Beiträge von Judith

    Zitat

    Original von Horst Dieter


    Judith
    Ich auch, aber manchmal ist es auch nicht schlecht, so einen Faden zu haben, um die eigene Orientierung daran zu prüfen. Iris Liste ist nicht schlecht, hat aber auch für mich Lücken bzw. Einträge, die mir nicht so zusagen. Allerdings können wesentlich längere Listen auch erschlagen. Deshalb ist es sicher interessanter, neben einer derart "kurzgefassten" Liste mit bekannten Namen und bedeutenden Titeln eine persönliche Liste aufzubauen mit speziellerer, der persönlichen Neigung entsprechenden Autoren und Büchern, so wie du das hier vormachst.


    Genauso war es gemeint.



    Zitat

    Die Geschichte vom Prinzen Genji, Murasaki Shikibu


    Marie de France: Lais


    Zitat

    Horst-Dieter schrieb: Sieh hier :)


    Da tritt dann auch das Problem der Verfügbarkeit auf. Es gibt kaum deutschsprachige Übersetzungen, eigentlich derzeit nur bei einem Book on Demand Verlag


    Das ist der Nachteil persönlicher Angaben. Ich habe eine zweisprachige sTudienausgabe, die man in Unibibs und auf ebay ganz gut kaufen kann, aber bei Marie de France ist das Netz voll von Übersetzungen. Ein bisschen Suchen und man findet sie.



    Zitat

    Horst-Dieter schrieb:
    Love and Mr. Lewisham, H.G. Wells


    Damit kommt dann auch das Thema Genre in die Liste (auch wenn das bei H.G.Wells nicht ganz zutrifft, da sein Schaffen breiter ist).


    Ebend, das hier gehört zu den gesellschaftspolitischen Texten, nicht zur SF, eine Art Schelmenroman über ein Landei, dass nach London zieht und dort den viktorianischen Trends nachjagt, eine Art Axolotl Roadkill des Wende zum 20. Jh. ;)


    Zitat


    Büchner und Lenz wiederum sind Außenseiter, die kein Werk vorgelegt haben, das sich einfach und vorbehaltlos konsumieren lässt. Es spricht eigentlich heute nur den Liebhaber an (wenn man die Pflichtlektüre in Schule und Studium mal außer Acht lässt) und kann auch nur durch Zusatzaufwand (Beschäftigung mit Autor und Sekundärliteratur) verstanden werden.


    Hier rmöchte ich widersprechen. Büchner wird immer noch regelmäßig gespielt und für mich wr er wichtig, weil er sprachliche Strukturen auflöst und der erste war, bei dem ich das gelesen habe. Ich glaube nicht, das man ihn nicht einfach sehen oder lesen kann.


    Auf Lenz trifft dein Vorbehalt sicher zu, aber er ist eigentlich nötig, um die anderen Stürmer und Dränger, die sich besser unter Kontrolle hatten, zu verstehen. Deshalb finde ich das Projekt Gutenberg (neben anderen dieser Art) so wichtig, man kann in die Texte reinschnöbern und sich dann entscheiden.


    Wichtiger ist mir aber, dass Rezeption auch ohne jedes Vorwissen möglich ist. Bei aller Raffinesse der Intertextualität, entsteht jeder Text in jedem Leser neu und anders und auch das ist eine der Grundlagen der Intertextualität auf der Autorenseiten. Unvoreingenommen einen Text nur auf sich selbst wirken zu lassen, lässt neue Vernetzungen entstehen, die ganz weit weg vom eigentlich Gemeinten liegen kann und von da aus wieder zu neuen "allgemeinen" Wahrnehmungen.


    Das lässt sich am leichtesten mit dem Schicksal berühmter Redewendungen zeigen.


    Gern und immer wieder zitiert:


    mens sana in copre sano


    "In einem gesunden Körper wohne ein gesunder Geist"

    noch lieber erweitert zu:


    ein gesunder Geist wohnt nur in einem geusnden Körper.


    Das Original lautet aber:


    Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano.


    Plötzlich kriegt In einem gesunden Körper wohne ein gesunder Geist, eine etwas andere Bedeutung:


    Man sollte beten, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohne.


