wie steht ihr zu rezensionen?

  • gerade schickt mir mein verlag die rezension meines letztes sachbuches in der waz, eigentlich ganz positiv, aber natürlich findet der schreiber auch was zu mäkeln. einen punkt, den meine frau auch schon kritisiert hatte, aber stur wie ich bin, habe ich natürlich, das gemacht, was ich wollte. jetzt habe ich natürlich ein deftiges "Ätsch" eingefangen.aber eigentlich wollte ich fragen, wie geht es euch in einem solchen fall, freut ihr euch über das positive gesamturteil oder ärgert ihr euch über den kritischeren teil. so wie es mir geht.
    gruss
    herby

  • Zitat

    Original von herby
    gerade schickt mir mein verlag die rezension meines letztes sachbuches in der waz, eigentlich ganz positiv, aber natürlich findet der schreiber auch was zu mäkeln. einen punkt, den meine frau auch schon kritisiert hatte, aber stur wie ich bin, habe ich natürlich, das gemacht, was ich wollte. jetzt habe ich natürlich ein deftiges "Ätsch" eingefangen.aber eigentlich wollte ich fragen, wie geht es euch in einem solchen fall, freut ihr euch über das positive gesamturteil oder ärgert ihr euch über den kritischeren teil. so wie es mir geht.


    So was ist besonders depremimierend. Wenn da was ist, wo du schon vorher den Verdacht hattest, da stimmt was nicht, aber das weggeschoben hast. Ich könnte mich in den Arsch beißen und bin erst mal down, versuche es wegzuschieben (diese Korinthenkacker). So nach und nach setzt dann die Realität wieder ein ...


    Eine Kritik, die nicht nachvollziehbar ist, ist viel weniger deprimierender. Da liegt das Problem vermutlich beim Rezensenten. Auch ärgerlich, aber das lässt sich ertragen.


    Trotzdem: Freu dich über die im Ganzen positive Kritik und denk dran, nobody is perfect.


    Hans Peter

  • Zitat

    Original von nemil olde
    Und wir über´s bauen ;-)


    Ich sach Sie (um mal Herbert Knebel zu zitieren) - dafür schick ich dir lieber meine Freundin. Die hat schon diverse komplizierte Umbauaktionen hinter sich. Ich bin so mehr der Typ "gebt mir einen Schwingschleifer und geht dann besser in Deckung" ...
    Aber Brotbacken - dat kann ich ... :P


    Susanne

  • Weil ich früher selbst Kritikerin war, weiß ich, wie sie gemacht werden und sehe sie entsprechend relativiert. Allerdings habe ich bei der ersten negativen, die ich bekam, mit einem Riesenstich gespürt, wie nah man sich in diesem Job an freudvoller Existenzvernichtung bewegt.


    Heute sehe ich das so: Es braucht Rezensionen der Medien, so läuft das Geschäft. Positiv oder negativ ist egal, Hauptsache, der Name ist richtig geschrieben. Ich freue mich über jede, weil die meisten keine mehr schreiben. Oft wird nur der Werbetext des Verlags verwurschtelt. Wenn es dann eine echte Rezension mit konstruktiver Kritik gibt, ist das eine Perle, aus der man lernen kann.


    In Sachen Leserrezensionen muss ich noch lernen. Die nehme ich mir mehr zu Herzen, weil ich ja meine Leser erfreuen möchte. Da hat mir mein Verlag geraten, nur noch die zu lesen, die zu meiner Zielgruppe gehören - und die zu vergessen, die genau an dem herumnörgeln, was für die eigentliche Zielgruppe gedacht ist. Man kann es nicht allen Recht machen und ich muss mich auf das konzentrieren, wofür ich "eingekauft" wurde.


    Ja, es wird immer routinierter, reine Abwicklung. Nach dem Motto: Wo ist die wunderbare Sentenz, die die Werbeabteilung jetzt ständig zitieren kann? Da werde ich dann auch schon mal gefragt, ob mir eine Sentenz zu meinem Buch einfällt, die man der Presse schicken könnte, weil die Presse nur abschreibt.
    Grausames Geschäft :evil


    Schöne Grüße,
    Petra

  • Zitat

    Original von viola
    Da hat mir mein Verlag geraten, nur noch die zu lesen, die zu meiner Zielgruppe gehören - und die zu vergessen, die genau an dem herumnörgeln, was für die eigentliche Zielgruppe gedacht ist. Man kann es nicht allen Recht machen und ich muss mich auf das konzentrieren, wofür ich "eingekauft" wurde.


    Das kann ich nur unterstreichen. Voll und ganz.

  • Nun, ich kann nur als "Lyriker" über Rezensionen sprechen. Gerade in diesem Metier sind Rezensionen ein "heikles Thema", zumal Gedichte - so es gute Gedichte sind, einen mehr oder weniger großen Interpretationsraum zulassen. Man spricht in diesem Zusammenhang ja auch vom "Mehrwert" eines Gedichts. Kurz gesagt: Mit der Zeit erkennt der Autor schon, ob es sich um eine fundierte Rezension seines Gedichts bzw. seines Lyrikwerks handelt. Auch steckt man negative Rezensionen mit der Zeit weg. Das Fell wird halt dicker. Nur eines kann ich persönlich bis heute nicht vertragen, das sind "oberflächliche" Rezensionen. Ausdrücke "schön", hat mir "gefallen", usw. In diesem Falle sollte der Rezensent es einfach bleiben lassen; meistens versteht er dann vom Metier nichts..


    LG
    Tasso J.M.