Huhu!
An die diversen Beitragenden:
1. Ja, ich wäre auch für einen Unterricht "der Religionen", den ich mir NICHT als "Ethik"-Unterricht, sondern als "Philosophie"-Unterricht vorstellen würde. Ethik hat mir zu viel vom erhobenen Zeigefinger. Philosophie ist allgemeiner und jede Religion ist auch eine Philosophie.
2. Ich bin absolut gegen Religionsunterricht und zwar a. weil ich nicht einsehe, dass der Staat irgendwelche Kirchen unterstützt (egal welche) und b. weil ich es ziemlich merkwürdig finde, wenn man Schüler (denen eben bestimmte Werte nahegebracht werden sollten) auf verschiedene Gruppen verteilt, die verschiedenen "Philosophien" anhängen - das zeigt doch gleich, DIE sind anders (ganz wertneutral, passt auf alle, wirkt aber irgendwie doch immer).
3. Ich habe mir Religion von ganz innen angesehen, bis ich auf den Trichter kam, dass ich das weder akzeptieren noch glauben kann (in der Reihenfolge). Als ich mit 17 Camus gelesen habe, hatte ich immer das Gefühl, der hadert eigentlich nur mit einem Gott, an den er nicht glauben will/mag/kann. Das verstehen dann wohl die meisten unter "Atheismus". Ich verstehe darunter aber nicht eine Abgrenzung von etwas, was ja dummerweise die Bezeichnung auch andeutet, sondern eine Vorstellung von der Welt. Ich hasse es, wenn Leute sagen, "es gibt ja gar keine ATheisten. Jeder glaubt doch an irgendwas da oben, dahinter etc." Genau das tue ich nicht.
4. Allerdings finde ich, jeder soll das glauben oder denken, was er will. Was mich nur wirklich auf die Palme bringt, ist das Missionarische bei vielen Leuten, bzw. das "Du Armer, du bist nicht erleuchtet" (sei es gegenüber Atheisten oder Andersgläubigen - die meisten Kriege werden genau darum geführt).
5. Grauenhaft finde ich, dass ein Land, das in seiner Verfassung die absolute Trennung von Staat und Kirche (sehr positiv an sich) proklamiert, trotzdem aus irgendwelchen mehr oder weniger christlichen Missionsvorstellungen Kriege führt.
Grüße,
Karen