Beiträge von John Snow

    Hallo J. Esters,


    ich persönlich würde zu diesem Thema den Schreibratgeber Drei Seiten für ein Exposé von Hans Peter Roentgen empfehlen.


    Liebe Grüße


    John

    Du hast natürlich recht, Horst-Dieter. Ich schreibe kein ganzes Buch einfach aus dem Bauch heraus. Allerdings plane ich auch nicht jedes Kapitel bis in den letzten Winkel durch, bevor ich überhaupt angefangen habe zu schreiben. Vielmehr erstelle ich ein grobes Konzept pro Kapitel und lasse mir dadurch Raum für spontane Entwicklungen, die sich während des Schreibens ergeben. Manchmal entwickelt sich eine Handlung oder eine Figur ganz "ungewollt" in eine bestimmte Richtung, macht sich quasi selbstständig und wird lebendig, und das möchte ich nicht durch eine zu starre Vorausplanung blockieren.


    Ich denke, ich schreibe mein aktuelles Projekt erstmal zu Ende und dann mache ich mich hinterher noch einmal an die Schwächen in der Struktur, verschiebe und streiche Dinge, die dem Lesefluss nicht guttun.

    Dann bist du wohl ein Kopfschreiber.


    Bei mir ist es eher so, dass ich auf ein vages Ziel hin schreibe und sich viel unterwegs, also während des Schreibens, ergibt. Offensichtlich bin ich eher ein Bauchschreiber - was mich wundert, weil ich im sonstigen Leben mehr nach dem Kopf und nicht nach dem Bauch entscheide. :grübel:

    Danke für deinen Hinweis, Horst-Dieter.


    Vielleicht kennt ihr das auch? Man macht sich Gedanken zu einem Manuskript, lässt sich noch einmal alle Hinweise aus dem Forum durch den Kopf gehen und wacht dann eines Morgens auf mit dem Gefühl: Heureka! Das ist die Lösung!


    Zumindest könnte es die Lösung sein.


    Meine Idee ist, die zweiteilig-chronologische Struktur aufzubrechen und mit mehr Zeitsprüngen zu erzählen. Ich starte mit drei Kapiteln über drei verschiedene Figuren, die zur gleichen Zeit in der Nähe voneinander spielen. Dann lasse ich diese Handlungen weiterlaufen, um die Geduld des Lesers nicht überzustrapazieren. Nach und nach stoßen dann weitere Figuren hinzu, die in die laufende Handlung integriert werden und bei denen ein Rückblick erklärt, wie es zu deren Konflikten gekommen ist. Diese Rückblicke wären die übrigen Kapitel vom ursprünglich ersten Teil.


    Ist natürlich nur Theorie, ob das funktioniert, muss die konkrete Geschichte zeigen.


    Schreibt ihr auch manchmal eure Geschichten erst in chronologischer Reihenfolge auf, um euch selbst Klarheit zu verschaffen, und verschiebt dann einige Kapitel aus strukturellen bzw. Spannungsgründen?

    Silke: Ja, ich denke, die Struktur ist die größte Schwachstelle des Manuskripts. Zumindest die im ersten Teil. Da fallen mir im Moment nur zwei Möglichkeiten ein:

    1. Entweder ich erzähle das Ganze in Zeitsprüngen, so dass ich zwischen dem Hauptteil und den vorherigen Erlebnissen der Figuren hin- und her wechsle und damit die Inhalte von Teil I und II vermische.


    2. Oder ich opfere schweren Herzens einige Kapitel und streiche damit auch ganze Figuren. :heul


    Letztendlich sehe ich es genauso: um wirklich zu beurteilen, ob der Text in seiner jetzigen Struktur funktioniert, muss man ihn lesen. Leider gibt es in meinem privaten Umfeld kaum jemanden, der bereit ist, sich dafür die Zeit zu nehmen. Das ist auch ein Grund, warum ich mich in diesem Forum angemeldet habe: eventuell gibt es ja Mitglieder, die sich für das Genre Dystopie/Thriller interessieren und bereit sind, sich mit dem ersten Teil meines Manuskripts auseinanderzusetzen. Gerne auch im Tandem, so nach dem Prinzip "Ich lese dein Zeug - du liest mein Zeug - und dann hauen wir uns unsere Kritik um die Ohren."


