Umberto Eco ist Gott!
Aber das ist vermutlich den meisten sowieso klar. Dem Mann ist mit "der Name der Rose" geglückt, wovon alle träumen: Ein Buch das an der Oberfläche einen so starken Plot hat, dass es in der Lage ist einen ganzen Boom anzuschieben, und unter dieser Oberfläche noch genug Material bereithält um mehrere weitere Lesedurchgänge mit Überraschungen zu füllen.
Für 'das Foucaultsche Pendel' gilt das noch mehr, nur dass sich hier das Verhältnis von 'Oberfläche' und 'Tiefe' nochmal verschoben hat. Der Plot hat trotzdem gereicht, um ein ganzes Rudel von sogenannten Mystery-Schmonzetten Nachahmern zu produzieren. (Warum ist wohl sonst Dan Browns Prota Symbolololologe ... :rofl)
Das Buch habe ich gelesen und dann nochmal und nochmal und nochmal. Eine zeitlang konnte ich es fast auswendig. Es lockt einen mit einem pubertären Geheimgesellschaften-Plot, schüttet dann eine ganze Ladung abendländischer Symbolik über einen aus, um sich am Ende über genau diese lustig zu machen, dass man sich fast schämt, am Anfang fasziniert gewesen zu sein.
Natürlich habe ich dann auch jedes weitere fiktionale Eco-Buch gelesen, zuletzt 'die mysteriöse Flamme...' Hier gibts dann im ersten Teil eine nur wenig rasante Handlung, im zweiten gar keine mehr. Zumindest keine äußere. Trotzdem ein ganz großes Buch, in dem der Meister einmal mehr seine enzyklopädische Weisheit verbreiten kann. Ich habe es sehr gern gelesen. Bisher nur einmal...