Beiträge von Christoph

    Die Behauptung - Dialekt charakterisiert nur ungebildete, dumme, doofe und böse Personen - lehne ich als unbrauchbar ab. So etwas mag in tendentieller Genreliteratur, in banalen Filmen und Büchern üblich sein, aber bereits in bessere Unterhaltungsliteratur trifft das schon nicht mehr zu.

    Die Benutzung von Dialekt in zeitgenössischer Literatur (und Film) ist natürlich möglich. Manchmal gerade darum äußerst gut verkäuflich. Vieles bekommt doch dadurch erst seinen Charme. Meine Beobachtung ist, je niedriger der Bildungsstand (und je weniger die Leute gereist sind) desto geringer die Akzeptanz von Regiolekten (ah, tolles Wort, woll? Und passt auch noch so gut;-))


    Die Behauptung Regiolektsprecher (oder von mir aus Dialekt, sch**ßt der Hund drauf) = dummer Mensch
    ist ein Armutszeugnis.
    Die interessante Frage ist also: Wer kauft mehr Bücher - Arme oder Reiche?


    In diesem Sinne,
    Kr.

    ;( Mein Wochenende ist gelaufen.

    Och nein, bitte nicht...einfach ein bisschen :freutanz , ist doch alles halb so wild.


    Ganz ehrlich, für mich spricht nichts dagegen, ich schreibe jetzt sofort meinen Bestseller zu Ende und dann gehe ich zu Cheffe und sage ihm, dass ich jetzt nur noch halbtags komme.


    Und dann: :bier :pas

    Liebe Leute!
    Vielen herzlichen Dank!


    Ich freue mich wirklich, leider war ich in letzter Zeit kaum im Forum und schreibe daher erst jetzt, :anbet
    (Bin beruflicherseits einigermassen im Stress, ist aber bald vorbei.)


    Vielen Dank!


    Euer Kristov

    Woher weißt du denn, wie unser TWJ aussieht? ;)
    Bisher kenne ich von ihm nur zwei chinesische Buchstaben.

    Ach … das sind chinesische Buchstaben? Ich dachte, so sieht unser Thomas aus … :wow

    Mensch Loide, ich dachte ihr seit hier die Gebildeten. :renn
    Das ist ein (erstmal) chinesisches Schriftzeichen, verwendet, um ein japanisches Wort zu schreiben.


    Klingt komisch, ist aber so. (P.L.)

    Tut mir leid. Sorry. Nennt mich humorlos. Aber ich find's nicht mehr witzig. Es soll genügend Foren geben, in denen sich Menschen über dieses Thema austauschen, die ernsthaft am Leben verzweifelt sind.


    Ich kann dich verstehen, Hugo, wirklich. Es gibt tatsächlich Leute, die diese Dinge im Internet nachfragen (welche Dosis wovon reicht aus, um ...). Solche Forenbeiträge kann man mit den bekannten Hilfsmitteln auch ganz schnell auftreiben. Genau wie diesen hier. Wer 5 Sekunden nachdenkt, kann das eigentlich nicht witzig finden. Allerdings sehe ich, solange nur Halbwissen ausgetauscht wird ohne Anleitungen zu geben, kein Problem.


    Es werden hier so viele Vermutungen in den virtuellen Raum gestellt, da muss man zu dem Schluss kommen, dass es gar keine sichere Methode gibt. Und damit ist für meinen Teil alles ok.


    Kristof

    Andererseits - vor mir sitzt ein "Eskimo". Ich weiß, dass diese Bezeichnung ihn beleidigen würde. Nenne ich ihn dann trotzdem so? Also, da ist mir dann doch "Inuit" lieber.

    In diesem Kontext geht es doch eher um Respekt, oder? Wer gibt mir das Recht, einen anderen Menschen persönlich anzugreifen? Das ist was anderes, als die nachträgliche Säuberung eines Textes, dem die Gesellschaft nicht standhält. Das Wort zu ändern, ist der Weg des geringsten Widerstandes und im Grossen und Ganzen relativ feige.


    In meiner ersten Antwort schrieb ich nur, dass ich die Streichung von "NIgger" nicht so schlicht und einfach kommentieren möchte wie Kristov, nämlich mit: "Die Dummheit stirbt zuletzt." Wenn ein amerikanischer (ich nehme an: Literatur-)Professor den "Huck Finn" neu editiert, dann gehe ich davon aus, dass er sich dabei Gedanken gemacht hat. Tom möge ihn als Volldeppen bezeichnen, ohne ihn zu kennen. Mir geht das zu schnell.

    Ach Hugo, lass mir doch meine 0,5 Kelvin Wut. Die gehören dazu.