    Dann muss auch keiner ein schlechtes Gewissen haben, dass er seinem Testleser ohne Gegenleistung so viel Zeit abverlangt. ;)

    Ich schließe mich Eikos Meinung an. Meiner Erfahrung nach gibt es zwei wesentliche Faktoren, die über das (Un)Wohlbefinden in einer solchen Situation entscheiden.


    1: Die Persönlichkeit des Lesers/Sprechers. Das hat oft - aber nicht immer - mit dem Gegensatz aus introvertiert und extrovertiert zu tun. Introvertierte Menschen neigen oft dazu, sich im Rampenlicht vor großen Gruppen nicht wohlzufühlen, extrovertierte wiederum stehen oft gerne in ebendiesem Rampenlicht.


    2: Wie viel Erfahrung hast du mit solchen Situationen? Bei den ersten Lesungen, vor allem bei der allerersten, kann einem der Arsch schon mal auf Grundeis gehen. Wenn man aber 30, 40, 50 Lesungen hinter sich hat, hat man so viel Routine gewonnen, dass es einem in der Regel nichts mehr ausmacht.


    Ich befinde mich zum Glück in der Situation, dass ich als Dozent ständig vor irgendwelchen Gruppen sprechen oder etwas präsentieren muss. Von daher machen mir diese Situationen mittlerweile nichts mehr aus. Meine Zeit als Theaterschauspieler hat mich da auch viel weiter gebracht. Wenn ich allerdings zurückdenke an meine ersten "Gehversuche" - ja, aller Anfang ist schwer.

    Ich danke euch vielmals für eure Einschätzungen!


    Ich denke, der Begriff "Vorgeschichte" ist hier durchaus missverständlich. Mein Fehler. Teil I mit seinen acht Kapiteln gehört unmittelbar zur Geschichte dazu und es mangelt hier durchaus nicht an Konflikten. Nur werden diese Konflikte am Ende von Teil I eben noch nicht aufgelöst, sondern entwickeln sich in Teil II weiter, wenn die Handlungsstränge zusammenlaufen. Deshalb kann ich sie schlecht weglassen - ohne Teil I machen die Geschehnisse in Teil II keinen Sinn, weil dann wesentliche Infos fehlen. Teil II baut also unmittelbar auf Teil I auf.


    Vielleicht wird meine Sorge/mein Problem deutlicher, wenn ich es so beschreibe: Die acht Kapitel von Teil I bauen nicht aufeinander auf, sondern laufen parallel nebeneinander her (gleicher Tag, gleicher Ort, aber pro Kapitel eine andere Figur bzw. Perspektive und ein anderer, persönlicher Konflikt).


    Kann ich also das Interesse des Lesers mit dieser Struktur aufrechterhalten, wenn die einzelnen Kapitel genug Qualität und Spannung haben? Mit der Gewissheit für den Leser, dass die Konflikte aus dem ersten Teil sich in Teil II weiterentwickeln?


    Oder haltet ihr die Parallelstruktur aus Teil I für ein grundsätzliches Problem, das das Interesse des Lesers schwinden lässt?

    @Uli: Mich gibt es seit 1985. Den von Game of Thrones gibt es, wenn mich nicht alles täuscht, seit den 90ern. Offensichtlich fand da jemand meinen Namen so cool, dass er seine Figur so benannt hat.


    Ich kann aber auch mit dem Mediziner John Snow was anfangen. Die Narkose, die er revolutioniert hat, habe ich noch weiterentwickelt, indem ich die Leute mit meinen Texten einschläfere.


    Garm: Wie würde Dr. Sommer wohl gucken, wenn es im Sommer plötzlich schneit?

