Beiträge von Michael Höfler

    hallo silke und bernd,


    vielen dank fuer die netten glueckwuensche. die feierstimmung haelt sich unterdessen etwas in grenzen.


    muenchen verabschiedet mich gerade nicht sehr wuerdevoll, dh mein vermieter macht massiven aerger. bin eben sogar dem mieterschutzverein beigetreten.


    schoene feiertage,
    michael

    hallo doris,


    du hast recht, was man täglich hört, verliert seinen reiz. dennoch beneide ich euch um euren schwarzen humor. den kann es natürlich nicht geben ohne die diejenigen, über die man (meist zurecht) lacht.


    und ich mag es auch lieber subtil als unappetitlich. mir fällt gerade ein: ich habe noch nie von einem krimi gehört, bei dem ein vermeintlicher mord sich als unfall entpuppt. wäre vielleicht mal eine idee so einen plot spannend zu schreiben.


    stell doch mal einen text von dir hier rein, haben deine geschichten regionalen bezug?


    liebe grüße,
    michael

    hallo tom,


    ich habe zwar das aktuelle MH werk nicht gelesen, will mich aber dennoch zu denjenigen gesellen, die eine lanze für ihn brechen.


    die plattform fand ich gar nicht unappetitlich. lesen heißt für mich in andere welten einzutauchen, v.a. in solche die einem im realen leben nicht so zugänglich sind. ich kann daher ein zynisches buch sehr gut finden, ohne mir seine inhalte und ansichten zuteil machen zu müssen. MH verdeutlicht sehr schön wie auch eine gedankenwelt, die viele verteufeln, in sich geschlossen und konsistent sein kann. er treibt viele aktuelle entwicklungen auf die spitze und ich bin mir nicht mal sicher was seine intention dabei ist. er zeigt wie gut menschliche abgründe mit alltäglichem zusammenpassen, wenn sie als maskierte normalität daherkommen.


    was ich bei MH etwas albern finde, ist, dass alles immer im GLOBALEN inferno enden muss. so hätte ich die schriften des protagonisten in "elementarteilchen" lieber unspektakulär am straßenrand verschimmeln und das paar in der plattform an banalen beziehungsproblemen scheitern lassen statt in einem großen attentat zu sterben.


    sein neues werk muss ich vielleicht nicht mehr lesen, weil sich diese muster abnutzen, wenn sie sich wiederholen.


    viele grüße,
    michael

    hallo doris,


    herzlich willkommen in unserer mitte. um deinen wohnsitz wien beneide ich dich fast, so viele blumig ewortschoepfungen wie dort gibt es sonst im gesamten deutschen sprachraum nicht.


    auch bei den krimis treffen die oesterreicher sehr gut meinen nerv (wolf haas, cottan ermittelt). oder schreibst du keine komischen thriller? vielleicht waere es eine innovative idee mal zur abwechslung einen humorlos brutalen krimi zu schreiben, der in wien spielt.


    naja, auf jeden fall viel spaß hier wuenscht
    michael

    hallo iris,


    ansich eine super-idee. ich bin auch immer auf der suche nach neuen wortschoepfungen. im echten leben ist wien das eldorado dafuer.


    die meisten fundsachen auf dem portal fand ich aber recht banal und uninteressant, etwas mehr redaktionsarbeit koennte nicht schaden.


    viele grueße,
    michael

    hallo zusammen,


    ich denke zusammen mit einem freund, der wo psychologieprofessor ist, dass die kreativität darin begründet liegt, dass das gehirn anormal funktioniert, aber nicht in einem ausmaß, das klinisch relevant ist. da wir menschen aber der veränderung unterliegen, wächst die anomalie manchmal über den punkt an dem es pathologisch wird. so kommt es vielleicht, dass viele künstler in ihrem leben mal gestört sind.


    die amerikanische psychiaterin nacy andreasen hat schon vor jahrzehnten herausgefunden, dass unter künstlern affektive störungen (depressionen und manie) gehäuft vorkommen.


    so müssen "wir künstler" darauf acht geben nur in einem ausmaß "anormal" zu sein, das noch kreativ, aber nicht krank ist.


    viele grüße,
    michael


    ps: ich schreibe wahrscheinlcih gerade deshlab so schwollen, weil ich mir gerade hermann hesse's glasperlenspiel angehört habe

    hallo kirsten,


    ich falle da wahrscheinlich aus der rolle, ich brauche keine rituale beim schreiben und kann das an verschiedenen orten tun.


    einizge voraussetzung ist, dass ich total abschalten kann, das setzt in einem gewissen maß ruhe voraus. das geht sogar an meinem schreibtisch in der arbeit, wo aber jeder feng-shui-experte sofort ein hohes maß an (fig.) unruhe bemaengeln wuerde.


    dass dein freund deine texte sofort illustiert, sollte deine fantasie ungemein aktivieren, tut es das? kannst du besser weiterschreiben?