    Es klingt nach Ironisierung (was es auf einer tieferen Ebene sicher auch war), aber eigentlich geht es Juvenal darum, dass das bitten um persönlichen Vorteil Unsinn ist, da nur die Götter wissen, was gut ist für Menschen und dass das einzige, worum Menschen wirklich beten sollen, Gesundheit, Verstand und Mut sind.


    http://www.uni-mainz.de/FB/Spo…beit4STEINHILBER-IV07.pdf enthält auf Seite 4 eine Übersetzung der entsprechenden Passage.


    Trotzdem haben alle Abwandlungen ihr Eigenleben entwickelt, ihre eigenen Traditionen und das geschieht eben mit jedem Lesen ein jeden Textes durch ein jedes Individuum. Von daher, keine Scheu vor Texten, von denen man vor vorherein weiß, dass man niemals alle Bedeutungsebenen erfassen kann. Das ist für Wisscneschaftler wichtig, nicht für Leser.


    Haikus und anderes japanische Gedichte z.B. stecken auf so vielen Ebenen voller Bezüge bis hin zu den verwendeten Bildzeichen, dass sie sich ohne Interpretation nicht so verstehen lassen, wie die Kultur der Schaffenden sie versteht, aber sie sagen mir trotzdem was, eben innerhalb meiner eigenen kulturellen Prägung und dem sehr fragmentarischen Wissen über japanische Kultur und (Inter)Textualität.


    Liebe Grüße
    Judith


    PS: Bis zum 13. Jh. wusste noch jeder, dass Seneca geschrieben hat: non vitae, sed scholae dicimus (epistulae morales ad Lucilium 106), heute kriegt man das immer noch anderes herum um die Ohren gehauen: Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir. :evil

    Hallo ihr lIeben,


    lasst uns doch weiter sammeln. Ich habe ja mit Canonischem so meine Schwierigkeiten. mIch interessiert ja auch, an der Intertextualität auf Neues zu stoßen.


    Gut dann ich mal:


    Kaum zu kriegen aber genial (und selbst die Verfilmung ist gut):


    Tage des Hungers und Elends, Keetje, Keetje Trottin, Trilogie von Neel Doff
    (Filmtitel : Keetje Tippel)


    Die Geschichte vom Prinzen Genji, Murasaki Shikibu


    Marie de France: Lais


    Love and Mr. Lewisham, H.G. Wells


    Oscar Wilde, komplett


    Georg Büchner, komplett (auch die Korrepondenz)


    Jakob Michael Reinhold Lenz, komlett


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo Cordula,


    ich sehe das wie Horst-Dieter. Such nach Themen, die dich interessieren. Achte auf Bücher, die da empfohlen werden, oder in modernen Texten, die du liest. Geh mal bei projekt gutenberg vorbei und streif duch die Einträge. Wenn du wo hängenbleibst, lies weiter.


    Liebe Grüße
    Judith.

    Hallo Cordula,


    ja, im Prinzip geht es genau darum. Das Parfüm steckt voller Anlehnungen, mehr, als da aufgeführt sind, und auch dichter an der Vorlage gearbeiteten, aber immer ist es Süßkinds eigene Schreibe, eigene Vorstellung, die die Objekte miteinander verwebt.


    Ob wirklich alle Parallelen gewollt sind, weiß ich nicht, manches ergibt sich einfach aus der historischen Situation wie die Parallelität bei der Präsentation im anatomischen Panoptikum, manche Vorlagen können durchaus viel älter sein, als auf den ersten Blick ersichtlich, so die Passagen in der Isolation, die mich immer auch stark an Gregorius auf dem Steine von Hartman von der Aue erinnert hat.


    Die Kunst besteht darin, im Leser ganz unterschiedliche Welten zu eröffnen, Geschichten zu erzählen können, ohne sie aufschreiben zu müssen. Und ja, das wesentliche Kriterien ist, aus den einzelnen Teilen etwas wirklich Eigenes zu schaffen.