    Liebe Freunde des geschriebenen Wortes,


    mich beschäftigt aktuell die folgende Frage: mein derzeitiges Manuskript habe ich aufgrund seiner Länge in mindestens zwei Teile gesplittet. Eventuell folgt auch noch ein dritter. Teil I umfasst 288 mehrfach überarbeitete Normseiten und schildert die Vorgeschichten der einzelnen Figuren. Das sind acht Kapitel, die zwar zur selben Zeit in derselben Umgebung spielen, jedoch nicht aufeinander aufbauen und nur lose zusammenhängen.


    An Teil II, dem Hauptteil, schreibe ich gerade. Dort fließen die einzelnen Handlungsstränge aus Teil I zusammen.


    Mein Plan war zunächst, die Teile jeweils einzeln zu veröffentlichen. Ein Lektor hat mir jedoch geraten, das Manuskript lieber als Ganzes auf den Markt zu bringen, da Teil I nur aus Vorgeschichten besteht und kein "richtiges" Ende hat. Die Chancen auf einen Verlag und gute Verkaufszahlen wären bei einer getrennten Veröffentlichung viel geringer.


    Meine Frage ist nun: seht Ihr das auch so? Habt Ihr Euch diese Frage auch mal gestellt?


    Es gibt einerseits Reihen wie Harry Potter, bei denen jedes Buch, jedes Abenteuer ein eigenes Ende hat. Doch ich kenne auch andere Fälle. George R.R. Martins Ein Lied von Eis und Feuer zum Beispiel besteht aus fünf dicken Bänden, doch ein eindeutiges Ende haben die einzelnen nicht. Hier habe ich den Eindruck, dass die Reihe nur aus mehreren Büchern besteht, weil ein Buch mit 5.000 Seiten einfach zu dick ist (und man mit mehr Bänden mehr Geld macht). Ein weiteres Beispiel ist Der Dunkle Turm von Stephen King mit etwa acht Bänden. Einige Bände schließen mit einem "richtigen" Ende, andere wiederum enden einfach mitten in einer Szene, die im nächsten Band nahtlos wieder aufgegriffen wird.


    Gut verkauft haben sich letztendlich beide Reihen. Vielleicht aber auch nur, weil sich namhafte Autoren da mehr erlauben können?


    Ich freue mich auf eure Meinungen!


    Liebe Grüße


    John

    Hallo Silke,


    ja, über die Besprechungsrunden habe ich bereits gelesen. Was das Profilbild betrifft: ich habe es gedreht, abgespeichert und mit neuem Namen versehen - was dazu führte, dass ich die Datei nicht mehr öffnen konnte und es beim Hochladen nicht angenommen wurde.


    Solche Dinge haben bei mir jedoch Tradition. Mit der Technik stand ich schon immer ein wenig auf Kriegsfuß. +pck

    Liebe Grüße


    John

    Hallo liebe Community,


    als neues Mitglied freue ich mich sehr auf den Austausch von Tipps, Informationen und Feedback unter Gleichgesinnten in eurer literarischen Gemeinschaft. Ich bin 37 Jahre alt und komme aus dem schönen Ruhrgebiet, wo ich in Bochum wohne und in Essen als Dozent in der Erwachsenenbildung arbeite.


    Ich habe bisher noch nichts veröffentlicht, schreibe aber schon seit meiner Jugend. Nun hoffe ich, mit meiner Erfahrung weit genug zu sein, um bald meine erste Veröffentlichung zu wagen. Zwischenfazit meines aktuellen Manuskripts: fast 500 Seiten und noch kein Ende in Sicht.


    Gerne diskutiere ich mit euch Auszüge von meinen und euren Texten, damit wir uns gegenseitig bei der Überarbeitung helfen können.


    Vielleicht kann mir jemand bei folgender (technischer) Frage helfen: Ich habe versucht, ein Profilbild hochzuladen . Ich kann es vorher drehen und wenden, wie ich will (wörtlich gemeint), mein Bild wird hier immer auf der Seite liegend angezeigt. Das sieht allerdings ein wenig schräg aus (ebenfalls wörtlich gemeint). Habt ihr eine Idee, wie ich das wieder "geradebiegen" kann (ok, auch das kann man wörtlich verstehen - alle guten Dinge sind bekanntlich drei).


    Liebe Grüße


    John