    viele grüße,
    michael

    Zitat

    Schade für die SPD. Anfangs fand ich Münte ja fürchterlich (bin übrigens kein SPD-Anhänger), aber er hat gerade während der vergangenen Monate doch erheblich an Profil gewonnen. Jetzt isser wech. Wer wird folgen? Tritt Lafo doch wieder in die SPD ein?


    münte war der parteisoldat schlechthin. er hat in jeder situation jede tatsache so hingebogen, dass seine partei dabei gut aussieht.


    hat mich sehr gewundert, dass die partei ihren "ersten ritter" (sozusagen) absägt. oder war es wirklich nur ein unfall? das würde aber bedeuten der spd-vorstand weiß nicht was er tut.


    die spd ist für mich indiskutabel, weil sie daran glaubt, dass der staat alles regeln könne. müntefering hat diese vorstellung personifiziert.


    platzek wird sich wahrscheinlich eher im hintergrund halten, stoiber hat erheblich an politischem gewicht verloren. merkel kann als siegerin daraus hervorgehen, wenn der laden nicht gleich ganz auseinanderfällt.


    ciao,
    michael

    hallo MrPinter,


    herzlich willkommen hier. als einer, der selbst gegen den lyrischen mainstream schwimmt, interessiert mich natürlich auf welcher weise du ungewöhnlich dichtest. gibt es eine virtuelle leseprobe von dir? (deine seite scheint zu klemmen)


    viel grüße,
    michael

    herzlich willkommen, katahrina.


    @ die anderen: wo gibt's denn hier ein lyrik- und gar ein limerickforum? ich wäre daran interessiert, nur keins der foren unter "foren" scheint sich darum zu drehen..


    bekomme wieder nichts mit-grüße,
    michael

    hallo SusanTa,


    danke für den tipp. mich fasziniert an autoren wie sedaris die selbstverständlichkeit, mit der menschliche abgründe beschrieben werden. durch die form (sprache) wird der abgründige inhalt zur normalität erhoben .. und das ist gut so.


    viele grüße,
    michael

    mir fällt zu der diskussion eine ganz andere variante von plagiat ein, die sich heutzutage den schreibern von massenliteratur anbietet.


    es gibt scheinbar hunderte selbstgeschriebene harry-potter-geschichten (ich werde wahrscheinlich nie eine lesen, auch kein original). wenn ich die autorin der originale wäre, wenn ich endlos geld damit verdienen wollte, und wenn mir nach dem 6ten (?) band nichts mehr einfallen würde, täte ich mir einfach die besten ideen aus den selbstgeschriebenn geschichten herauspicken. das wäre ein perpetuum-mobile.


    ciao,
    michael

    Ich beginne gerade damit das Buch "Steven Pinker - How the mind works" zu lesen. Es ist eines von vielen popularwissenschaftlichen Büchern, die versuchen Funktionsweise und Entwicklung des menschlichen Gehirns allgemeinverständlich zu beschreiben.


    Ich habe schon ein paar Sachen in dieser Richtung gelesen. Das Vorwort und das erste Kapitel lesen sich wunderbar und fügen sich glänzend in die große Tradition englischsprachiger popularwissenschaftlicher Bücher ein. In Deutschland gibt es nach wie vor nur wenige wie den Physiker Harald Lesch, die den Wert solcher Bücher erkannt haben und wissen wie wichtig es ist Wissenschaft allgemeinverständlich zu machen. Die Kunst dabei ist alles so einfach und anschaulich wie nötig zu beschreiben, ohne dass es zu seicht und falsch wird. Ich kenne wissenschaftliche Bücher aus Deutschland, die es fertigbringen gleichzeitig unverständlich und falsch zu sein.


    In dem Vorwort von Pinker's Buch fällt auf, dass er vom Who is Who der Neurowissenschaftler beraten wurde, zB von dem Psychologen Gerd Gigerenzer (der gezeigt hat wie sehr unser Denken und Handeln von einfachen Heuristiken geprägt ist, die jedoch meist funktionieren). Allerdings beginnt das erste Kapitel gleich wieder mit der Analogie zwischen Gehirn und Computer, die meiner Ansicht nach längst widerlegt ist, zb durch die Bücher von Roger Penrose ("The emperor's new mind" und "Shadows of the mind"): Es kann keinen Algorithmus geben, der menschliches Denken vollständig determiniert. Anders gesagt: es muss etwas unberechenbares im Gehirn vorgehen. Man muss Pinker jedoch zugutehalten, dass er damit die Mainstream-Meinung unter den Gehirnexperten wiedergibt.


    Mag sein, dass der Vergleich mit dem Computer einen gewissen didaktischen Wert hat, auch wenn er falsch ist. Ich bin jedenfalls auf den Rest des Buches sehr gespannt.