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo Cordula,



    wie alle wissenschaftlichen Begriffe, die aus ihrem Kontext in die allgemeine Diskussion gezogen werden, spiegelt auch der der Intertextualität mehrere Dinge, die Diskussion in der wissenschaftlichen Forschung und der lässt sich nicht in einem Wort, einem Artikel zusammefassen. Wenn dich das wirklich interessiert, dann kann man gut hier anfangen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Intertextualit%C3%A4t


    Wissenschaft beschreibt arbeitet dabei an den bestehenden Quellen und versucht deren Funktion und Wirkung zu untersuchen, nicht in erster Linie zu bewerten.


    Der Unterschied zwischen Kopie und künstlerischer Verwertung ist dabei nur ein Gegenstand der Forschung (und ein Unterschied, der schon Aristoteles umgetrieben hat, der in Texten keine Neuerfidungen sah, sondern "Imitation" des Vorangegenanen, allerdings in unterscheiden sich die Werke der einzelnen Künstler in Gegenstand, Stilmitteln und Umsetzung. (http://www.authorama.com/the-poetics-1.html ist zwar englisch legt aber Wert darauf, den Text der Poetica in ihren Kontext zu setzen).


    Das heißt, das Prinzip über das Alte mit neuen Mittel zu kommunizieren ist uralt. Und hier sind wir bei einem Teil des wissenschaftlichen Bereiches der Intertextualität, die Autoren und Leser betrifft. Da bedeutet sie, dass Autor und Leser über Zitate, Anlehnungen und Neubewertungen in Kommunikation treten über das was vorher war und das, was der Autor dann daraus macht. Wichtig ist die künstlerische Absicht dahinter, nicht unbedingt einen neuen, aber einen eigenen Blickwinkel zu schaffen.


    Die Fallstudien wie zu Patrick Süßkinds Parfüm sind Legion. Und natürlich schafft jeder von uns auch unbewusst Intertextualität, wenn Zitat aus literarischen (oder anderen Quellen) zu stehenden Redewendungen erstarren und das Wissen um Kontext und Quelle verloren gehen.


    Für Autoren aber ist es wichtig, dass nie der gut zu begründende Eindruck entstehen kann, es handele sich bei seinem Text eben nicht um ein neues Stückchen im Gewebe des Literarischen Kontextes, sondern nur um die Kopie eines anderen Teil. Die Grenzen sind schwebend, nur im Einzelfall zu beurteilen, na klar. Aber es gibt eine Menge Indizien für künstlerisch gestaltete Intertextualität, als die imitation, die in der Poeta untersucht wird.:


    - eine zitierte Stelle in einen anderen Kontext setzen
    - ein Zitat angeben
    - ein Zitat soweit verfremden, das es eine neue Bedeutung erhält
    - sich innerhalb der angestrebten Lesergruppe und deren Kenntnissen bewegen (wie sonst soll Kommunikation entstehen?)


    Und das ist der wesentliche Unterschied zur "Intertextualiät der Wissenschaftler", die nur longitudinale Blickwinkel am existierenden Material bietet und der querverlaufenden Intertextualität als Stilmittel, die zwischen Leser und Gegenwartsautoren wirkt, wie bei Süßkinds Parfüm, der davon ausgehen kann, dass die meisten Leser seines Romans aus dem gleichen literarischen Kontext schöpfen wie er selbst und deshalb auch die Zitate seiner Imitation erkennen können.


    Dem Artikel, den Manuela verlinkt hat, möchte ich in einer scheinbar unbedeutenden Kleinigkeit widersprechen, Intertextualität ist kein Phänomen des post-modernen Romans, sondern ein Konzept der porst-strukturalistischen.Textkritik. Im Roman, bei den Autoren, bei den Lesern ist Intertextualität eines der grundsätzlichen Stilmittel, das über - soweit ich das überblicken kann - alle Erzähltraditionen der Schriftkulturen hinweg schon immer eingesetzt wurde.


