Beiträge von Gerald

    Mein "Mönch" ist wieder lieferbar! 2009 habe ich als Co-Autor die Geschichte eines jungen Mannes miterzählen dürfen, der vom Bundeswehrsoldaten zum Mönch wurde. Seit wenigen Tagen ist das Buch zu meiner großen Freude wieder erhältlich: Der Beuroner Kunstverlag hat [buch]3870713305[/buch] Ab morgen Mönch (leider ohne Foto, darum habe ich es angehängt) neu herausgebracht. Ich finde, die Geschichte ist so aktuell wie eh und je. Und Longinus hat es verdient, buchmäßig nicht in der Versenkung zu verschwinden. Er ist einfach nur ein ganz, ganz feiner Kerl...

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    2009 habe ich als Co-Autor die Geschichte eines jungen Mannes miterzählen dürfen, der vom Bundeswehrsoldaten zum Mönch wurde. Seit wenigen Tagen ist das Buch zu meiner großen Freude wieder erhältlich: Der Beuroner Kunstverlag hat Ab morgen Mönchneu herausgebracht. Ich finde, die Geschichte ist so aktuell wie eh und je. Und Longinus hat es verdient, buchmäßig nicht in der Versenkung zu verschwinden. Er ist einfach nur ein ganz, ganz feiner Kerl...

    Dies ist die Geschichte eines Buches. Genauer gesagt, eines Buches, auf das ich ziemlich stolz bin. Ich kann mich nicht erinnern, als Agent jemals ein Projekt begleitet zu haben, in dem die Zeitspanne zwischen Angebot und Erscheinen so kurz war wie bei diesem. Mal davon abgesehen, dass mich selten eines der von mir vermittelten Bücher inhaltlich mehr berührt hat. Und ich MUSS euch einfach davon erzählen.


    Von vorn.


    Am 8. September um 15.53 trudelt bei mir eine Mail ein mit einem Konzept, das den Titel trägt „Mein Sommer mit den Flüchtlingen“. Autorin ist Beatrice Bourcier, hauptberuflich Inhaberin einer Sport-Kommunikationsagentur, deren Schwerpunkt im Ski-Weltcup liegt. Sie lebt im idyllischen Inning am Ammersee - und genau dort entsteht im Sommer 2015 ein Erstauffangslager für Flüchtlinge. Mehr an Gegensatz geht kaum: hier die heile Voralpenwelt - dort das Flüchtlingselend. Was passiert da mit den Menschen? Mit denen, die hier leben, aber auch mit denen, die hier ankommen?
    Beatrice Bourcier schreibt sehr persönlich, aber ohne Betroffenheitsduselei. Ihr Bericht ist emphatisch, aber nicht mitleidig. Sie nennt die Dinge beim Namen, schildert all das, was gelingt, aber auch das, was schiefläuft.
    In Zeiten, in denen Pegida-Hetzer und AfD-Vollpfosten versuchen, sich als „das Volk“ darzustellen, setzt dieses Buch einen wichtigen Kontrapunkt. Es schildert, wie ein ganzes Dorf sich verändert. Und es macht Mut. Es zeigt in Vielem, so sehe ich es, Deutschland so, wie ich es sehen mag.
    Ich habe das Konzept nur kurz überflogen, sofort zum Hörer gegriffen und am nächsten Tag sind sich Autorin und ich handelseinig. Sie hat parallel mit diversen Agenten verhandelt, die an diesem Projekt sehr interessiert sind, und als sie mir erzählt, dass ein namhafter Kollege ihr sagt, er werde das Buch auf der Buchmesse vorstellen, versteige ich mich zu der Behauptung: „Bitte??? Auf der Buchmesse? Das muss jetzt geschehen! Bis zu diesem Zeitpunkt sollte das Buch auf dem Markt sein!“


    Heute gebe ich gern zu, das war (wenn auch unbeabsichtigt) etwas großmäulig. Denn anders als erwartet, hagelt es zunächst Absagen. Die Begründungen lauten meist, man habe keinen aktuellen Programmplatz und könne nicht schnell genug reagieren. Oder: Für einen Schnellschuss wäre das Thema nicht brisant genug. Oder: Die Leute seien des Themas überdrüssig. Oder (wird besonders gern genommen): Die Autorin sei ja leider nicht prominent.


    Zugegeben: Ich hatte seitdem manch schlaflose Nacht. Kurzzeitig sind wir schon so weit zu überlegen, mithilfe von Crowdfunding das Buch selbst zu veröffentlichen. Aber zum Glück gibt es da ja noch die beste Ehefrau von allen. Christiane ist eingefallen, dass unser 42er-Mitglied SusanneK im kleinen, aber feinen Frankfurter Verlag Brandes & Apsel bereits etwas veröffentlicht und sich ziemlich lobend darüber geäußert habe.


    Und so biete ich am 22.9., um 10.49 Uhr, also 14 Tage nach –zig vergeblichen Versuchen, dort das Manuskript an. Um 13.03 Uhr, also zweieinviertel Stunden später, bittet der Verleger um das komplette Manuskript. (Meist dauert so was zweeinviertel Wochen. Oder Monate...)


