Beiträge von Horst-Dieter

    Sandra Uschtrin hat gerade ein Buch herausgebracht: Schreiben mit ChatGPT für Autorinnen und Autoren.


    ASIN/ISBN: B0C42XTP3G


    Darin berichtet sie, wie sie zusammen mit der KI ein Sachbuch (nämlich dieses) und einen Liebesroman geschrieben hat. Ich werde darüber demnächst in unserem Block berichten (die Rezension ist bereits in Arbeit).

    Noch etwas mehr als eine Woche - dann findet die diesjährige Verleihung des Putlitzer Preises statt. Wo? Natürlich in Putlitz. Jeder ist herzlich eingeladen, sich das einmal anzusehen und anzuhören: die Eröffnung durch den Putitzer Fanfahrenzug, die Lesung der Siegertexte "von der Kanzel" herab und natürlich das genau so wichtige Drumherum wie die Scheunenlesung am Abend zuvor und das "Nachfeiern" im Pfarrgarten mit Spargelsuppe, Lagerfeuer und Gans vielen Gesprächen.


    Soeben habe ich die Druckfreigabe für das Büchlein mit den Siegertexten erteilt. Wer in Putlitz dabei ist, kann sich eines mitnehmen - kostenlos (auch vom Vorjahresbüchlein gibt es noch ein paar Restexemplare). Wer nicht kommen kann und es trotzdem lesen möchte, darf sich für 3 Euro (Porto und Verpackung) eines bestellen.

    Die Stadtdbücherei hat eine interessante Ausschreibung veröffentlicht. Sie sucht "schlechte Gedichte":


    Zitat

    Denn gibt es wirklich schlechte Poesie? Was für den einen nur belanglos ist, eröffnet der anderen die ganze Welt. Was gestern schlechtes Handwerk war, kann morgen Avantgarde sein. Und gerade im Peinlichen kann die eigene Wahrhaftigkeit erstrahlen.

    Die Expressionisten erforschten die Ästhetik des Hässlichen, doch gibt es auch eine Ästhetik des Schlechten: Vor 60 Jahren identifizierte Susan Sontag mit Notes on Camp den Reiz des Kitschigen, des Verklemmten, des unfreiwillig Komischen. Und 2005 proklamierte der Autor Douglas Wolk das Konzept einer Kultur des Trashs: SOBIG - So Bad, It’s Good!

    Also los - schaut in alte Tagebüchern und sucht in Euren Schubladen in den hintersten, verstaubten Winkeln. :)

    … Aber ich sondere Mozart oder Brahms auch nicht aus, bloß weil ihre Kompositionen alt sind.

    Schönes Beispiel auch dafür, dass neben Mozart und Brahms viele andere Komponisten übersehen werden, die auf gleichem Niveau komponiert haben, aber nicht so im Rampenlicht standen. Etwa der im Odenwald aufgewachsene Joseph Martin Kraus, der später am Hof in Stockholm Karriere machte, bei den Schweden heute noch populär ist, sonst aber eher ein Schattendasein in der Musikwelt spielt. Interessant auch seine Lebensdaten (1756 - 1792). W.A. Mozart lebte von 1756 - 1791). Haydn lobte Kraus für seine Sinfonien.


    Bei den bekannten Größen der Literatur dürfte es sich ähnlich verhalten.

    Das ist richtig. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so richtig erklären kann, aber um in diese Szene, mit der alles beginnt, erklärender Weise Futter einzufügen, würde ich weit bis in Teil sechs vorgreifen, warum, wieso und weshalb dieses oder jenes passiert oder auch passiert ist.

    Man muss nicht erklärender Weise Futter einfügen. Wenn man eine Szene erklären muss, ist sie nicht zu gebrauchen.

    …Kulturhistorisch geht es dabei vor allem um die Wirkmächtigkeit der Werke und ihrer Schöpfer und -innen. In einen kulturhistorischen Literaturkanon gehören deshalb Werke, die epochal waren, die Wirkung hatten, die eine Ära und die folgenden beeinflusst haben. Meilensteine

    Wer trifft die Auswahl? Und wer prüft, ob sie vollständig ist, oder zumindest nichts übersehen ist was außerhalb des eigenen Sichtfelds liegt?