    Dass es immer mal wieder kompromitiert wird, liegt in der Natur der Sache (hihi, Jack London hatte immer Streit, weil er sich bei den gleichen Quellen bediente wie die anderen Abetnteuerromanschreiber seiner Zeit, was natürlich vor allem wirtschaftliche Gründe hatte, schließlich schnappen die Hunde nach dem gleichen Wild und Luthers "dem Volks aufs Maul schauen" war sogar der explizite Versuch, Intertextualität als Kommunikationsmittel in ein literarisches Feld einzuführen, wo es zuvor für das Zielpublikum keine gab, weil die literarische Quelle in einer unbekannten Sprache verfasst war.).


    Betrachtet man es nach Aristoteles, dann waren die Gegenstände gleich, aber Stilmittel und Umsetzung verschieden.


    Ich weiß, das ist weder eine kurze noch eine umfassende Antwort, aber es handelt sich auch um ein hochkomplexes Phänemen, das sich genau deshalb auch so schön für die Entschuldigung von Plagiaten (als Kopien, die als eigene Schöpfung ausgegeben werden) eignet, weil man sich darauf verlassen kann, dass die Leser spätestens bei der Wiki-Seite aufhören, sich mit dem Phänomen zu beschäftigen.




    Liebe Grüße
    Judith


    -

    Hallo Lyrx,


    wenn du so direkt fragst. Ja. Selbst marketingtechnisch wäre es effektiver gewesen, sie langsam und geduldig aufzubauen, weil man dann sechzig, siebzig Jahre verdienen kann, nicht nur zwei oder drei.


    Ansonsten, bin ich nun nur naiv, wenn ich glaube, dass sie eine Schutzbefohlene war, was diejenigen angeht, die sie vertreten haben, und niemand offensichtlich die damit verbunden Verpflichtungen, zu denen auch Maßregelung in Fällen von Fehlverhalten gehören, wahrgenommen zu haben scheint?


    Liebe Grüße
    Judith


    Die glaubt, dass es in solche Fällen, sechs, setzen, wegen Abbschreiben, aber klasse Schreibe, was die eigenen Stellen angeht. heißen sollte

    Hallo ihr Lieben,


    Treffer, aber nicht für Jack London und aus einer sehr alten Quelle:


    Ein Sprichwort aus der Antike traditiert und immer wieder gewendet wird


    poeta nascitur, non fit


    einem gewissen Florus, nicht dem histioker, zugeschrieben, von dem sonst wenig überliefert ist, ein paar Fragmente und Epigramme.


    Aber das ist nicht das einzig Interessante an diesem Artikel, auch wenn er schon über hundert Jahre alt ist, vor allem die dargestellte Kontroverse zwischen Immitation und Plagarim klingt fatal bekannt.


    http://www3.interscience.wiley…ournal/122492833/abstract



    Aber was Caroll Lewis hier sagt, find ich viel lustiger:


    http://rpo.library.utoronto.ca/poem/440.html


    Liebe Grüße
    Judith

    Herzlich willkommen Brenda,


    einfach mal die Literaturbüros der Gegend anrufen. Eine kommerzielle Info-Quelle wäre z.B. hier: http://www.wissensboerse-hamburg.de/musik.php


    Tom:
    ei verdammt, woher stammt das Zitat denn nun. Ich werde langsam hibbelig, ob der gute Jack hier nicht verbogen wird. Als Mythos ist der Satz aber längst - meist eben als solche gekennzeichnet - in die englische Sprache übergegangen.


    Ansonsten stelle ich die böse Frage, warum Aristoteles wohl eine Poetika verfasst haben könnte und die es bis in unsere Zeit geschafft hat. :evil, von japanischen und chinesischen Traditionen mal ganz ab.
    Was die Ausbildung angeht, na ja alle, die ein humanistischen Gymnasium besucht haben, als da noch Rhetorik und Stil unterrichtet wurde. Deneben ohne jede Recherche zu brauchen, all die Journalisten im Land, Julie Zeh und z.B. John Updike, denn CW wurde in den US schon Ende des 19. JH. angeboten. Ob das wohl was mit der Dynamik des amerikanischen Romans im 20, Jh. zu tun haben könnte?