    Am anderen Morgen sind wir uns handelseinig. So geht‘s also auch! Ich habe mir ein Gläschen gegönnt. Telefonisch im Verbund mit Beatrice.


    Und was soll ich sagen: Seit gestern ist das Buch


    [buch]3955581640[/buch]


    auf dem Markt! Also nicht mal einen Monat seit dem Erstkontakt zum Verlag!


    Zu erwähnen wäre noch, dass weder Autorin noch Agentur einen Cent daran verdienen werden. Denn der gesamte Erlös kommt Nour zugute, einem vierjährigen Flüchtlingsmädchen aus Aleppo, das bei einem Bombenangriff schwere Verbrennungen erlitten hat. Wir möchten dazu beitragen, mit dem Erlös dieses Buches die Operation zu bezahlen. Überflüssig zu sagen, dass sich meine Autorin intensiv um die Familie dieses Kindes kümmert.


    Neben Buchmesse und Urlaub, soll das hier auch erklären, warum ich zuletzt etwas, nun ja, untergetaucht war …

    Leider konnte ich ja kurzfristig doch nur am Samstag/Sonntag da sein ... *schnief
    Glücklicherweise habe ich zumindest am Wochenende dann mit Ingrid die Messe-Mittagspause verbringen können. Ich würde für den Messe-Blogbeitrag gerne das Tisch-Foto verwenden, das Didi auf seine Seite gepackt hat, in Ordnung?


    Na klar!

    Diese Dieters sind schon ein komisches Völkchen. Der eine hat direkt VOR der Buchmesse Geburtstag, der andere direkt DANACH. Und warum? Weil sie nichts ausgeben wollen! So schaut's nämlich aus!
    Mein lieber Didi, wenn ich DAS gewusst hätte, hättest DU am Freitag meine Pommes bezahlt. Na warte! Sei trotzdem umarmt, mein lieber Erfolgsautor! Der Frei-Drink wird dir vom nächsten Honorar abgezogen! !?o

    Kalt, deswegen kürzer als erwünscht (jedenfalls, was mich betrifft), aber ausgesprochen herzlich. Christiane hat die Fotos geschossen. Die Rechnung für Speis und Trank ging an Horst-Dieter.

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    Da muss man sich in Frankfurt rumtreiben, um einen solchen Thread zu eröffnen. Aber dafür wird unser Horst-Dieter morgen zünftig eine Runde lauwarmes Britzelwasser ausgeben. Er lebe hoch! Hoch! Hoch!

    Koffer ist quasi gepackt, heute nachmittag geht es nach Frankfurt. Wenn das kein gutes Omen ist: die Agentur hat exakt 42 Gesprächstermine von Mittwoch früh bis Freitag nachmittag. :irre
    Der wichtigste (noch mal zur Erinnerung): Freitag, 12 Uhr (high noon) in Halle 4.1 Stand G16 (Grafit Verlag): Treffen der 42er. Laut Didi freuen die sich auf uns :evil
    Ich denke allerdings, wir sollten uns dann irgendwohin verziehen, wo wir nicht allzu sehr stören. :evil:evil
    Bis bald, ich freu mich auf euch!

    Geht mir ständig so. Nun schreibe ich ja nicht selbst Romane, aber ich überlege immer: Wen könnte ich auf dieses Thema ansetzen. Noch schlimmer wird's bei Sachbüchern, Geschenkbüchern oder Ratgebern. Man kann kaum fernsehen oder Zeitung lesen, ohne das Gesehene/Gelesene auf eine gute Story hin zu scannen. Zu allem Überfluss tickt die Frau an meiner Seite ähnlich. Abschalten: schwierig. (Man wird übrigens selbst im Urlaub von Autoren-Zecken belästigt !;-)!! )


    Fazit: Das Agentenhirn schläft nie! Wobei 99,9% der Ideen im Papierkorb landen. Weil es letztlich ein doofer Gedanke oder die Konkurrenz schneller war ...

    Ich hab mir das gestern auch angeschaut. Zum einen ist mir aufgefallen: Es wurden ein nigerianischer, ein bulgarischer, ein ungarischer und ein norwegischer Autor vorgestellt. Schön, dass so eine Sendung viel für die deutschen Autoren tut. ?!?
    Mich persönlich hat kein einziges der Bücher interessiert (vielleicht bin ich die falsche Zielgruppe).
    Volker Weidermann kam sympathisch rüber (die SZ nannte ihn den aktuell mächtigsten Mann der deutschen Literaturszene), Christine Westermann mochte ich als "Zimmer frei"-Fan schon immer. Gern hätte ich mehr von Julie Zeh gehört. Aber wie Didi schon sagte: Da war ein anderer vor. Grundsätzlich habe ich ein Problem mit Menschen wie Maxim Biller. Der Typ machte mich mit seiner Großkotzerei einfach aggressiv. Ich finde ihn nicht mal unterhaltend, sondern nur herablassend. Irgendjemand meinte, er besitze Selbstironie. Hä?
    Hatte das "alte" literarische Quartett nicht 60 Minuten? In 45 Minuten mit An- und Absage bleiben pro Buch maximal zehn Minuten. Zu wenig. Ich finde, da ist noch viel Luft nach oben.