    Außerdem ist meines Erachtens zu berücksichtigen, dass die "Wirkmächtigkeit" oft erst spät erkannt wird, der Kanon also immer wieder anzupassen ist.


    Die "Wirkmächtigkeit" einiger Autorinnen der Vergangenheit könnte deshalb durchaus überprüft werden. Ebenso, ob man nicht andere, die in den Kanon gestellt sind, überschätzt wurden.


    Ich bin froh, dass ich nicht solch einen Kanon aufstellen und auch nicht daran mitarbeiten muss. Ich stelle noch nicht einmal einen Kanon für mich selber auf.


    Zum Schulkanon: Ich stimme Christian insofern zu, dass der Kanon für Schulliteratur "lockerer" gehandhabt werden sollte. Das fixe festlegen zu lesender Literatur mit wenig bis kaum Spielraum für die Lehrer, einzig bestimmt von Verwaltungspädagogen an Kultusministerienschreibtischen ist schädlich. Ärger, wie er letzten noch hochkam bei der Aufnahme von Literatur mit dem bösen N-Wort könnte dadurch vermieden werden. Lehrer und Lehrerinnen, die mit so etwas umgehen können, dürften solche Literatur dennoch einsetzen und andere, die sich persönlich dadurch diffamiert fühlen müssten den Schuldienst nicht aus Protest verlassen. Außerdem würde die Vielfalt der Literatur in den Schulen besser abgebildet werden und die Lust am Lesen - auch des kritischen Lesens - bei den Schülerinnen und Schülern stärker geweckt werden, meine ich zumindest ganz subjektiv.

    Lies doch einfach genau, was ich schreibe. Ich rede die ganze Zeit von Einfluss. Von Wirkung. Ich habe an keiner Stelle auch nur angedeutet, was Du da gelesen haben willst.


    Was ich gelesen habe weiß ich nicht so genau, weil, auch unter Berücksichtigung des ersten langen Absatzes, der zweite für mich nicht so klar ist. Deshalb habe ich Fragezeichen benutzt, in der Hoffnung, deine Aussage etwas klarer von dir zu bekommen. Es ist - für mich - auch durch deine Erwiderung nicht klarer geworden.

    …Es ist ebenfalls extrem bedauerlich, dass vor allem die westliche Kultur für eine unglaublich lange Zeit eine patriarchalische Kultur war, aber sie war es nun einmal. Das kriegt man nicht nachträglich dadurch geradegebogen, dass man irgendwas hervorkramt und mit Bedeutung aufpustet, die es nicht hatte.


    Irgendetwas hervorkramen und aufpustetn? Steckt da nicht schon das Vorurteil drin, dass es keine gute Literatur von Frauen in der Zeit von - sagen wir mal dem 16. bis 19. Jahrhundert - gegeben hat?


    Ich finde, man müsste das prüfen. Vielleicht gibt es einiges, was zu verwerfen ist. Andererseits finde ich manches im "Kanon" auch nicht gerade aufbewahrenswert, den Namen größer als das, was er geschaffen hat. Das ist jetzt aber auch nur so allgemein dahingesagt. Es müssten beide Seiten neu bewertet werden, das fände ich gut.

    …. Ich erfülle eben nicht den "Standard" der erwartet wird, und schwimme schon mein Leben lang mit Begeisterung gegen den Strom. …


    Es ist ganz viel Spiel in diesem "Standard, der erwartet wird".

    …. Mit Tempo im herkömmlichen Sinn kommen wir gar nirgends hin.

    So ist es. Und - angenommen - wenn doch, dann wird das zurückkehren schwierig bis unmöglich (je nach Entfernung) weil sich das Universum immer weiter ausdehnt. Manchmal sind Raumschiffgeschichten schön wie ein Märchen, sie entbehren aber jeglichen direkten Bezug zur Realität und bieten m.E. keinen Ausblick auf die Zukunft.


    Hallo Lallek,


    Ich habe in die Textprobe hineingeschaut und kann verstehen, dass es Kritik hagelt. Geschichten, die mit Infodumping beginnen und dann mit Dialogen im Theaterskriptstil geschrieben sind, lassen sich zumindest über längere Strecken nicht gut lesen.