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kreatives_Schreiben


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo ihr Lieben,


    auch die Gefahr hin erbsenzählerisch zu wirken, aber Preisträger des Max Ophüls Preises war 2009 Thomas Wochitz für Universalove.
    Das scheint irgendwie unterzugehen. 8o


    Torpedo gewann den 2008 BMW-Group-Förderpreis, den MOFilfestival Preis für mittellange Filme (der passende Artikel bei BMW war nicht auffindbar). http://mobil.sr-online.de/ophuels09/2643/856116.html


    Dabei ist mir noch aufgefallen, dass sie einen Regieassistenten, Mirko Borscht, hatte, (der in allen offiziellen Casts des Films nicht genannt wird), und der in dem Zeitartikel vor der Veröffentlichung gesagt hat, dass sie arrivierte Schauspieler anpampen konnte, weil sie unter Welpenschutz gestanden hätte (http://www.zeit.de/2010/05/Helene-Hegemann, für ein Projekt von Mirko Borscht http://www.myspace.com/opferpopp).


    Borscht hat sich geirrt, der Welpenschutz hat nicht mal einen Monat gehalten. Ob das Mädel begabt ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen,
    ich hätte nur gern einen Text von ihr dafür zur Verfügung gehabt. Nun werde ich mich bei jedem weiteren Projekt nicht nur darauf achten, was sie collagiert, wer es gefördert hat und in welcher Beziehung er zu ihren Förderern steht, sondern vor allem darauf, was sie als eigenes ausgibt, ohne das es von ihr ist.


    Nicht sie als Person, sondern als Autorin hat sie in einem Alter ihre Glaubwürdigkeit verloren, in dem andere die gerade erst aufbauen. Das kann man ihr nicht allein zurechnen, sicher nicht, das fängt bei den Schulschwänzereien an, die Folgen hätten haben müssen und hört bei den Zeitleuten und wahrscheinlich sogar gerade mir auf. Aber es ist auch nicht aus der Welt zu schaffen, jetzt nicht mehr.Weil das Netz nur schwer vergisst.


    Ja, sie hatte viele Vorteile für den Erfolg in Literarischen Zirkeln, auch Beziehungen, die andere nicht hatten oder haben, sie hat sie genutzt und das mit aller jugendlichen Skrupellosigkeit (denn spätestens als sie den Zeitartikel las, hätte sie darauf hinweisen können, dass dieser Brief an die Mutter, der dort zitiert ist, ein Stück Intertextualität darstellt, den das so verachtete angepasste Feuilleton nur nicht erkannt hat. Was hätte besser zu dem Image des Unangepasste gepasst?)


    Und die gleichen Vorteile, Eitelkeiten in ihrem Umfeld, die ihre eigenen nicht zu kontrollieren in der Lage oder bereit waren, prasseln jetzt auf den Menschen hinter dem aufgebauten Image ein, gleichgültig, wie er wirklich ist. oder welche Begabung er hat.


    Überall sonst schütteln die gleichen Leute die Köpfe über überehrgeizige Eltern oder schwache, die ihre Kinder nicht vor dem jeweiligen Moloch (seien Casting Show, Eislaufen, Schwimmen oder Doktortitel mit 15) bewahrenkönnen. Aber wenn sie selbst über so einen Märchenesel stolpern, der freiwillig jede Menge Wünsche erfüllen kann (Geld, Ansehen, Aufmerksamkeit, Hype, die Gewinne bei der Zerstörung desselben), dann greifen sie munter zu und verdrängen die Konsequenzen auch und vor allem für einen Menschen, der gerade an der Grenze zur Volljährigkeit steht.


    Einen Film von der Tochter Carl Hegemanns würde kaum eine von den kleinen Produktionsfirmen ablehnen, weil es sich bei Förderungsanträgen gut macht, (oder selbst da Förderungen ermöglicht, wo die eigentlich gar nicht vorgesehen sind) und wer in Berlin wäre beim Namen Hegemann nicht stutzig geworden?