    Du hättest doch auch dem Joffe aufs Met gehauen. Muss halt manchmal sein. ;)


    Die Gedanken des English-Professors gehen doch aus dem Artikel hervor. Aber davon abgesehen:
    Ist es nicht egal, wer etwas sagt?
    Er wollte das Wort nicht laut aussprechen. Und hat das Gefühl, er sei nicht der einzige. Weiter unten im Text kommen Lehrer zu Wort, die das Buch im Unterricht benutzen und ihm z.T. zustimmen und z.T. widersprechen.


    Natürlich gibts da unterschiedliche Meinungen. Ich halte eben einige für deutlich weniger gut begründet als andere. ;)
    Kristof

    Cordula und alle, die hier noch Zeit und Nerven in die Umstellung gesteckt haben:
    Das Forum sieht richtig super aus! Viel viel übersichtlicher und viele kleine Gimmicks, die man jetzt erstmal kennenlernen muss und dann ganz bestimmt nicht mehr missen möchte. Übrigens, mir gefallen die Smilies direkt unter der neuen Nachricht. :nick

    Auf der High School in den Staaten erklärte der Englisch-Lehrer in meinem Kurs vor der Lektüre von "Huck Finn", dass es eine Reihe von Lehrern gebe, die "Huck Finn" aus guten Gründen im Unterricht nicht behandeln. Auch "Huck Finn" polarisiert, in Amerika viel mehr als hier. Meiner Ansicht nach ist das Werk gut gemeint und im Tenor durchaus emanzipatorisch, außerdem literarisch einfach gut, aber ich kann mir vorstellen, dass man das Werk auch als diskriminierend empfinden kann.

    Ja, ja das Argument der "Lehrer" hat die NYTimes ebenfalls gedruckt (der Link im Artikel). Ich halte es allerdings für ein Armutszeugnis, entschuldige. Was liegt denn da für eine Vorstellung von Unterricht zu Grunde? Der Lehrer kaut vor, und die SchülerInnen schreiben mit und lernen auswendig, weil sie zu faul und/oder blöd sind selber zu denken? Dass diese Diskussionen um den Begriff unangenehm sind (gerade in den USA), verstehe ich, aber mach mal in der achten Klasse Aufklärungsunterricht. Das ist auch unangenehm. Sollen wir es darum sein lassen?


    So ein Text ist doch auch immer eine Quelle. Und die biegt man sich zurecht, wenn sie einem nicht passt?
    Naja.

    Zitat

    Original von lametta
    ...dennoch versuche ich gerade einen monatlichen Autorenstammtisch in Duisburg Meiderich, im Kulturzentrum Parkhaus zu gründen.
    Wär Duisburg für dich zu weit weg, kristov? Oder für dich, Pampelmuse?


    Ja ne, Duisburg wär schon ok von der Entfernung her.
    In meiner Fantasie hatte ich mich zwar an einem abgeschabten Tisch in einer verrauchten Kneipe am Hauptbahnhof (=in Laufweite) gesehen - aber gut ... ;)


    Kristof

    Zitat

    Original von Mulle
    Da fällt mir gerade ein, was ich bei einem Leser-Autoren-Bücher-Forenreffen mal gelernt habe.
    "Schauen Sie Männern bei jeder sich bietenden Gelegenheit beim Onanieren zu!"


    Zitat

    Original von Maren
    Igitt! Wer sagt denn sowas?


    "Masturbation ist Sex mit dem Menschen, den man liebt."
    - Na, wer hat's gesagt??

    Sagt mal, gibt's das eigentlich wirklich?


    Autorentreffen, auf denen über aktuelle Projekte usw. gesprochen wird?
    Nicht einmal im Jahr, sondern jede Woche?


    Quasi die BT-Woche in realen Räumlichkeiten mit realen Personen zum Anfassen (falls notwendig)?


    Das wäre doch der Hammer, gäb's das in meiner Nähe! Ich wär sofort dabei. :)


    Kristof

    Zitat

    Original von Hugo
    ich verstehe dich so, dass du Bücher meinst, die zumindest nahe daran reichen, das Leben eines Menschen zu verändern:


    Aber mir geht es nicht darum, dass ich "Extrem laut ..." für besser halte als "Der Prozess" und "Der Mann ohne Eigenschaften" zusammen - mir geht es darum, dass dieser Roman mein Leben verändert hat. Ich habe wiederentdeckt, wie es ist, zu staunen, sich zu wundern, nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen. Ich habe das Gefühl wieder gespürt, wie es ist, wenn hinter jeder Ecke und in jeder Zeile ein neues Geheimnis lauert. Ich kann wieder Menschen beobachten und mir ihr Geheimnis ausmalen.


    Ja, genau das meine ich. Es gibt Lektüre, die Wahrnehmungsmuster nachhaltig verändern - ähnlich wie dies andere Erlebnisse ausserhalb von Büchern auch vermögen. Ich meine nicht einfach, ein tolles Buch gelesen zu haben. Der Wirkung geht vom Text aus, aber wird dann selbstständig.


    Man ist nicht mehr der gleiche.