten Leuten in den Buchhändlerprospekten. Man kann auch die Zentrale belabern, aber ich fürchte, der Trick "ich sollte dringend Frau Dingens zurückrufen und jetzt bin ich unterwegs und hab die Durchwahl nicht, könnse mir nochmal sagen..." - der ist auch schon abgegriffen ;-)


    So ein persönlicher Kontakt bringt schon sehr viel, dass man nicht auf dem allgemeinen Haufen landet. Wenn man dann auch noch in zwei drei Sätzen erzählen kann, was man da Feines geschrieben hat...


    Ich hab früher auch erst Telefonieren lernen müssen und hab das einfach an Freunden getestet. Die haben den genervten, überlasteten Typen gespielt und ich musste in zwei Minuten zur Sache kommen. Nachher, im echten Leben mit den Lektoren, war ich überrascht, wie freundlich und hilfsbereit die alle waren! Nur Mut!


    @Bianca. 4-6 Wochen sind normal. Dann müssen Sie dir zumindest sagen können, wie lange du noch zu warten hast.


    Schöne Grüße,
    Petra

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