    Und dass der Namen wohl gezogen hat, findet sich in einem anderen, ansonsten sehr wohlwollenden Artikel vom 22.01.2010, in dem die seltsame Begründung der Stiftung zu einem Projekt, das sie gar nicht hätte fördern dürfen, aufgezeigt wird. Auf den eigenen Seiten der Stiftung findet sich bei normaler Suche nichts dazu. Der Jahresbericht 2008 lkiegt wohl auch noch nicht vor.


    http://dasmagazin.ch/index.php/die-stimme-der-gegenwart/


    (Da wird übrigens auch der Songtext zitiert, der im Zeitartikel schon vor der Veröffentlichung genannt wurde) und zwar in den Kommentaren mit einem Link zu eben diesem Songtext und das 6 Tage vor dem oben zitierten Zeitartikel )


    Das Ganze verwirrt mich zunehmend. Und es lässt die Texte und Filme (die mit dieser Autorin markiert sind) immer uninteressanter werden, je mehr der Eindruck entsteht, es ginge vorwiegend darum, die richtigen Bälle an die richtigen Stellen zu platzieren.


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo Horst-Dieter,


    Errr ... wenn ich die Sache mit den Séancen beherrschen würde, behielte ich das für mich ... leichter ließe sich kaum plagieren, oder? Und sogar so, dass es keiner rausfinden könnte. Wär da bloß nicht die Sucht, eigene Geschichte zu erzählen.


    Dummerweise speichert die DNA solche Information nicht, eine Exhumierung brächte also auch kaum weiter, bliebe Becky, aber die alte Dame - so sie noch lebt - mit so marginalen Fragen zu belästigen, traue ich mich nicht.


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo ihr Lieben,


    völlig OT: Wo zur Hölle finde ich den Text, aus dem das Zitat ist. X(


    Ich scheitere ja selten, aber ich gebe erst mal auf, weil ich nicht die Zeit habe, mich durch Londons Korrespondenz zu fressen. Aber ich wüsste doch zu gern, in welchem Zusammenhang er das gesagt hat, geschrieben oder sonstwie geäußert hat.


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo ihr Lieben,


    na ja, nö, aber einen wichtigen Link gab es da:


    http://www.faz.net/s/RubD3A1C5…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Da bleibt dann nix mehr vom jungen Mädchen und unglaublichen Erlebnissen, wohl aber ein bisschen vom Aufschrei (einer Gruppe aus einer bestimmten) Generation, bloß nicht unbedingt ihrer.


    Und dann hat die Sache auch noch System, womit ich das nicht in künstlerischem Sinne meines:


    http://www.welt.de/kultur/arti…Hegemann-Plagiat-vor.html



    Liebe Grüße
    Judith, die Strobo jetzt auch auf die Wunschliste gesetzt hat

    Hallo ihr Lieben,


    ehem, selbst wenn sich jetzt alle bei der Wiki bedienen sollten (was sicher nicht stimmt), wäre das im Gegensatz zu den Nachrichtenagenturen, bei denen sie es sonst tun, ein gemeinnütziges, allen offen stehendes Medium, das in in der Herkunft seiner Quellen transparenter ist als jede kommerzielle Agentur.



    Und wie ich unten schon schrieb, es fängt bei Wikipedia an, aber es endet eben im Fachartikel, von denen heute viele eine höhere Erreichbarkeit haben als früher.


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo Achim,
    hallo ihr Lieben,


    ich habe auch länger überlegt, ob ich was dazu sagen soll, aber genau das sollte verbales Sperrfeuer eben nicht erreichen können, eine spannende Diskussion abwürgen, meine ich. :P



    Zitat

    Original von AchimW
    .
    Von daher sehe ich Wikipedia einfach als Ergänzung zu den klassischen Informationsquellen: Wenn ich mal schnell über eine Sache etwas wissen will reicht es, wenn ich einen anfänglichen Überblick will, hilft es in der Regel weiter. Wenn ich mehr wissen will, muss ich mir weitere Quellen suchen.
    No problem. Oder?


    Liebe Grüße
    Achim


    Bei mir ist es andersherum. Ich sehe Wikipedia als Startelement von Recherchen, die mir die mühsame Suche über Metasuchmaschinen oder Zettelkästen und Bilbiographien, die schon veraltet waren, bevor sie in Druck gingen, erleichtert und außerdem die richtigen Suchbegriffe liefert. Wenn ich überhaupt bei allgemeinen Artikel anfange, schaue ich mir im Wesentlichen die Linklisten genauer an. Auf die Weise kommt man schnell auch an detaillierte Informationen.


    Nehmen wir den Übersichtsartikel zu Quantenphysik. Der ist deshalb so allgemein, weil er lauter Verlinkungen zu den speziellen Problemen dieses Feldes enthält, die verfolgt man sie, z.B. auch auf den Originalaufsatz von Einstein zur Relativitätstheorie führt.


    Leichter allerdings ist es, bei Grundlagen, die man nicht kennt, erst einmal bei der Kategorie zu beginnen. Die zur Quantenphysik liefert neben 6 Unterkategorien 156 Seiten zu diesem Thema in der Wikipedia, ein Umfang, den keine Enzyklopädie erreichen kann.


    Bei der Kategorie für Genetik sind es 25 Unterkategorien und 429 Seiten zum Thema. Tibet gibt 9 Unterkategorien und 70 Seiten.


    Bei Biometrie ist es z.B. anders herum, kein umfassendes Thema, sondern wie die Menschenkenntnis Teil unterschiedlicher Wissensbereiche, hier führt die Suche über den Übersichtsarktikel auf passende Kategorien für weitere Informationen zu dem Thema.


    In keinem der Themen wäre ich früher ohne einen Besuch der Unibib soweit gekommen, wie ich heute in einer Stunde zuhause kommen kann.


    Natürlich muss man sich auf die Technik auch einlassen, aber wenn es darum geht, welches Medium das eigentliche Anliegen von Enzyklopädien (von den pekuniären abgesehen, die, wenn ich's recht überlege der eigentliche Antrieb zu ihrer Entstehung waren :evil), nämlich die Vernetzung von Informationen und ihrer möglichst weite Verbreitung, dann sind Wikis dem Papier in fast allem überlegen.


    Ich will nicht verneinen, dass ich gerne am Kamin in alten Britannica-Ausgaben blättere, wenn ich im Urlaub bin und da eine rumsteht, einfach nur so, dass ich jede Menge parpierene "Lexika" zu bestimmten Themen sammle, einfach, weil ich gern Bücher in der Hand habe, aber das ist der Luxus, mich auf die Suche nach Geschichten zu begeben und dabei meine Sucht nach haptischen Reizen zu befriedigen.


    Aber das ist Ausdruck von Nostalgie, weil die technische Entwicklung tatsächlich diese Form der Quellen zum last resort macht.


    Die These, dass das Wissen durch Online-Enzyklopädien - ob nun von den alten Anbietern - oder den diversen freien Möglichkeiten - verschwindet. kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, die Menge an Wissen wächst in ungeahntem Ausmaß, ohne dass Wissen so leicht verloren ginge wie früher. Ein Phänomen, das manchen schon nach aktivem Vergessen rufen lässt. =)


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo Scibbler,


    ach je, nichta läge mir ferner, als den gelesenen "Abschreckungs-Abschnitt" zu verteidigen, mehr muss für mich wirklich nicht sein; und für einmal bereue ich sogar, die Zeit an eine Zeit-Rezension verschwendet zu haben, aber für all das kann ja die CAS nix. =)


    :blume und viel Geduld und starke Nerven bei deinem Kunden


    Liebe grüße
    Judith

    Hallo Scribbler,


    tut es das? Die Arbeit erleichtern, meine ich? Ich habe eher das Gefühl, dass es immer nötiger wird, die CAS zu verteidigen.


    Ich gebe zu, der Artikel bei Wikipedia ist in der Conlusio etwas unglücklich formuliert. Ein grammatisches Stilmittel, das sich durch die gesamte - nicht nur europäische - Sprachgeschichte verfolgen lässt, ist IMHO kein Fehler, der zugelassen ist, sondern tatsächlich ein ebenso altes wie valides Stilmittel, das aber scheinbar in Vergessenheit zu geraten droht. :evil


    Liebe Grüße
    Judith

    Hallo Petra,


    so einfach ist das nicht, es geht darum, dass grammatisches Geschlecht (und auch z.B. Plural/Singular-Kombinationen u.a.) manchmal der Wahrnehmung im Wege steht, das war schon den alten Römern klar. (-:


    Liebe Grüße
    Judith